Radio auf Antenne abstimmen

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Version vom 23:29, 12. Jan. 2014 bei Helmut 230.6 (Diskussion | Beiträge)
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Autoradios müssen mit einer Antenne auskommen, die für den Empfang von Kurzwelle (KW), Mittelwelle (MW) und Langwelle (LW) eigentlich viel zu kurz ist.

Warum das so ist, erklärt ein kleiner Ausflug in die Physik elektromagnetischer Wellen:

Die „ideale“ Antennenlänge zur optimalen Übertragung elektromagnetischer Wellen beträgt für eine Stabantenne ¼ der jeweiligen Wellenlänge λ (Lamda), also λ/4.
Nun ist z.B. die Wellenlänge λ eines Mittelwellensenders, der mit 1 Megahertz (MHz) sendet 300 m – und somit λ/4 = 75 m.

Daher ist eine ca. 1 Meter lange Radioantenne natürlich viel zu kurz für den optimalen Empfang der Mittelwelle.

Bei UKW sieht’s schon viel besser aus, denn bei einem UKW Sender mit 100 MHz Frequenz beträgt die Wellenlänge nur noch 3 m – und somit λ/4 = 75 cm. Da passt dann die Länge der Autoantenne schon recht gut zur Sendefrequenz.

Um nun dennoch für einen besseren KW-, MW- und LW-Empfang zu sorgen, bedient man sich bei den Autoradios eines schaltungstechnischen Tricks zur elektrischen „Verlängerung“ der Antenne mittel eines variablen Kondensators (auch Trimmer genannt).


Dazu haben die meisten Autoradios – und insbesondere praktisch alle älteren Modelle – in Ihrer Blechverkleidung irgendwo ein kleines Loch von ca. 3 – 4 mm Durchmesser.
Es befindet sich meist auf der Rückseite in der Nähe des Antenneneingangs und ist mitunter durch ein kleines Tape abgeklebt.
Schaut man in das Loch hinein, sieht man den Schraubschlitz einer kleinen Madenschraube. Das ist dann die Abstimmschraube des Antennentrimmers.

Die Optimierung der Einstellung für Mittelwelle (MW) geht recht einfach:

  • Antenne ausziehen/ausfahren.
  • Radio aus dem Schacht ziehen, dabei Antenne angeschlossen lassen.
  • Radio einschalten und in der Mitte der Skala so bei ca. 900 bis 1000 kHz einen eher schwachen Sender suchen. Je nachdem wo man sich befindet, kann da evtl. tagsüber keiner empfangen werden, daher das Ganze dann nachts machen, wenn mehr Sender empfangbar sind.
  • Sodann mittels eines kleinen Schraubendrehers die Trimmerschraube nach rechts oder links so lange verdrehen, bis man den schwachen Sender maximal gut empfängt. Das Radio ist dann für die Antennenanlage des Autos (inklusive seines Antennenkabels) optimal abgestimmt.


Ist man ein Langwellen Fan, so sollte man diese Einstellung bei einem „skalenmittigen“ LW-Sender vornehmen.
Entsprechendes gilt, wenn man KW-Empfang optimieren will.

Für UKW Empfang braucht es das alles nicht, da ja hier die Autoantenne wie schon vordem gesagt recht optimal zur Wellenlänge passt.

Hat man statt einer Stabantenne eine andere (z.B. Anschluss eines Antennenverstärkers an der elektrischen Heckheizung), dann gilt die gleiche Prozedur wie für eine Stabantenne.

Sollte der Radioempfang aber hartnäckig schlecht sein, so kann die Ursache dafür auch woanders als in einer schlechten Antennenabstimmung liegen: z.B. eine defekte Antenne, ein schlecht geerdeter Antennenfuß, unterbrochenes Antennenkabel, „gerne“ defekte Antennenstecker – oder halt doch ein defektes Radio.

Dazu hilft dieser Einfachtest zur Eingrenzung ob ein Problem im Radio oder in der Autoantennenanlage existiert:

  • Radio ausbauen, den Antennenstecker rausziehen.
  • Ggf. extern mit 12 Volt versorgen; dabei auf die richtige Polarität achten!
  • Ein Stück Draht von ca. 90 cm Länge als Hilfsantenne in die Antennenbuche stecken und den Empfang checken.
  • Mit einer solchen Hilfsantenne sollte man UKW-Sender in ausreichender Feldstärke bekommen (wenn man nicht gerade in einer Einöde wohnt).
  • Wenn nicht, dann könnte im Radio die Eingangsstufe oder sonst etwas defekt sein.


Wenn das Radio jedoch außerhalb mit der Hilfsantenne empfängt, dann muss man sich halt doch auf die Fehlersuche im Auto machen.


Allzeit guten Empfang wünscht Euch der Autor des Beitrags.


Dieser Beitrag wurde durch diesen Thread angeregt.



Erstellt von: Helmut 230.6 23:29, 12. Jan. 2014 (UTC)

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