Datum: 18. Oktober 2009 17:57
Diesen Sommer gings mit dem Strich8 und Wohnwagen in Urlaub
, eigentlich wollten wir in Frankreich am Atlantik bleiben, sind dann aber wegen schlechten Wetters noch ans Mittelmeer nach Spanien weitergefahren. Dabei war mein bester Kumpel Thorsten, der selbst nen ich glaube `76er W123 220D fährt, also noch nen Zugstarter. Der Wohnwagen ist ein QEK Junior, an vielen Punkten eigentlich eine konstruktinstechnische Schande, mittlerweile liebe ich den Wagen aber einfach nur, er ist sehr leicht (zl.GG 500kg), fährt sich extrem idiotensicher und bietet nach einiger Modifikation auch etwas. Und das alte Original-Vorzelt ist von der Optik her einfach nur genial...
Aber seht selbst:
Los gings mitten in der Nacht, nachdem wir beide schon seit früh morgends wach waren, 1300km standen bevor, also wurde bis zum nächsten Abend durchgefahren. Abends warn wir dann fertig, sind irgend nen Waldweg reingefahren, haben dann irgendwo gehalten, Grill angeworfen, gefuttert und dann gepennt.
Nachtlagerplatz im Wald
Am nächsten Morgen gings nach nem Frühstück und Pöl-Betankung weiter, ertmal ausm Wald wieder raus.
GeländeStrich8
Auf der Weiterfahrt haben wir dann ein paar Jungs, die mit nem VW T2 und noch nem Ford irgendwas unterwegs waren, am Straßenrand gesehn. Die waren liegen geblieben, wussten nicht weiter. Nach 15min stand Thorstens Diagnose: Unterbrecher gebrochen. Die warn natürlich glücklich, nun zumindest zu wissen, was los ist, im Ausland zahlt man in der Werkstatt ja eh gern Touristenpreise und kann sich als Ahnungsloser prima verarschen lassen. Weiter gings.
Nachmittags kamen wir dann in Mimizan-Plage auf dem Campingplatz an und haben auch gleich unseren Lagerplatz aufgebaut.
aufm Campingplatz
Dotz warn wir leider nicht lang, die Wellen am Atlantik sind wirklich geil! Das Wetter wollte aber
nicht und der Wetterbericht versprach am Mittelmeer wesentlich höhere Temperaturen. Also gings wieder on the Road...
Am nächsten Tag warn wir dann in Lloret auf der Suche nach nem Campingplatz, die warn aber alle sauteuer und wir sind nachher gleich neben Lloret gelandet, dort wars schön ruhig und wesentlich günstiger und besser. Lloret ist eh ne Scheißstadt, wie wir dann rausgefunden haben. Auf der Fahrt durch das Kaff fanden wir dieses Gebilde:lol
"Mercedes" in Lloret
Ich fands eigentlich ganz nett, der Kühlergrill macht sich doch ganz gut, auch wenn er da absolut nicht hingehört.
Der Campingplatz war dann recht gediegen, allerdings extrem in den Hang gebaut, beim Runterfahren hats mir das linke Motorlager zerlegt. Wir dachten zuerst, es wär was viiiieeel Schlimmeres und waren erstmal gefrustet, am Tag darauf fanden wir das Problem dann doch noch. Ich hätte aber echt nicht gedacht, dass ein kaputtes Motorlager DERART böse Vibrationen erzeugen kann. Das Seltsame war: nachdem wir ratlos unten standen und nicht wussten was tun, hab ich die Mühle wieder angeworfen, mal den Gang eingelegt und Gas gegeben. Wurde dann leiser. Beim Hochfahren (unter Last) war er ganz weg. Wir konnten das noch nicht ganz einordnen und warn noch immer auf das Schlimmste gefasst, ich dachte, da muss sich irgendwass an der hydr. Kupplung bzwe. zwischen Motor und Getriebe gelöst haben, was dann unter Spannung nicht mehr schwingen konnte. Eigentlich war es dumm, da noch den Hang hochzufahren, ohne zu wissen, was kaputt ist. Ich hab mir aber gedacht: "so wie sich das anhört, ist da eh nix mehr zu retten..."
Schrauben wie in Afrika...
Die nächsten Tage nach der Diagnose warn dann lässig, wir wussten, dass der Wagen uns aus eigener Kraft wieder heimfährt.
Haben ein Stück Reifen unter den Motorträger geschoben, das hielt auch bis daheim, die Vibrationen waren weg, lediglich bei manchen Drehzahlen im Schubbetrieb ein Brummen zu hören.
Platz bei NachtPlatz bei Tag
Unser Plätzchen war wirklich super, gleich bei den Duschen und mit Meerblick.
nochmal der Platz
Die Heimfahrt war dann auch völlig unproblematisch, der Wagen lief einfach wie er sollte. Hier ein Zwischenstopp irgendwo in Frankreich:
Zwischenstopp und Grillen
Das Licht ist von ner 12V Energiesparlampe mit 11W Leistung - geradezu perfekt fürs Campen oder Notreparaturen bei Nacht!
Nach einem weiteren Zwischenstopp in einer Haltebucht, wir konnten einfach nicht mehr und mussten kurz schlafen.
Haltebucht
Auf der Rückfahrt haben wir noch nen Kumpel besucht, der eigentlich mitwollte. Leider ist der mit seinem VW T3 bereits bei Freiburg liegen geblieben. Wir sind noch über den Feldberg gefahren, da musste der Strich8 schuften!
aufm Feldberg
Hier noch die zwei Zeitreisenden: links Thorsten, rechts ich
Wir zwei
Insgesamt sind wir 3400km gefahren, alles mit Hänger.
Abschließend kann ich den Strichacht als Reisefahrzeug nur loben! Sehr angenehm ist das tolle Fahrwerk, das auch schlechte Straßen proma wegbügelt, dann der viele Platz! Sowohl was Gepäck als auch Bewegungsfreiheit in der Fahrerkanzel angeht - einfach super! Was auch toll war und mir erst im Urlaub so richtig auffiel: Im Gegensatz zu neueren Fahrzeigen ziehts bei offenem Fenster kaum rein, das ist überaus angenehm, wir hatten immer beide Fenster ganz offen, außer nachts. Der 240er mit kurzer Hinterachse kommt mit dem Wohnwagen auch sehr gut klar, ne längere Übersetzung wär auch kein Problem. Der Verbrauch war mit ca. 11,4 Litern schon recht hoch, allerdings sind wir ausschließlich Landstraßen und somit auch in niedrigeren Gängen ständig Steigungen hochgefahren.
Ich würd jederzeit wieder losfahrn und werd das mit hoher Wahrscheinlichkeit nächstes Jahr wieder tun!
Gruß Jo