Test der LiMa ohne externen Regler

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Unsere Strich 8er sind von Hause aus mit sogenannten externen Reglern von BOSCH ausgestattet (wie viele andere Autos dieser Zeit auch). Der externe Regler sitzt bei den meisten /8ern typischerweise an der in Fahrrichtung seitlich rechts liegenden Motorwand. Diese Regler sollen die durch die Lichtmaschine erzeugte Ladespannung auf nominal 14,4 Volt für alle Drehzahlbereiche oberhalb des Leerlaufes sowie verschiedene Belastungszustände des Bordnetzes (Licht, Ventilator, Heckscheibenheizung, el. Schiebedach etc.) regeln. Die 14,4 Volt sollen dann an den beiden Polen des Bleiakkus gemessen werden, da dies die elektrochemisch „ideale“ Ladespannung für unsere 12 Volt Bleiakkus ist. Dabei kann die Ladespannung schon mal wenige Zehntel Volt nach unten (geringe Drehzahl, hohe Strombelastung) oder oben (hohe Drehzahl, keine/kaum Strombelastung) abweichen.
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Unsere Strich 8er sind von Hause aus mit sogenannten externen Reglern von BOSCH ausgestattet (wie viele andere Autos dieser Zeit auch).  
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<br>Der externe Regler sitzt bei den meisten /8ern typischerweise an der in Fahrrichtung seitlich rechts liegenden Motorwand.  
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<br>Diese Regler sollen die durch die Lichtmaschine erzeugte Ladespannung auf nominal 14,4 Volt für alle Drehzahlbereiche oberhalb des Leerlaufes sowie verschiedene Belastungszustände des Bordnetzes (Licht, Ventilator, Heckscheibenheizung, el. Schiebedach etc.) regeln.  
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<br>Die 14,4 Volt sollen dann an den beiden Polen des Bleiakkus gemessen werden, da dies die elektrochemisch „ideale“ Ladespannung für unsere 12 Volt Bleiakkus ist.  
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<br>Dabei kann die Ladespannung schon mal wenige Zehntel Volt nach unten (geringe Drehzahl, hohe Strombelastung) oder oben (hohe Drehzahl, keine/kaum Strombelastung) abweichen.
Wenn die Ladung der Batterie nicht mehr so richtig vonstatten geht, stellt sich dann oft die Frage: Ist es der Regler oder die Lichtmaschine oder die Batterie?
Wenn die Ladung der Batterie nicht mehr so richtig vonstatten geht, stellt sich dann oft die Frage: Ist es der Regler oder die Lichtmaschine oder die Batterie?
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Zur Eingrenzung, ob der Schuldige der Regler oder die LiMa ist, gibt es einen einfachen Test, indem man dem externen Regler vorübergehend einen „Bypass“ verpasst. '''<span style="color:#EE3B3B;">Vorsichtsmaßnahme: Für diesen Test, Radio und/oder andere elektronische Geräte im /8er sicherheitshalber ausschalten, weil vorübergehend höhere Spannungen im Bordnetz auftreten können.</span>'''
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Zur Eingrenzung, ob der Schuldige der Regler oder die LiMa ist, gibt es einen einfachen Test, indem man dem externen Regler vorübergehend einen „Bypass“ verpasst. <br>'''<span style="color:#EE3B3B;">Vorsichtsmaßnahme: Für diesen Test, Radio und/oder andere elektronische Geräte im /8er sicherheitshalber ausschalten, weil vorübergehend höhere Spannungen im Bordnetz auftreten können.</span>'''
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Bei abgestelltem Motor zieht man als erstes den 3-poligen Stecker vom externen Regler nach unten ab. Dann überbrückt man die Anschlüsse D+ und DF an diesem Stecker mit einer einfachen Drahtbrücke (siehe Bild). Dies hat denn Effekt, dass nachher bei laufender LiMa der Erregerstrom direkt und ohne Regelung an die LiMa geführt wird.
