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Re: Restaurationsprojekt 200 D /8 Baujahr 1971 Blau
geschrieben von: jackson (IP-Adresse bekannt)
Datum: 24. März 2014 19:56

Es wird mal wieder Zeit für Schreckensbilder.

Was dem einem sein Halloween, oder der Gruselschocker aus der Videothek, ist für unsereins der Anblick großer und grösserer Roststellen. Manchenmal da, wo man garnichts von ahnte.

So wie hier:

http://up.picr.de/17754986qi.jpg

Re: Restaurationsprojekt 200 D /8 Baujahr 1971 Blau
geschrieben von: jackson (IP-Adresse bekannt)
Datum: 24. März 2014 21:18

Die Endspitzenproblematik kennen die meisten

http://up.picr.de/17756253jx.jpg

http://up.picr.de/17756254zb.jpg


Schweissen, verzinken, grundieren , fillern.


http://up.picr.de/17756255de.jpg

http://up.picr.de/17756256bq.jpg

Re: Restaurationsprojekt 200 D /8 Baujahr 1971 Blau
geschrieben von: jackson (IP-Adresse bekannt)
Datum: 29. März 2014 15:18

MrDuDi schrieb:
-------------------------------------------------------
> AUFBEREITUNG SITZE
> Wie hast du die Sitze gereinigt? Warmes Wasser?
> Seifenlauge? Speziellen Zaubertrank?

So, ich habe nachgefragt.

Der Zaubertrank, mit dem MB Tex wieder wie neu aussieht, lautet:

Pferdesattelseife

Re: Restaurationsprojekt 200 D /8 Baujahr 1971 Blau
geschrieben von: MrDuDi (IP-Adresse bekannt)
Datum: 29. März 2014 21:37

Was? Krass! Danke

Re: Restaurationsprojekt 200 D /8 Baujahr 1971 Blau
geschrieben von: jackson (IP-Adresse bekannt)
Datum: 11. April 2014 13:33

ESP (=Einspritzpumpe) beim Bosch Dienst überholt, eingestellt und wird nun wieder eingebaut

http://up.picr.de/17925896hx.jpg

Hmm lecker, Düse neu mit Düsenstock, daneben liegt die Flammscheibe aus Kupfer.

http://up.picr.de/17925898pe.jpg



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.04.14 13:34.

Re: Restaurationsprojekt 200 D /8 Baujahr 1971 Blau
geschrieben von: jackson (IP-Adresse bekannt)
Datum: 11. April 2014 13:45

Die Original Kofferaumdichtung war eingerissen und aufgebraucht.

Hier im Forum den Hinweis zu motorform-shop.de gefunden.

Dort wurde eine neue Dichtung bestellt und eingebaut. Passt sehr gut.

Es wurden nur die unteren Ecken verklebt, die Dichtung sitzt ansonsten lose in der Passung.

http://up.picr.de/17925974dz.jpg

Nach einer Nacht mit geschlossenem Kofferraumdeckel wölbt sich die Dichtung schön nach aussen. Die Ecken oben sind nicht verklebt.

http://up.picr.de/17925976ll.jpg



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.04.14 13:46.

Re: Restaurationsprojekt 200 D /8 Baujahr 1971 Blau
geschrieben von: Thorsten Weiss (IP-Adresse bekannt)
Datum: 11. April 2014 13:56

Servus!

Neue ESP (=Einspritzpumpe) und neue Düsen: lecker! top Jetzt fehlen nur noch neue Glühkerzen. Und zwar die Schnellstarter!

Grüße, Thorsten
--------------------------------
www.mb-w115.de
vdh-Stammtisch München
https://images.spritmonitor.de/210261.png

Re: Restaurationsprojekt 200 D /8 Baujahr 1971 Blau
geschrieben von: jackson (IP-Adresse bekannt)
Datum: 11. April 2014 14:18

Schnellstartglühkerzen hab ich eigentlich nie gebraucht, hab auch nie den Wunsch danach gehabt. Das Anlassprozedere war immer besonders zeremoniell, und das wollte ich auch beibehalten.

