Der Anlasser – Funktion, Störungen, Störungs-Einkreisung/-Behebung

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'''1) Einleitung '''
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Dieser Artikel ist eine Zusammenstellung aus dem Extrakt verschiedener /8-Forumsbeiträge sowie einigen externen Internet Seiten für unser /8KnowHow zur Unterstützung des Verständnisses der Funktion des Anlassers, seiner möglichen Störungen, deren Einkreisung und ggf. Behebung.
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Dieser Artikel ist eine Zusammenstellung aus dem Extrakt verschiedener Forumsbeiträge sowie einigen externen Internetseiten für unser /8-KnowHow zur Unterstützung des Verständnisses der Funktion des Anlassers, seiner möglichen Störungen, deren Einkreisung und ggf. Behebung.
Unsere /8-er sind sämtlich mit sogenannten Schub-Schraubtriebanlassern ausgestattet. Je nach Motorisierung (Benziner oder Diesel) sind unterschiedlich große (und entsprechend kräftige) Anlasser eingesetzt – und dazu passend auch unterschiedlich kräftige Batterien.
Unsere /8-er sind sämtlich mit sogenannten Schub-Schraubtriebanlassern ausgestattet. Je nach Motorisierung (Benziner oder Diesel) sind unterschiedlich große (und entsprechend kräftige) Anlasser eingesetzt – und dazu passend auch unterschiedlich kräftige Batterien.
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<span style="color:#EE3B3B;"> '''Wichtiger Sicherheitshinweis''' </span>
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<span style="color:#EE3B3B;">'''Bei allen Arbeiten an der den Batterieklemmen, der Klemme 30 des Anlassers, seiner Zuleitungskabel – und auch beim Ausbau des Anlassers - Batterie abklemmen.'''  
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<span style="color:#EE3B3B;">'''Bei allen Arbeiten an den Batterieklemmen, der Klemme 30 des Anlassers, seiner Zuleitungskabel – und auch beim Ausbau des Anlassers - Batterie abklemmen.'''  
<br>'''Dazu wird <u>zuerst der Masseanschluss am Minuspol der Batterie abgeklemmt</u> und erst danach der Anschluss am Pluspol! '''</span>
<br>'''Dazu wird <u>zuerst der Masseanschluss am Minuspol der Batterie abgeklemmt</u> und erst danach der Anschluss am Pluspol! '''</span>
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*"Zündung" aus.  
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<br>Sodann das Elektrokabel am Anlasser zunächst an die kleinere Klemme (Klemme 50, das ist die Steuerleitung zum Starten des Anlassers) halten und dann sein anderes Ende noch mit den dicken Kabelanschluss (Klemme 30, da ist 12 Volt Dauerplus direkt von der Batterie dran) verbinden.  
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<br>Sodann das Elektrokabel am Anlasser zunächst an die kleinere Klemme (Klemme 50, das ist die Steuerleitung zum Starten des Anlassers) halten und dann sein anderes Ende noch mit dem dicken Kabelanschluss (Klemme 30, da ist 12 Volt Dauerplus direkt von der Batterie dran) verbinden.  
<br>Dadurch wird der Anlasser direkt angesteuert.
<br>Dadurch wird der Anlasser direkt angesteuert.
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Wenn der Anlasser OK ist, müsste er sofort starten und den Motor durchdrehen. Wenn das wiederholbar ist, hast Du einen funktionierenden Anlasser und der Fehler liegt irgendwo davor in der Verkabelung der Zündung, dem Zündschloss (bzw beim Diesel auch dem Zugschalter).  
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Wenn der Anlasser OK ist, müsste er sofort starten und den Motor durchdrehen. Wenn das wiederholbar ist, hast Du einen funktionierenden Anlasser und der Fehler liegt irgendwo davor in der Verkabelung der Zündung, dem Zündschloss (bzw. beim Diesel auch dem Zugschalter).  
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Dazu findest Du hier: [http://mb.bolinko.org/index.php/8-dokumentacja.html Schaltpläne]
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'''6b) Prüfung der Kabelverbindungen'''
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Damit der Anlasser im Moment des Startens vollen Strom aus der (hoffentlich noch guten) Batterie ziehen kann, müssen alle auf seinem Weg liegenden Verbindungen, (Kontakte und Kabel) in Ordnung sein.
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Damit der Anlasser im Moment des Startens vollen Strom aus der (hoffentlich noch guten) Batterie ziehen kann, müssen alle auf seinem Weg liegenden Verbindungen (Kontakte und Kabel) in Ordnung sein.
Dazu alle Kabelverbindungen auf Korrosion überprüfen, insbesondere Batteriepole und die dicke Anlasserleitung.  
Dazu alle Kabelverbindungen auf Korrosion überprüfen, insbesondere Batteriepole und die dicke Anlasserleitung.  
<br>Auch die Masse kann ein Problem sein. Der Anlasser selbst bekommt seine Masse normalerweise durch ein Masseband an der Getriebeverschraubung. Bei alten (korrodierten) Fahrzeugen kann das zu wenig sein. Dann ist eine Erneuerung des Massebandes erforderlich.  
<br>Auch die Masse kann ein Problem sein. Der Anlasser selbst bekommt seine Masse normalerweise durch ein Masseband an der Getriebeverschraubung. Bei alten (korrodierten) Fahrzeugen kann das zu wenig sein. Dann ist eine Erneuerung des Massebandes erforderlich.  
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So mancher klemmender Magnetschalter wurde schon durch externes „Duschen“ mit WD 40 wieder gängig gemacht.  
So mancher klemmender Magnetschalter wurde schon durch externes „Duschen“ mit WD 40 wieder gängig gemacht.  
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Dazu wird der Magnetschalter großzügig mit WD 40 eingesprüht. Das ganze in Abstand von 1 Tag ggf. mehrfach wiederholen.
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Dazu wird der Magnetschalter großzügig mit WD 40 eingesprüht. Das ganze im Abstand von 1 Tag ggf. mehrfach wiederholen.
Mit etwas Glück findet dann ein wenig WD 40 einen Schleichweg ins Innere des Magnetschalters und löst seine klemmenden Teile.  
Mit etwas Glück findet dann ein wenig WD 40 einen Schleichweg ins Innere des Magnetschalters und löst seine klemmenden Teile.  
Mit noch mehr Glück hat man damit lange Zeit wieder Ruhe und spart sich weitere Arbeiten am Anlasser.
Mit noch mehr Glück hat man damit lange Zeit wieder Ruhe und spart sich weitere Arbeiten am Anlasser.
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''[[Benutzer:Helmut 230.6| Beitrag von Helmut 230.6]] 10:11, 5. Aug. 2010 (UTC)''
''[[Benutzer:Helmut 230.6| Beitrag von Helmut 230.6]] 10:11, 5. Aug. 2010 (UTC)''