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Bei abgestelltem Motor zieht man als erstes den 3-poligen Stecker vom externen Regler nach unten ab. Dann überbrückt man die Anschlüsse D+ und DF an diesem Stecker mit einer einfachen Drahtbrücke (siehe Bild). Dies hat den Effekt, dass nachher bei laufender LiMa der Erregerstrom direkt und ohne Regelung an die LiMa geführt wird.
[[Datei:Test lima.jpg]]
[[Datei:Test lima.jpg]]
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Wenn man den Motor nun im Leerlauf laufen lässt (ca. 800 U/min), müssten bereits um die 14 Volt Ladespannung an der Batterie zustande kommen – und die Ladekontrollleuchte im Instrumentenbrett sollte auch ausgehen. Steigert man für kurze Zeit die Drehzahl des Motors, so sollte die Ladespannung an der Batterie rasch ansteigen. Sie kann dabei bis zu 17 Volt annehmen, weil ja bei diesem Test keine Abregelung des Erregerstromes passiert! '''Deshalb Motor nur ein paar Sekunden bei erhöhter Drehzahl laufen lassen!'''
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Wenn man den Motor nun im Leerlauf laufen lässt (ca. 800 U/min), müssten bereits um die 14 Volt Ladespannung an der Batterie zustande kommen – und die Ladekontrollleuchte im Instrumentenbrett sollte auch ausgehen. <br>Steigert man für kurze Zeit die Drehzahl des Motors, so sollte die Ladespannung an der Batterie rasch ansteigen. <br>Sie kann dabei bis zu 17 Volt annehmen, weil ja bei diesem Test keine Abregelung des Erregerstromes passiert! '''Deshalb Motor nur ein paar Sekunden bei erhöhter Drehzahl laufen lassen!'''
Wenn der Test in diesem Sinne erfolgreich ist, weiß man, dass man eine leistungsfähige LiMa hat, die grundsätzlich in der Lage ist, ordentlich Spannung und Strom zu produzieren und auch, dass die Kabel, die D+ und DF zur LiMa führen, in Ordnung sind. Dann muss man sich anschließend doch dem Regler zuwenden. Hierfür gibt’s dann den Artikel [http://www.strichacht-forum.de/knowhow-v2/index.php?title=Reparatur_des_externen_LiMa-Reglers Reparatur des externen LiMa-Spannungsreglers].
Wenn der Test in diesem Sinne erfolgreich ist, weiß man, dass man eine leistungsfähige LiMa hat, die grundsätzlich in der Lage ist, ordentlich Spannung und Strom zu produzieren und auch, dass die Kabel, die D+ und DF zur LiMa führen, in Ordnung sind. Dann muss man sich anschließend doch dem Regler zuwenden. Hierfür gibt’s dann den Artikel [http://www.strichacht-forum.de/knowhow-v2/index.php?title=Reparatur_des_externen_LiMa-Reglers Reparatur des externen LiMa-Spannungsreglers].
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<br> An Stelle des originalen elektromechanischem Regler kann man extern auch 1 zu 1 elektronische einsetzen. Dazu näheres im /8-KnowHow unter [https://www.strichacht-forum.de/knowhow-v2/index.php?title=Alternativen_der_externen_LiMa-Regler Alternativen der externen LiMa-Regler].
Wenn der Test nicht erfolgreich ist, weil die Ladespannung der LiMa unter 14 Volt bleibt, hat man wohl ein LiMa Problem. Das kann dann Verschiedenes sein. Zum Glück sind es meist nur abgenutzte Kohlen, seltener weitergehende Schäden wie defekte Leistungsdioden. Hierfür gibt’s ebenfalls schlaue Tipps in zwei weiteren Artikeln.
Wenn der Test nicht erfolgreich ist, weil die Ladespannung der LiMa unter 14 Volt bleibt, hat man wohl ein LiMa Problem. Das kann dann Verschiedenes sein. Zum Glück sind es meist nur abgenutzte Kohlen, seltener weitergehende Schäden wie defekte Leistungsdioden. Hierfür gibt’s ebenfalls schlaue Tipps in zwei weiteren Artikeln.
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''Erstellt am 27.11.2008 von Helmut 230.6''
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''Erstellt am 27.11.2008 von Helmut 230.6, ergänzt 24.08.2019''