Re: Restaurationsprojekt 200 D /8 Baujahr 1971 Blau
geschrieben von: jackson (IP-Adresse bekannt)
Datum: 11. April 2014 14:39

Es geht aufs Ende der Restaurationsarbeiten zu. Die Innenausstattung (Laut Datenblatt 146) ist wieder eingebaut worden.

http://up.picr.de/17926315da.jpg


Die Felge, für den Originalzustand mal nach oben blättern, ist über 40zig Jahre alt.

Der Reifen selber ist neu.

http://up.picr.de/17926316fv.jpg

Re: Restaurationsprojekt 200 D /8 Baujahr 1971 Blau
geschrieben von: jackson (IP-Adresse bekannt)
Datum: 11. April 2014 14:48

Ich hatte mir das Datenblatt besorgt, und mal die Angaben aus dem Web zusammengesucht. Rausgekommen ist dies:

Datenquelle:
[www.roststopp.de]
vdh - Mercedesclubs.de

Fahrgestellnummer 115 1 1 5 1 0 09xxxx
115 = Baumuster W115 Serie
1 = Diesel
1 = Limousine
5 = (nicht genau definiert)
1 = Linkslenker
0 = Schalter
09xxxx - Produktionszahl


7. Lackierung Wert 350 = Mittelblau
8. Ausfertigung Wert 146 = siehe Anhang MB-Tex-Polsterungen
40/1 = Einzelsitze
41/0 = Schiebedach elektrisch
42/4 = Mechanisches Getriebe, Mittelschaltung
45/4 = Tankschloss
53/6 = Entstörung ohne Radio ; Antenne mechanisch, ohne Radio
55/1 = Lenkrad elfenbeinfarbig
57/3 = Kopfstützen links und rechts
59/7 = Wärmedämmendes Glas, rundum, Inland; dto Windschutzscheibe Bandfilter C 126 LL

53/6 ist interessant. Der Erstbesitzer hat offenbar dem Becker Radio nichts abgewinnen können, oder war sparsam. Irgendwann wurde ein Blaupunkt Frankfurt nachgerüstet.

Wer VDH Mitglied ist, findet dort die Ausstattungslisten.

Re: Restaurationsprojekt 200 D /8 Baujahr 1971 Blau
geschrieben von: Lars (IP-Adresse bekannt)
Datum: 13. April 2014 07:53

Moin,

also bitte die Kofferraumdichtung komplett einkleben.

Das Wasser läuft ansonsten unter dieser in den Kofferraum rein.

Gruss Lars

Re: Restaurationsprojekt 200 D /8 Baujahr 1971 Blau
geschrieben von: Alex 250 (IP-Adresse bekannt)
Datum: 13. April 2014 13:19

Mahlzeit,

Radiovorbereitung gabs oft. Wurde oft noch in der NL eingebaut. Vorteile: mehr/andere Becker Modelle, andere Hersteller, evtl Preis.

Gruß, Alex

Fahre gut - und höre Becker

Re: Restaurationsprojekt 200 D /8 Baujahr 1971 Blau
geschrieben von: jackson (IP-Adresse bekannt)
Datum: 13. April 2014 19:13

Lars schrieb:
-------------------------------------------------------
> also bitte die Kofferraumdichtung komplett
> einkleben.

Danke für den Tip, wird nachgearbeitet.

Re: Restaurationsprojekt 200 D /8 Baujahr 1971 Blau
geschrieben von: jackson (IP-Adresse bekannt)
Datum: 16. April 2014 20:31

So, heute war Tag der Wahrheit.

Hauptuntersuchung - Ohne erkennbare Mängel

Begutachtung für die Einstufung als Oldtimer gemäß §23 StVZO - Ohne erkennbare Mängel

Gutachten für die Einstufung eines Fahrzeugs als Oldtimer nach StVZO - Alle Punkte erfüllt

Der Wagen hat jetzt H-Kennzeichen.

Re: Restaurationsprojekt 200 D /8 Baujahr 1971 Blau
geschrieben von: MrDuDi (IP-Adresse bekannt)
Datum: 16. April 2014 21:53

Gratulation!