Version vom 17:15, 5. Aug. 2010

1) Einleitung

Dieser Artikel ist eine Zusammenstellung aus dem Extrakt verschiedener Forumsbeiträge sowie einigen externen Internetseiten für unser /8-KnowHow zur Unterstützung des Verständnisses der Funktion des Anlassers, seiner möglichen Störungen, deren Einkreisung und ggf. Behebung.

Unsere /8-er sind sämtlich mit sogenannten Schub-Schraubtriebanlassern ausgestattet. Je nach Motorisierung (Benziner oder Diesel) sind unterschiedlich große (und entsprechend kräftige) Anlasser eingesetzt – und dazu passend auch unterschiedlich kräftige Batterien.


2) Prinzipielle Funktionen

Ein funktionierender Anlasser fängt erst an zu drehen, wenn er „eingespurt“ hat.

Seine Arbeitsschritte hierzu:

  • Über Zündung/Zugschalter (beim Diesel) kommt 12 Volt Spannung an die Starter-Klemme 50
  • Der Magnetschalter zieht an und schiebt das Starter-Ritzel vor => dieses greift in den Zahnkranz der Schwungscheibe des Motors ein
  • Das Starter-Ritzel hat seine vorderste Stellung erreicht => erst jetzt schließen im Magnetschalter die Hauptkontakte und geben somit 12 Volt Spannung auf den Elektromotor des Anlassers. Dabei fließen kurzzeitig „zig“ Ampere (welche die Batterie auch liefern können muss).
  • Anlasser dreht => Motor dreht

Die Anlasser tun üblicherweise lange und treu ihren Dienst. Wenn aber mal der Motorstart versagt, „Weil der Anlasser keinen Mucks mehr macht“ oder nur „Klack“ oder surrt oder kreischt, dann kann das sehr verschiedene Ursachen haben.


