Heizung: Einstellanleitung der Bowdenzüge

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Dem Einen oder Anderen wird es vielleicht bekannt vorkommen: die Heizung lässt sich irgendwie nicht einstellen. Ergebnis: Im Sommer kann die Heizung nicht vollständig ausgeschaltet werden oder es wird im Winter innen nur ansatzweise warm. Dies kann daran liegen, dass die Bowdenzüge nicht richtig eingestellt sind. Schlimmstenfalls ist sogar das Regelventil nach einer Demontage wieder falsch zusammengebaut worden. Diese Fehler können aber behoben werden!

Die Einstellung der Bowdenzüge wird wie folgt vorgenommen: Dort wo die beiden Bowdenzüge zur Regulierung der Wärme im Fahrzeuginneren durch den Lüftungswasserkasten kommend an der Schottwand über dem Regelventil zu sehen sind, erkennt man einen 4-Kant, aus dem der jeweilige Bowdenzug für die getrennte Regulierung der Fahrer- und Beifahrerseite kommt. Der 4-Kant sitzt sozusagen am Ende des Bowdenzuges auf einem Gewinde. Dieses Gewinde dient gleichzeitig als verstärkende Führung. Der 4-Kant ist durch einen Sicherungsring quasi an der Schottwand „verankert“, so dass sich dann durch das Drehen der Bowdenzug in der Länge verändert. Mit einem SW-10 Maulschlüssel ist der 4-Kant in beide Richtungen drehbar. Je nachdem, ob sich die roten „Schiebe-Mechaniken“ an dem Bedien-Element innen nicht ganz nach außen (Heizung voll auf) oder zur Mitte hin (Heizung ganz zu) schieben lassen, muß der 4-Kant dann nach rechts oder links gedreht werden.

Datei:Heizung einstellung bowdenzug-01.jpg
Einstellung des Bowdenzuges mit Hilfe eines SW-10 Maulschlüssels (hier die Fahrerseite)

Am besten macht man dies, in dem eine Person innen durch leichtes Halten oder Gegendrücken prüft, in welche Richtung sich der jeweilige rote Schieber bewegt, während der andere am entsprechenden 4-Kant dreht.

Die Position der Schieber innen ist die eine Sache – die andere, und eigentlich noch Entscheidendere, ist die dann jeweilige Stellung der Hebelchen am Ventil: Lässt sich dieses nämlich nach Anschlag des Schiebers innen dann aber am Ventil immer noch von Hand wesentlich weiter nach vorne oder nach hinten zum jeweiligen Anschlag verschieben, bedeutet dies, dass entweder noch etwas mehr Wärme möglich wäre, oder dass die Heizung z. B. im Sommer immer noch ein wenig Wärme ins innere lässt, obwohl sie vermeintlich geschlossen ist.

Dementsprechend ist hier eine Feineinstellung für beide Seiten vorzunehmen, die aber in erster Linie am Regelventil selbst am wichtigsten ist. 100% ig wird es natürlich nie sein, schon alleine deswegen, weil sich durch die Umlenkmimik im Fahrzeuginnern ein gewisses Spiel ergibt.

Die jeweilige Maximum-Endstellung ist erreicht, wenn der Anschlag seitlich des Ventils vom „Ausläufer“ des Hebelchens erreicht ist.

Und Vorsicht ist geboten: Der 4-Kant hat nicht unendlich viele Gewindegänge – irgendwann ist der Bowdenzug rausgedreht und kann dann schlimmstenfalls nur wieder „greifen“, wenn der Lüftungswasserkasten geöffnet und die Gewindeführung gegen den 4-Kant gedrückt/festgehalten wird.

Nach rechts drehen macht den Zug „länger“ und links „kürzer“ – zu weit nach links = 4-Kant abgedreht.

Nach vorne hin (Heizung zu) ist bautechnisch bedingt übrigens ein größeres Spiel möglich, als nach hinten. Das heißt, dass der Anschlag nach hinten am Ventil der entscheidende ist (siehe Bilder am Ende des Berichtes).

Datei:Heizung einstellung bowdenzug-02.jpg
Hier ein ausgebauter Bowdenzug mit der sonst nicht sichtbaren „Gewinde-Verstärkung“, an dessen Ende der 4-Kant zum einstellen sitzt.

Es gibt aber noch eine Grundvoraussetzung für das richtige Einstellen der Bowdenzüge:

Die kleinen Hebelchen am Regelventil selbst müssen in der richtigen Position montiert sein! Dies ist durch eine Markierung sowohl am Hebelchen, als auch am Gewindeeingang sichtbar, an dem das Hebelchen am Ventil montiert ist. Beide müssen fluchtend übereinstimmen. Wenn das nicht der Fall ist, kann man auch durch drehen des 4-Kants am Bowdenzug nichts erreichen.

Rein theoretisch ist es auch möglich, dass dies nur auf einer Seite nicht stimmt, weil das Ventil irgendwann einmal einseitig falsch zusammengebaut worden ist.

Datei:Heizung einstellung bowdenzug-03.jpg
So sieht es bei dem Ventil der 2. Ausführung aus: Die beiden Markierungen müssen übereinstimmen – die kleine Markierung am Gewinde kann man erst erkennen, wenn die Befestigungsschraube rausgedreht ist.

Wenn das Hebelchen falsch montiert ist, dann muß man nur den 4-Kant in dem das Gewinde zur Befestigung des Hebelchens sitzt so weit drehen, bis die beiden Markierungen fluchten, so wie es auf dem Bild oben zu sehen ist.

Und so funktioniert das Regelventil:

Datei:Heizung einstellung bowdenzug-04.jpg
Wird der Bowdenzug am Ventil nach außen (in den Motorraum) gedrückt, bedeutet dies: Kreislauf geschlossen - Heizung zu.

Datei:Heizung einstellung bowdenzug-05.jpg
Wird der Bowdenzug zur Schottwand hin gezogen, bedeutet dies: Kreislauf geöffnet - Heizung auf. Gut zu erkennen: das Ventil könnte trotz Maximum-Stellung rein theoretisch noch weiter öffnen – deswegen ist diese Einstellung wichtiger.



Erstellt am 28.03.2010 von Ralf Kühl (www.treffpunkt-strich-8.de)

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