Re: Restaurationsprojekt 200 D /8 Baujahr 1971 Blau
geschrieben von: kristian b (IP-Adresse bekannt)
Datum: 21. April 2014 20:08

Mensch Jackson,

auch meinen Glückwunsch! Aber mit Deiner Restaurierungsgeschichte machst Du's ganz schön spannend sauer

Los, lass Bilder sprechen!top

LG

kristian-1969-250CE-LPG

http://up.picr.de/14998271iw.gif
Hier geht's zur Restaurierung meines 250CE

Re: Restaurationsprojekt 200 D /8 Baujahr 1971 Blau
geschrieben von: jackson (IP-Adresse bekannt)
Datum: 21. April 2014 21:48

So, Osterwochenende geht zu Ende, mal neue Informationen, und fast hätte ich den Wagen verkauft.

Für einen Wagen, der einen Marktwert von 16 bis 17tausend € hat, wollte jemand tatsächlich 35tausend € zahlen.


Michael hat mir den Wagen am Gründonnerstag dann ausgeliefert. Kaum stand Michael dann auf meinen Parkplatz, wurde er schon von Passanten angesprochen. Ich bin dann runtergegangen, und nachdem der Passant rausbekommen hatte, das mir der Wagen gehört, bin ich im Laufe des Gespräches danach gefragt worden, was ich für den Wagen haben wolle. Ohne groß zu überlegen und im Scherz sagte ich 35.000 €, und der gute Mensch war dann am überlegen, ob er zur Bank geht und wurde sauer, als ich das Geschäft dann doch ablehnen musste. Wohlgemerkt, da war ich selber noch keinen Meter mit den Wagen gefahren.

Ich denke ich werde das nächste Mal 55tausend€uro fordern, dann hab ich meine Ruhe.

Naja, Michael nach Hause gebracht und weiter zu meinen Eltern. Dort fällt mir dann auf, das Öl auf den Boden tropft. Motorhaube auf, siehe da, die Ventildeckeldichtung leckt. Nachgezogen, wird das Leck stärker. So stark, das man beim Motorlauf sieht, wie das Öl austritt. Nach Hause dann mit der Bahn, keinen Meter mehr gefahren. Der Donnerstag war damit gelaufen.

Ok, long Story short:

Am Samstag neue Ventildeckeldichtung dann beim Freundlichen geholt, der die Dichtung für 5.02 € auf Lager hatte, gottseidank. Eingebaut, dicht.

Ostern war gerettet.

Und so sieht die defekte Nachbaudichtung aus:

Die beiden weissen Streifen im Bild zeigen die Risslänge an.

http://up.picr.de/18042293yz.jpg


Hier im Forum gibt es einen Thread, der sich mit minderwertigen bzw. ausgehärteten Nachbaudichtungen eines bekannten Ersatzteilieferanten befasst. In dem Thread gibt es auch ein Foto von dem Riss, der genau dem Riss meiner Dichtung entspricht.

Also besser für den Ventildeckel die Originaldichtung vom Hersteller, 5€ und 2 Cent wiegen keinen Motorschaden auf.

Fahrwerktechnisch fährt sich der Wagen erste Sahne. Probleme gibt es noch mit dem Motor, der sich im Leerlauf zu sehr schüttelt. Da muß man sehen, woran es liegt.

Nicht ganz so schön ist es, das sich der Kleber von der Dichtung des Schiebedaches an den Ecken löst.

http://up.picr.de/18042710pn.jpg

Zum Neu einkleben muß das Schiebedach wieder ausgebaut werden, soll eine Scheissarbeit sein.

Hilft aber nichts, muß sauber eingeklebt werden.

Wenn jemand einen ordentliche Kleber kennt, der hält, immer her damit.

Terokal 2444 (TEROSON SB 2444) wurde mal genannt im Zusammenhang mit Kofferraumdichtung, wäre das geeignet?

Apropo Kofferraumdichtung, die wurde mit Patex Classic nach guter alter Väter Sitte komplett eingeklebet. Ein Danke noch mal an Lars für den Tip.