3) Manche Ursachen liegen gar nicht beim Anlasser

Störungen durch unzureichende Stromversorgung des Anlassers durch:

  • Schlecht geladene oder sonstwie schwache Batterie
  • Batterieklemmen haben durch Korrosion oder lose Klemmen zu hohen Übergangswiderstand
  • Hohe Übergangswiderstände an den Kabelklemmen des Anlassers
  • Schlechte Masseverbindung des Anlassers – oder auch der Batterie
  • Es kommt einfach keine Spannung an die Klemme 50 des Anlassers – weil in der Elektrik davor etwas defekt ist

Bevor man also an den Anlasser selbst rangeht, sollten die obigen Fehlermöglichkeiten abgeklärt und ausgeschlossen sein.
Siehe hierzu auch „Elektrischer Direkttest des Anlassers“ unter Abschitt 6a).


Es kommt mitunter vor, dass der Zahnkranz des Schwungrades so abgenutzt ist, dass das Anlasserritzel nicht mehr greift und der Anlasser leer durchdreht. Bestimmte Motormuster neigen dazu, dass die Kurbelwelle beim Abstellen des Motors häufig an einer bestimmten Stelle stehenbleibt. Somit können sich dann bestimmte Zähne des Zahnkranzes im Laufe der Jahre so stark abnutzen (u.U. ausbrechen), dass sie nicht mehr greifen. Das lässt sich letztlich erst nach Sichtkontrolle der Schwungscheibe feststellen.


4) Diese Ursachen liegen beim Anlasser

  • Der Magnetschalter zieht wegen mechanischer Schwergängigkeit (oder selten wegen elektrischen Defekts) nicht durch und schaltet somit auch nicht die Hauptkontakte
  • Die Magnetschalter-Hauptkontakte sind defekt => dann „klickt“ es zwar, aber es tut sich weiter nichts
  • Der Elektromotor des Anlassers ist defekt (verschiedene Defekte möglich)
  • Der Freilauf ist defekt (verharzt, verschmutzt) => dann „surrt“ der Anlassermotor leer durch
  • Das Ritzel des Anlassers ist abgenutzt => dann kann es heftig kreischen und krachen


5) Detaillierte Beschreibungen

In folgendem externen Link findet sich eine sehr gute Zusammenstellung eines Herrn Josef Scholz über die Konstruktion, Funktionen, Störungen und Fehlerbehebung des Anlassers: Anlasser

Diese Zusammenstellung sollte man sich unbedingt zwecks Vertiefung seines Verständnisses durchlesen, bevor man „ans Eingemachte“ geht.

Traut man sich bei einem tatsächlich defekten Anlasser eine Reparatur oder Überholung zu, wird auf einen Link aus dem W123-Forum verwiesen.
Dort hat W123-Kollege Eberhard Weilke seine Überholungsmethode beschrieben: Überholung Anlasser


6) Zur Ergänzung noch einige gesammelte Tipps aus unserem /8-Forum:


Wichtiger Sicherheitshinweis

Bei allen Arbeiten an den Batterieklemmen, der Klemme 30 des Anlassers, seiner Zuleitungskabel – und auch beim Ausbau des Anlassers - Batterie abklemmen.
Dazu wird zuerst der Masseanschluss am Minuspol der Batterie abgeklemmt und erst danach der Anschluss am Pluspol!

