Bastelanleitung Zündüberwachung

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Wenn es mal Probleme mit dem Motor gibt, die sich nach Zündaussetzern "anfühlen", aber man unsicher ist, ob das wirklich welche sind, dann kann man sich mit einfachsten Mitteln eine Zündüberwachung basteln. Das ist so einfach, dass man dazu keine besonderen elektrischen Kenntnisse benötigt.

Man braucht dazu nur ein ca. 2 m langes, einadriges, isoliertes und flexibles Kabel (Drahtstärke ca. 1 mm) sowie eine kleine Glimmlampe.

Hier das entsprechende schematische Schaltbild:

Datei:schema.png

1) Die elektrische Funktionsweise

Der Draht (im Bild grau) wird eng entlang der Zündkabel (im Bild orange) verlegt und direkt mit einem der Anschlussdrähte einer Glimmlampe verbunden. Der andere Anschluss der Glimmlampe wird an Masse gelegt. (Wohlgemerkt: Dieser Draht wird nicht mit irgendwelchen Teilen der Zündanlage direkt verbunden, sondern liegt isoliert bei den Zündkabeln).

Wenn nun die einzelnen Zündkerzen bei laufendem Motor über den Zündverteiler mit der Zünd-Hochspannung beaufschlagt werden (ein paar 1000 Volt), gibt es eine sogenannte "kapazitive Einkoppelung" eines klitzekleinen Teils der Zündspannung in den so verlegten Draht. Diese kapazitive Einkoppelung erzeugt in dem Draht eine Spannung, welche die Glimmlampe zum (schwachen) Leuchten bringt.

Ergo: Glimmlampe leuchtet => Zündspannung auf den Zündkabeln

Das Ganze funktioniert bei jedem Benzinmotor, egal wie viele Zylinder er hat.


2) Der Aufbau

Das folgende Foto zeigt beispielhaft die Verlegung des isolierten Drahtes entlang den Zündleitungen beim 230.6 er Motor des Autors.
Dabei wurden ca. 1 m Drahtlänge in Schleifen entlang der Zündkabel gelegt. Der Draht ist mit roten Pfeilen markiert.
Zugegeben, man kann den Draht schöner verlegen, aber für die elektrische Funktion ist es nur wichtig, dass er nah an den Zündkabeln liegt.
Der Rest des Drahtes wird durch eine der schon vorhandenen Kabeldurchführungen bis in den Fahrerraum geführt und an die Glimmlampe angeschlossen.


Die nächsten Fotos zeigen die Glimmlampe, die am besten unter dem Armaturenbrett befestigt wird.
Dort ist es auch bei Tagesfahrten relativ dunkel, man kann das Leuchten der Glimmlampe dort gut sehen und man hat sie während der Fahrt gut im Blick.

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Somit kann man sehen, wie stetig die Zündung an den Zündkabeln ankommt und kontrollieren, ob z.B. ein manchmal ruckelnder Motorlauf tatsächlich durch Zündaussetzer verursacht wird, weil dann ja die Glimmlampe ebenso Aussetzer zeigen müsste. (Defekte Zündkerzen kann man mit dieser simplen Zündüberwachung jedoch nicht erkennen).


Derartige Glimmlampen gibt es u.a. im Elektronik-Fachhandel, z.B. bei CONRAD oder auch bei Reichelt.


Bei "normalen" Zündanlagen (also keine Hochleistungszündung) leuchtet die Glimmlampe beim Leerlauf am geringsten.
Beim starkem Beschleunigen steigt die Leuchtintensität deutlich an. Bei hohen Drehzahlen liegt sie ebenfalls höher.
Begründung: Im Leerlauf ist der Druck in den Zylindern wegen der geringeren Füllmenge niedrig; der Zündfunke springt schon bei niedrigerer Zündspannung über, wodurch dann auch zur Glimmlampe weniger Energie kommt. Beim starken Beschleunigen hat's vor der Zündung viel mehr Druck im Zylinder, es braucht dann eine höhere Durchschlagsspannung für den Zündfunken; ergo: die Glimmlampe erhält mehr Energie eingekoppelt und leuchtet intensiver.




Verfasst von: Helmut 230.6 20:26, 29. Sep. 2014 (UTC)

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