Re: Restaurationsprojekt 200 D /8 Baujahr 1971 Blau
geschrieben von: jackson (IP-Adresse bekannt)
Datum: 21. April 2014 22:37

Irgendwo in Norddeutschland in einer Garage....


http://up.picr.de/18043699jn.jpg

Re: Restaurationsprojekt 200 D /8 Baujahr 1971 Blau
geschrieben von: jackson (IP-Adresse bekannt)
Datum: 22. April 2014 14:41

Wenn die Tanknadel wackelt wie ein Lämmerschwänzchen, kann man für knapp 190 € einen neuen Tauchrohrgeber beim Freundlichen kaufen oder eine Reinigung des alten Tauchrohrgebers angehen, und hoffen, das es hilft.

Da ich schon viel zu viel Geld für die Kiste ausgegeben habe, und ich im Forum sowie im Wartungshandbuch nützliche Hinweise gefunden habe, wurde heute die Aktion Tankgeber lokalisieren, ausbauen, säubern und wieder einbauen angegangen.

Zuerst mal den Ausbauort lokalisieren
Der Zugang findet sich im Kofferaum.
Verschlussdeckel wegnehmen, Stecker abziehen, mit 8chter Nuss die Muttern lösen, Achtung, es sind noch Unterlegscheiben darunter.

Wenn der Tankgeber fest sitzt, ordentlich mit W40 einsprühen und mit einem Hacken zwischen Dichtung und Metallring den Tankgeber losruckeln.

http://up.picr.de/18047973zq.jpg



Kurz einen Blick auf den Stecker, hier mit Beschriftung

http://up.picr.de/18047974sv.jpg



Hier ist der Tankgeber raus, die Dichtung sieht noch gut aus und wird nicht ersetzt.

http://up.picr.de/18047975vv.jpg



Mal kurz einen Blick in den Tank riskieren, jetzt wünscht man sich eine Tankrauminnenbeleuchtung. Und ja, unten am Tank ist das, was wir alle nicht gerne sehen.

Rost sauer

Wird wahrscheinlich dann in Zukunft das nächste Restaurationsprojekt.

http://up.picr.de/18047976qd.jpg



Hier einmal der Tankgeber von oben.

W. steht für die Reserve Warnleuchteanschluss, G für die Tankanzeigenadel im Kombiinstrument und das Massezeichen für Masse.

http://up.picr.de/18047977nh.jpg



Um den Tankgeber öffnen zu können, muß diese Schraube gelöst werden. Die wird ordentlich verkrustet sein, also sauber machen und mit einem geeigneten Werkzeug nach Links lösen

http://up.picr.de/18047978dn.jpg



Wenn Schraube, Kunststoffunterlegscheibe und Metallscheibe ab sind, kommt das Labyrinth zum Vorschein. Auch hier schauen, das die Löcher frei sind.

http://up.picr.de/18047979nk.jpg



Der Alubecher hat eine Kerbe für eine Nut, man kann also den Becher später nicht falsch herum einbauen.

http://up.picr.de/18047980mw.jpg


Hier einmal das gute Stück zerlegt. Wegen dem Restdiesel und den Rostresten im Tankgeber habe ich eine Kunststoffwanne benutzt. Verhindert auch, das man nach der verlorenen Schraube sucht.

http://up.picr.de/18047981pn.jpg


Hier noch mal die Schraube, die kann man aus ihrer Kunststoffschale entnehmen, die Schale dient gleichzeitig als Unterlegscheibe (Sonst würde die Schraube direkt auf der verzinkten Metallscheibe liegen und weggammeln).

http://up.picr.de/18047982lf.jpg



Auf allen Bilder wurde bereits der Schmodder und Rost entfernt. Der Diesel hat den Dreck schon gut angelöst, die noch festsitzenden Reste wurden dann mit einem weichen Holzstock (dünner zerfaserte Zweig) und NeverDull Polierwatte entfernt. Dabei sehr sehr vorsichtig sein.

Die Drähte sind dünn, die Finger dick.

Die Drähte hab ich selber garnicht angepackt, die waren auch blank, sondern nur die mittlere Führungsstange, die angerostet war, blank gemacht. Nicht mit dem Schraubenzieher beigehen.