Die im Bordnetz vorhandene Spannung in Höhe von 12 Volt ist für den Menschen an sich harmlos. Allerdings birgt eine einigermaßen aufgeladene Batterie eine große Menge elektrischer Energie in sich. Wenn man mit einem Metallteil (z.B. Schraubendreher, Schraubenschlüssel) versehentlich an den Pluspol der Batterie oder auch an die Batterieklemme 30 des Anlassers (die mit dem Pluspol der Batterie direkt ohne Sicherung verbunden ist) ankommt und damit gleichzeitig ein blankes masseführendes Teil des Autos (z.B. Motorblock, Gehäuse des Anlassers, Karosserie) berührt, kann dies zu einem Kurzschluss mit sehr hohen Stromstärken führen. Dadurch ausgelöst zu extremer Aufheizung des Werkzeugs, zu Lichtbogenbildung und im schlimmsten Fall zu Verbrennungen der Finger/Hände. Elektrische Funken können auch Zündung von brennbaren Gasen auslösen.


6a) Elektrischer Direkttest des Anlassers

Zunächst:

  • Ein kurzes einadriges Elektrokabel an den Enden auf ca. 2 mm abisolieren.
  • Schaltgetriebe: Gang raus; Automatic: Stellung P
  • Sicherheitshalber auch noch Feststellbremse anziehen!!!
  • "Zündung" aus.


Sodann das Elektrokabel am Anlasser zunächst an die kleinere Klemme (Klemme 50, das ist die Steuerleitung zum Starten des Anlassers) halten und dann sein anderes Ende noch mit dem dicken Kabelanschluss (Klemme 30, da ist 12 Volt Dauerplus direkt von der Batterie dran) verbinden.
Dadurch wird der Anlasser direkt angesteuert.

Achtung! Aufpassen, dass das Kabel nur mit diesen beiden Anschlüssen des Anlassers Berührung bekommt. Wenn Du nämlich versehentlich die dicke Batterieanschlussklemme über das Kabel gegen Masse (=Motor, Anlassergehäuse) legst, hast Du einen fetten Kurzschluss, bei dem es fürchterlich funken und das Kabel ins Glühen kommen kann.


Wenn der Anlasser OK ist, müsste er sofort starten und den Motor durchdrehen. Wenn das wiederholbar ist, hast Du einen funktionierenden Anlasser und der Fehler liegt irgendwo davor in der Verkabelung der Zündung, dem Zündschloss (bzw. beim Diesel auch dem Zugschalter).


6b) Prüfung der Kabelverbindungen

Damit der Anlasser im Moment des Startens vollen Strom aus der (hoffentlich noch guten) Batterie ziehen kann, müssen alle auf seinem Weg liegenden Verbindungen (Kontakte und Kabel) in Ordnung sein. Dazu alle Kabelverbindungen auf Korrosion überprüfen, insbesondere Batteriepole und die dicke Anlasserleitung.
Auch die Masse kann ein Problem sein. Der Anlasser selbst bekommt seine Masse normalerweise durch ein Masseband an der Getriebeverschraubung. Bei alten (korrodierten) Fahrzeugen kann das zu wenig sein. Dann ist eine Erneuerung des Massebandes erforderlich. Helfen kann auch eine zusätzliche (dicke) Masseleitung von der Batterie zum Motorblock.


6c) Hammerschlag auf klemmenden Magnetschalter

Ein „Klassiker“ ist der berühmte Hammerschlag auf den Magnetschalter, wenn dieser es gar nicht mehr tut oder bestenfalls leise klickt. Damit wurde schon so mancher klemmender Magnetschalter wieder gängig gemacht. Das ist jedoch meist keine Dauerlösung, denn wenn man damit immer wieder „erfolgreich“ ist, sollte man doch besser einen Austausch bzw. eine Überholung des Anlassers vornehmen.


6d) Externe „Schmierung“ eines klemmenden Magnetschalters

So mancher klemmender Magnetschalter wurde schon durch externes „Duschen“ mit WD 40 wieder gängig gemacht. Dazu wird der Magnetschalter großzügig mit WD 40 eingesprüht. Das ganze im Abstand von 1 Tag ggf. mehrfach wiederholen. Mit etwas Glück findet dann ein wenig WD 40 einen Schleichweg ins Innere des Magnetschalters und löst seine klemmenden Teile. Mit noch mehr Glück hat man damit lange Zeit wieder Ruhe und spart sich weitere Arbeiten am Anlasser.




Beitrag von Helmut 230.6 10:11, 5. Aug. 2010 (UTC)

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