Version vom 10:55, 24. Aug. 2019

Unsere Strich 8er sind von Hause aus mit sogenannten externen Reglern von BOSCH ausgestattet (wie viele andere Autos dieser Zeit auch).
Der externe Regler sitzt bei den meisten /8ern typischerweise an der in Fahrrichtung seitlich rechts liegenden Motorwand.
Diese Regler sollen die durch die Lichtmaschine erzeugte Ladespannung auf nominal 14,4 Volt für alle Drehzahlbereiche oberhalb des Leerlaufes sowie verschiedene Belastungszustände des Bordnetzes (Licht, Ventilator, Heckscheibenheizung, el. Schiebedach etc.) regeln.
Die 14,4 Volt sollen dann an den beiden Polen des Bleiakkus gemessen werden, da dies die elektrochemisch „ideale“ Ladespannung für unsere 12 Volt Bleiakkus ist.
Dabei kann die Ladespannung schon mal wenige Zehntel Volt nach unten (geringe Drehzahl, hohe Strombelastung) oder oben (hohe Drehzahl, keine/kaum Strombelastung) abweichen.

Wenn die Ladung der Batterie nicht mehr so richtig vonstatten geht, stellt sich dann oft die Frage: Ist es der Regler oder die Lichtmaschine oder die Batterie?

Zur Eingrenzung, ob der Schuldige der Regler oder die LiMa ist, gibt es einen einfachen Test, indem man dem externen Regler vorübergehend einen „Bypass“ verpasst.
Vorsichtsmaßnahme: Für diesen Test, Radio und/oder andere elektronische Geräte im /8er sicherheitshalber ausschalten, weil vorübergehend höhere Spannungen im Bordnetz auftreten können.

Bei abgestelltem Motor zieht man als erstes den 3-poligen Stecker vom externen Regler nach unten ab. Dann überbrückt man die Anschlüsse D+ und DF an diesem Stecker mit einer einfachen Drahtbrücke (siehe Bild). Dies hat den Effekt, dass nachher bei laufender LiMa der Erregerstrom direkt und ohne Regelung an die LiMa geführt wird.

Datei:Test lima.jpg

Wenn man den Motor nun im Leerlauf laufen lässt (ca. 800 U/min), müssten bereits um die 14 Volt Ladespannung an der Batterie zustande kommen – und die Ladekontrollleuchte im Instrumentenbrett sollte auch ausgehen.
Steigert man für kurze Zeit die Drehzahl des Motors, so sollte die Ladespannung an der Batterie rasch ansteigen.
Sie kann dabei bis zu 17 Volt annehmen, weil ja bei diesem Test keine Abregelung des Erregerstromes passiert! Deshalb Motor nur ein paar Sekunden bei erhöhter Drehzahl laufen lassen!

Wenn der Test in diesem Sinne erfolgreich ist, weiß man, dass man eine leistungsfähige LiMa hat, die grundsätzlich in der Lage ist, ordentlich Spannung und Strom zu produzieren und auch, dass die Kabel, die D+ und DF zur LiMa führen, in Ordnung sind. Dann muss man sich anschließend doch dem Regler zuwenden. Hierfür gibt’s dann den Artikel Reparatur des externen LiMa-Spannungsreglers.
An Stelle des originalen elektromechanischem Regler kann man extern auch 1 zu 1 elektronische einsetzen. Dazu näheres im /8-KnowHow unter Alternativen der externen LiMa-Regler.

Wenn der Test nicht erfolgreich ist, weil die Ladespannung der LiMa unter 14 Volt bleibt, hat man wohl ein LiMa Problem. Das kann dann Verschiedenes sein. Zum Glück sind es meist nur abgenutzte Kohlen, seltener weitergehende Schäden wie defekte Leistungsdioden. Hierfür gibt’s ebenfalls schlaue Tipps in zwei weiteren Artikeln.

Sollten sowohl die LiMa als auch der Regler in Ordnung sein und die Batterie trotzdem schwächeln, dann benötigt sie entweder Wartung (Säurestand checken, destilliertes Wasser nachfüllen), eine Überprüfung, ob die Batterieklemmen auch wirklich fest und gut leitend angeschlossen sind oder die Batterie ist schlichtweg altersschwach geworden.



Erstellt am 27.11.2008 von Helmut 230.6, ergänzt 24.08.2019

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