Anschliessend schön mit W40 die Reste der Polierwatte und den Schmodder abspülen.

http://up.picr.de/18047997qg.jpg



Hier sieht man die Kontaktzungen bzw. Abnehmer. Sieht alles filigran aus, ist es auch.

http://up.picr.de/18047998uv.jpg



Am anderen Ende läuft der Konstantandraht (Widerstandsdraht) unten an der Halterung entlang. Das sieht man nicht, wenn das untere Stück verschmoddert ist. Beim reinigen also nicht mit Gewalt den Rost abkratzen, sondern vorsichtig vorgehen. Die beiden Kontakte unten sind zuständig für die Reserve Warnleuchte. Wenn der Schwimmer ganz nach unten gekommen ist, gibt es Kontakt von der Metallscheibe am Schwimmer, und die Reserve Warnleuchte im Cockpit wird auf Masse gezogen.

http://up.picr.de/18047999if.jpg



Hier sieht man noch mal den Drahtverlauf unten.

http://up.picr.de/18048000qx.jpg



Die Drähte sind wirklich fein, haben bei mir aber die Säuberungsaktion überlebt. Wenn man jetzt den Konstantandrahtwert wüsste, kann man sich notfalls auch selber wieder einen neuen Draht einlöten.

http://up.picr.de/18048001vg.jpg



Achso, das Beste zum Schluss, Tanknadel zittet nicht mehr.

Operation erfolgreich, Patient lebt.

200 € gespart.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.04.14 14:53.

Re: Restaurationsprojekt 200 D /8 Baujahr 1971 Blau
geschrieben von: jackson (IP-Adresse bekannt)
Datum: 23. April 2014 13:19

So, endlich geht es der Uhr an den Kragen. Nachdem ich gestern endlich das Kombiinstrument soweit raus hatte, das ich mal den Masseproblemen auf den Grund gehen konnte, war auch die Uhr an der Reihe. (Das KI rauszuziehen hatte ich schon mal 1989 versucht, war aber gescheitert).

Vorweg, die Uhr ging bei mir noch nie. Machte damals nichts, und ich hatte damals auch keine Ahnung gehabt, was ich hätte machen sollen, geschweige denn wie ich die Uhr reparieren hätte sollen.

Heute haben wir Internet und alles Wissen der Welt ist abrufbar. Das an der mechanischen Uhr eine Schmelzlotsicherung verbaut ist bekannt, und war natürlich auch bei meiner Uhr das Problem, weil die Uhr an einem 9 Volt Block bestens lief, wenn man die Lötverbindung wieder herstellte.

Da das alte 120 Grad Lot bröckelig war wie eine alte Amalgamfüllung, habe ich den Rest vom Lot entfernt, und als Sicherung einen ganz dünnen Kupferdraht angelötet. Der Draht kommt aus einer Billiglitze eines Lautsprecherkabels, vielleicht ein 10tel mm stark. Auf die Temperatursicherung pfeif ich, sollte die Stromaufnahme zu hoch sein, dürfte das den dünnen Kupferdraht schon weghauen.

Und so sieht das dann aus:

http://up.picr.de/18059241zg.jpg


Die Mechanik sieht noch gut aus. Irgendwie WD 40 oder Nähmaschineöl oder Fett für Kunststoffzahnräder hab ich nicht drangemacht. Zieht nur Staub an und macht das Laufwerk schwergängig.

Besser so lassen, hat es ja auch irgendwie 20 Jahre getan.

Ist das rote ein Rubin?

Sowas haben doch nur bessere Uhren, oder?

http://up.picr.de/18059242wc.jpg



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.04.14 13:20.

Super Beitrag top
geschrieben von: Thorsten Weiss (IP-Adresse bekannt)
Datum: 23. April 2014 14:51

Servus!

Den könnte ich mir sehr gut in unserem KnowHow vorstellen. Was hältst Du davon? Dürfen wir Deine Bilder dazu verwenden?

Besten Dank schonmal!

Grüße, Thorsten
--------------------------------
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Re: Super Beitrag top
geschrieben von: jackson (IP-Adresse bekannt)
Datum: 24. April 2014 16:45

Die alte Schaltmanschette war fertig. Nicht im Sinne von aufgebraucht, sondern vielmehr gealtert und Brüchig mit Rissen. Die Idee, das ganze mit Vulkansierkleber für Radreifen zu kleben hab ich schnell aufgegeben.

-

Schön ist es, wenn auf Mercedes Teile die Teilenummern stehen.

