Zenith: Verstopfung der Leerlaufdüse beheben ohne Zerlegen

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Die Zenith Vergaser neigen dazu, dass mal die sehr feine Leerlaufdüse verstopft. Sei es durch Ablagerungen oder auch schlichtweg Schmutzpartikel, die trotz Luftfilter in das System gelangen.

Dieses tritt meist nur jeweils an einem der beiden Vergaser auf und führt dazu, dass die Motordrehzahl im Leerlauf stark abfällt, bzw. der Motor im Stand von selber ausgeht. Man kann den betroffenen der beiden Vergaser daran erkennen, dass der Motorlauf auf rein-/rausdrehen der Leerlaufgemischschraube nicht (bzw. fast nicht) reagiert.

An die Leerlaufdüse kommt man zu deren Reinigung direkt nicht ohne Weiteres ran – dazu muss nämlich das Oberteil des Vergasers abgenommen werden.

Forumsmitglied Mike Malli hat jedoch zwei Tipps, wie man – mit etwas Geschick und Glück – die Verstopfung ohne Teilzerlegung des Vergasers beheben kann:

Prozedur 1)
Luftfilter abnehmen und per Hand den Motor über sein Gasgestänge hochdrehen.
Sofort wenn er auf Drehzahl ist (ca. 3000U/min) einen dicken Lumpen um die Faust wickeln, in den Ansaugtrichter stopfen und dort für eine gute Sekunde oder zwei drinnen lassen, dann herausnehmen und Drehzahl abfallen lassen.
Warten bis er wieder gleichmäßig im Standgas läuft und noch mal.
Gerne drei-, vier-, fünfmal hintereinander versuchen.

Warnung: Bei abgenommenem Luftfilter kann bei Gas geben und wegnehmen mitunter eine kurze Stichflamme aus einem Vergaser oben aus der Ansaugöffnung der 1. Stufe schlagen (fremde und eigene Erfahrung). Das ist bei diesem Vergasertyp "normal". Also nie direkt von oben in die Öffnungen schauen.


Sollte das nichts bringen dann:

Prozedur 2)
Motor aus, Leerlaufgemischschraube bis Anschlag reindrehen und die Umdrehungen bis dorthin notieren. Leerlaufgemischschraube entfernen; dabei die Spiralfeder nicht verlieren.
Vergaserreiniger in diese Öffnung sprühen und ebenfall in die zwei kleinen Luftkorrekturdüsen im Oberteil neben dem Lufttrichter.
Sofort mit Pressluft in die Öffnung der Leerlaufgemischschraube und die Luftkorrekturdüsen blasen. @)
Dieses mehrfach wiederholen.
Anmerkung Helmut 230.6: Bei mir hat das Verfahren bereits über einen an die Öffnung angedrückten Plastikschlauch per Atemdruck hineinblasen funktioniert.


Wenn das nichts gebracht hat, Prozedur 1) und 2) mehrfach abwechselnd versuchen. Hat das immer noch nichts gebracht, dann viel Spaß beim Zerlegen. Hierzu gibt’s im /8KnowHow weitere hilfreiche Beiträge.

Mikes Erfahrung: „Ich hab 1) und 2) schon öfters machen müssen, da sich Ablagerungen von altem Sprit im neuen Sprit gelöst hatten und sich natürlich in der Leerlaufdüse abgesetzt hatten und diese komplett zusetzten. Nach obiger Behandlung war alles wieder gut. Die Abstände zwischen den "Reinigungen" wurden immer länger und nun ist er schon seit ein paar Jahren aus den "Windeln" draußen.“

Hier noch der Link zum Original Thread

@) Anmerkungen hierzu von Forumsmitglied Karl-Ludwig:
Bei diesem Verfahren kann es passieren, dass man dabei den Dreck nur noch fester in eine Ecke reindrückt, aus der er dann nicht ohne Weiteres (= Zerlegung) wieder rauskommt.
Zu den beiden Tipp gibt’s auch die Live-Variante: Maschine warmfahren, auf die Autobahn und dann mal richtig mit ordentlichen Beschleunigungsorgien (= viel Unterdruck) freifahren - hilft auch gelegentlich und schont die Ohren der Nachbarn....




Erstellt von: Helmut 230.6 17:03, 2. Jun. 2012 (UTC), ergänzt 04. Jan 2022

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