Zerlegen und Reinigen des Tankgebers

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Das Problem kennt spätestens dann jeder, wenn entweder bei vollem oder auch bei fast leerem Tank die Tanknadel im Kombiinstrument zu hüpfen beginnt. Im schlimmsten Fall aber zeigt sie plötzlich nichts mehr an. Oder aber sie zeigt einen vollen Tank an und zeitgleich leuchtet das Reservelämpchen. Hier deuten alle Symptome auf einen Defekt am Tankgeber. Dieser ist gut erreichbar über den Kofferraum; ein Ausbau des Tanks ist nicht notwendig. Auch muss der Tank nicht völlig leergefahren werden.

Die folgende Anleitung hat unser Forumsmitglied Jackson verfasst - ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle!



Wenn die Tanknadel wackelt wie ein Lämmerschwänzchen, kann man für knapp 190 € einen neuen Tauchrohrgeber beim Freundlichen kaufen oder eine Reinigung des alten Tauchrohrgebers angehen, und hoffen, dass es hilft.

Da ich schon viel zu viel Geld für die Kiste ausgegeben habe, und ich im Forum sowie im Wartungshandbuch nützliche Hinweise gefunden habe, wurde heute die Aktion Tankgeber lokalisieren, ausbauen, säubern und wieder einbauen angegangen.

Zuerst mal den Ausbauort lokalisieren. Der Zugang findet sich im Kofferaum. Verschlussdeckel wegnehmen, Stecker abziehen, mit 8chter Nuss die Muttern lösen. Achtung: es sind noch Unterlegscheiben darunter!

Wenn der Tankgeber fest sitzt, ordentlich mit W40 einsprühen und mit einem Haken zwischen Dichtung und Metallring den Tankgeber losruckeln.

Kurz einen Blick auf den Stecker, hier mit Beschriftung

Hier ist der Tankgeber raus, die Dichtung sieht noch gut aus und wird nicht ersetzt.

Mal kurz einen Blick in den Tank riskieren, jetzt wünscht man sich eine Tankrauminnenbeleuchtung. Und ja, unten am Tank ist das, was wir alle nicht gerne sehen: Rost... Wird wahrscheinlich dann in Zukunft das nächste Restaurationsprojekt.

Hier einmal der Tankgeber von oben.

W. steht für die Reserve Warnleuchteanschluss, G für die Tankanzeigenadel im Kombiinstrument und das Massezeichen für Masse.

Um den Tankgeber öffnen zu können, muss diese Schraube gelöst werden. Die wird ordentlich verkrustet sein, also sauber machen und mit einem geeigneten Werkzeug nach Links lösen.

Wenn Schraube, Kunststoffunterlegscheibe und Metallscheibe ab sind, kommt das Labyrinth zum Vorschein. Auch hier schauen, dass die Löcher frei sind.

Der Alubecher hat eine Kerbe für eine Nut, man kann also den Becher später nicht falsch herum einbauen.

Hier einmal das gute Stück zerlegt. Wegen dem Restdiesel und den Rostresten im Tankgeber habe ich eine Kunststoffwanne benutzt. Diese verhindert auch, dass man nach der verlorenen Schraube sucht.

Hier noch mal die Schraube, die kann man aus ihrer Kunststoffschale entnehmen, die Schale dient gleichzeitig als Unterlegscheibe (sonst würde die Schraube direkt auf der verzinkten Metallscheibe liegen und weggammeln).

Auf allen Bilder wurde bereits der Schmodder und Rost entfernt. Der Diesel hat den Dreck schon gut angelöst, die noch festsitzenden Reste wurden dann mit einem weichen Holzstock (dünner zerfaserter Zweig) und NeverDull Polierwatte entfernt. Dabei sehr sehr vorsichtig sein.

Die Drähte sind dünn, die Finger dick.

Die Drähte hab ich selber garnicht angepackt, die waren auch blank, sondern nur die mittlere Führungsstange, die angerostet war, blank gemacht. Nicht mit dem Schraubenzieher beigehen.

Anschliessend schön mit W40 die Reste der Polierwatte und den Schmodder abspülen.

Hier sieht man die Kontaktzungen bzw. Abnehmer. Sieht alles filigran aus, ist es auch.

Am anderen Ende läuft der Konstantandraht (Widerstandsdraht) unten an der Halterung entlang. Das sieht man nicht, wenn das untere Stück verschmoddert ist. Beim Reinigen also nicht mit Gewalt den Rost abkratzen, sondern vorsichtig vorgehen. Die beiden Kontakte unten sind zuständig für die Reserve-Warnleuchte. Wenn der Schwimmer ganz nach unten gekommen ist, gibt es Kontakt von der Metallscheibe am Schwimmer, und die Reserve-Warnleuchte im Cockpit wird auf Masse gezogen.

Hier sieht man noch mal den Drahtverlauf unten.

Die Drähte sind wirklich fein, haben bei mir aber die Säuberungsaktion überlebt. Wenn man jetzt den Konstantandrahtwert wüsste, kann man sich notfalls auch selber wieder einen neuen Draht einlöten.

Achso, das Beste zum Schluss: Tanknadel zittet nicht mehr!

Operation erfolgreich, Patient lebt. 200€ gespart.



Der folgende Link zu einer ebenfalls sehr gut beschriebenen und bebilderten Dokustrecke soll diesen KnowHow-Beitrag ergänzen: Reparatur Tankgeber



Thorsten Weiss 08:17, 26. Apr. 2014 (UTC)

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