Nicht schön ist es, wenn es das Teil nicht mehr gibt.

Schön ist es , wenn Mercedes aber einen wertigen Ersatz anbieten kann.

Und zwar die Schaltmanschette aus dem W123.

Wer selber bestellen will:

Original Schaltmanschette Teilenummer 115 267 04 97
Wertige Ersatzschaltmanschette Teilenummer 123 267 00 97

Und so sieht das gute Teil aus, frisch aus der Verpackung, zum Vergleich das alte Stück.

Der weisse Belag auf der neuen Schaltmanschette ist übrigens kein Gummmirost oder Schimmel, sondern Talkum.

Der Talkum lässt sich nur schwer mit Wasser entfernen, aber problemlos mit Cockpitspray.


http://up.picr.de/18071109es.jpg



Wer noch am überlegen ist, wie er wohl den Handschalter abbekommt?

Der Ganghebel ist nur aufgeschraubt, und wird mit einer 16er Mutter gegengekontert. Die Mutter mit einem 16er Maulschlüssel nach rechts drehen, dann den Ganghebel nach links abschrauben.

Hier Kontermutter und Schalthebel ohne Manschette.

http://up.picr.de/18071110ks.jpg



Beim Wiederaufschrauben die Kontermutter nicht ganz nach unten drehen, sondern 5 oder 6 Windungen Spiel lassen.

Wenn die neue Schaltmanschette nicht auf den Ganghebel rutschen will, mit dem erwähnten Cockpit Spray glitschig machen.

-

Ich habe ein bisschen Angst gehabt, das die glatte Schaltmanschette die Optik verdirbt. Aber das neue Gummi füllt sich fast wie Leder an und sieht neu sehr wertig aus.

http://up.picr.de/18071111tm.jpg

Sicherungskasten
geschrieben von: jackson (IP-Adresse bekannt)
Datum: 24. April 2014 17:25

Auf der Suche nach meinen Masseproblem im Kombiinstrument bin ich auch beim Sicherungskasten vorbeigekommen. Erstaunt stelle ich fest, das Sicherung 1 lose auf dem Sicherungskastenboden lag war und Sicherung 2 bedenklich wackelt. Natürlich war am Vormittag noch alles fest.

Beim nachsehen stellt sich dann raus, das die Messinghülse, die den Sicherungshalter fest hält, am Nietansatz gebrochen ist.

http://up.picr.de/18065732qk.jpg

Sehr ärgerlich, weil ich es hasse, wenn man einen Fehler beheben will und ein neuer Fehler kommt dann in die Quere und man muß erst den beheben, weil sonst garnichts geht.

In der Fabrik wurde die Messinghülse von unten durchgeschoben, mit rechteckigen Verdrehsicherung, und dem Sicherungshalter, und von oben dann umgebördelt. Sogar eine Unterlegscheibe aus Messing ist unter der Umbördelung. Das ganze ist eigentlich ganz sauber gemacht, und das Messing sieht auch immer noch aus wie neu.

Mit einem bisschen Tüfteln und Nachdenken und Baumarktbesuch kann man eine feine Reparaturlösung schaffen.

Die Lösung ist die, die Messinghülse, die ein M4 Innengewinde hat, nicht zu ersetzen, sondern weiter zu verwenden. Dazu nimmt man einfach längere M4 Zylinderschrauben, und schraubt von der Oberseite (mit Unterlegscheibe M4) die Hülse fest. Das hält dann auch gleichzeitig den Sicherungshalter/fahne/spange.

Von oben sieht das dann so aus.

http://up.picr.de/18071431rj.jpg



Unten lässt man dann genug Gewinde, um die Kabelschuhe dann mit einer Mutter zu befestigen.

Hier ein Beispiel mit Unterlegscheibe-Kabelschuh-Kabelschuh-Unterlegscheibe-Sicherungsscheibe-Mutter

Hier kam M4*30 zum Einsatz, der dann mit der PUK Säge gekürzt wurde (Vorher Schraube drauf, um das Gewinde nach dem Absägen "nachzuschneiden"). Eventuellen Grat abfeilen.

http://up.picr.de/18071432hf.jpg



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.04.14 17:27.

Blinkercontrolle hat nun LED Leuchten
geschrieben von: jackson (IP-Adresse bekannt)
Datum: 28. April 2014 16:51

Beide Blinkercontrolbirnchen ausgetauscht gegen LEDs, Ganz genau die Philips Vision LED, Farbtemperatur (4000 Kelvin), Fassung W5W bzw T10.

Die Fernlichtcontrolle hat auch eine 5 Watt Birnchen T10 abbekommen,ebenso die Glasfaserleitungen für die Heizungsbeleuchtung.

Eigentlich wollte ich eine LED für die Glasfaserzuleitung der Heizungsbeleuchtung haben, und eine LED sollte als Tankrauminnenbeleuchtung fungieren, um den Tankinnenraum besser kontrollieren zu können. Leider haben die LED aber nur ein Austrittswinkel von 120 Grad, keine Mehrfach/Seiten-LED, damit nicht geeignet. Also wurden die LEDs zu Blinkercontrollanzeigern umfunktioniert. Und den Job machen die richtig gut. Schön hell, gut zu sehen, kein Vergleich mit den 3 Watt Funzeln oder den Ersatz 5 Birnchen. Vorher natürlich die Gläser gereinigt, das hat auch schon etwas gebracht, aber die LEDs sind wirklich noch mal eine Klasse besser.

Re: Blinkercontrolle hat nun LED Leuchten
geschrieben von: kristian b (IP-Adresse bekannt)
Datum: 29. April 2014 20:21

Und wann dürfen wir endlich den Wasserkasten sehen? lechz

kristian-1969-250CE-LPG

http://up.picr.de/14998271iw.gif
Hier geht's zur Restaurierung meines 250CE

Re: Blinkercontrolle hat nun LED Leuchten
geschrieben von: Low Mercy (IP-Adresse bekannt)
Datum: 31. Mai 2014 23:32

Gute info, danke dir! Projekt sieht gut aus. Die gepulverten Achsen sind lecker. Hast du die Traggelenke der unteren Dreiecksquerlenker ebenfalls erneuert? Die sind original genietet, richtig?

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Mercedes 230.6 (Resto Project)

Re: Blinkercontrolle hat nun LED Leuchten
geschrieben von: jackson (IP-Adresse bekannt)
Datum: 04. Juni 2014 20:37

Meinst Du diese Traggelenke?

Das ganze Fahrwerk ist komplett überholt worden.

Hast Du eine Frage zu einem bestimmten Teil, versuch das bitte genau zu beschreiben, ich leg mich dann unters Auto und mach ein Foto oder ich frag Michael was genau gemacht wurde.

http://up.picr.de/18508725yd.jpg

http://up.picr.de/18508726hr.jpg



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.06.14 20:37.

Auspuffblende Messing verchromt
geschrieben von: jackson (IP-Adresse bekannt)
Datum: 04. Juni 2014 20:52

Endlich, die Pfeife ist dran.

Der Nachbau von Mercedes in Messing verchromt. Natürlich gesichert mit Edelstahlschraube und einem hier nicht sichtbaren geheimen Anti Diebstahlschutz, um den "zufälligen" Verlust zu verhindern.

Ich habe extra das Ausspuffrohr 1 bis 2 mm weiter rausgeführt, um ein Abbrennen des dünnen Messingbleches vorzubeugen.

http://up.picr.de/18508840ji.jpg

Re: Auspuffblende Messing verchromt
geschrieben von: MrDuDi (IP-Adresse bekannt)
Datum: 04. Juni 2014 20:57

Hm. Optisch Top. Aber was bringt denn die Pfeife?
Viele Grüsse, MrDuDi

Re: Auspuffblende Messing verchromt
geschrieben von: jackson (IP-Adresse bekannt)
Datum: 04. Juni 2014 21:12

Ohne Pfeife verdreckt der Dieselruß die linke Rückleuchte und die Stossstange. Der Russ brennt sich dann richtig in den Kunststoff der Rückleuchte ein und lässt sich auch nicht mehr auspolieren. Früher konnte man das bei den Autos, die keine Pfeife hatten, deutlich sehen.

Mit der Pfeife wird der Abgasstrom nach unten abgeleitet und die Rückleuchte bleibt sauber.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.06.14 21:18.

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