Zenith: Ausbauen, Reinigen und Einstellen

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Diese Doku soll versuchen, es Allen möglich zu machen, mit wenig Werkzeug und ein paar Messinstrumenten, die Zenithen selber grob zu säubern und einzustellen.
Die Reinigung ersetzt natürlich nicht ein professionelles Ultraschallbad!!!!!

Dringende Empfehlung: Alle Dichtungen erneuern. Kosten nicht viel und gehen beim Auseinanderbauen eh meist kaputt. Also vorher beschaffen!

Hier der Patient: 250 2,8 mit 35/42 Zenithen:


Datei:Zenith ausbau-01.jpg

Die Eingangsmessung per Synchronuhren war völlig daneben...

Datei:Zenith ausbau-02.jpg Die hier benutzten Geräte sind von Scheuerlein: Synchrometer Modell BK mit Adaper 001 für Modell BK

Also runter mit den Pötten. Auf den folgenden Bildern ist die Benzinleitung sowie der Ventildeckel bereits entfernt. Der Ventildeckel muss runter sonst kommt man nicht an die motorseitigen Schrauben.

Datei:Zenith ausbau-03.jpg

Datei:Zenith ausbau-04.jpg

Der erste ist ab (Dauer 10-15 Minuten)

Datei:Zenith ausbau-05.jpg

Nun wird der Sprengring (rot eingekreist) von der Starterklappe gelöst, um den Vergaser öffnen zu können.

Datei:Zenith ausbau-06.jpg

Alle Schrauben lösen. Die in der Mitte nicht vergessen!

Datei:Zenith ausbau-07.jpg

Den oberen Deckel mit einem Schraubenzieher an der Kerbe vorsichtig abhebeln:

Datei:Zenith ausbau-08.jpg

Nun die drei letzten Schrauben lösen, um an das Hauptteil heran zu kommen:

Datei:Zenith ausbau-09.jpg

Das Mittelteil gut reinigen. Am besten Bremsenreiniger verwenden und nach Möglichkeit nicht ins Grüne spritzen...

Datei:Zenith ausbau-10.jpg

Nach dem Trocknen kann man erstmal das Schwimmernadelventil auf Dichtheit prüfen.

Datei:Zenith ausbau-11.jpg

Alle Düsen und Düsenstöcke, die abschraubbar sind, sowie die dann freien Kanäle am Vergaser mit Druckluft durchblasen. Wichtig hierbei ist die Leerlaufdüse, da gerne verstopft.

ACHTUNG: Merkt Euch unbedingt die Anordnung der einzelnen Düsen oder - noch besser - macht es Step by Step. Düse raus - durchblasen - Kanal durchblasen - Düse wieder rein und zur nächsten. Nix wäre peinlicher, wenn alles zerlegt ist und man nicht mehr weiß, wo welche Düse hin gehört...

Die auf dem Bild gezeigte lange Leerlaufdüse, welche gerne verstopft ist und eine Einstellung unmöglich macht, ist NICHT geschraubt sondern gesteckt. Normal fällt sie raus, wenn man dem Platinenblock (das mittlere Vergaserteil) umdreht. Wenn nicht, dann ganz vorsichtig mit einer Flachzange oben an dem hervorstehendem Teil der Düse ziehen. Auf dem oberen Bild sieht man drei Messingdüsen. Die 2 hinteren großen und die davor montierte kleine. Die kleine ist die LL-Düse, wo man evtl .mit der Zange an dem kleinen hervorstehendem Teil ziehen muß.

Datei:Zenith ausbau-12.jpg

Vergaser wieder zusammenbauen und die Flansche bzw. alle Dichtflächen dünn mit Silikondichtmasse einschmieren.


Datei:Zenith ausbau-13.jpg

Wenn alles wieder montiert ist, kommt das Einstellen und Synchronisieren. Dazu die Gestänge aushängen, Motor laufen lassen und auf Betriebstemepratur bringen. Uhren aufsetzten sowie einen externen Drehzahlmesser anschließen. An den Gemischschrauben (siehe Schraubenzieher) abwechselnd drehen, bis der Motor die höchste Drehzahl erreicht. Dies abwechselnd machen. Danach mit den Leerlaufrändelrädchen beide Vergaser nach den Uhren synchron einstellen und auf ca. 900U/min bringen.

Datei:Zenith ausbau-14.jpg

Es wird immer zuerst das Gemisch einjustiert, dann erst die Synchronisation. Ein CO-Messgerät ist nicht notwendig, wenn man es genau so macht wie ich es beschrieben habe. Beim Drehen dieser Schrauben in eine bestimmte Richtung erhöht sich die LL-Drehzahl. Wenn man in dieselbe Richtung weiter dreht, fällt sie irgendwann wieder. Dieser Übergang zwischen max. Drehzahl und wieder Fallen der Drehzahl ist der optimale Punkt. D.h. da ist das Gemisch 99% optimal und der CO stimmt dann auch. Wenn man das hat, wird mit den Rändelschräubchen (auch Leerlaufschrauben genannt) die Drehzahl wieder auf das optimale Maß runter gedreht. Immer ein wenig an jedem Vergaser bis die Drehzahl stimmt und aber AUCH beide Vergaser den gleichen Unterdruck haben.

Zum Schluss das Gestänge einhängen und vorsichtig Gas geben. Dabei beobachten, ob die Uhren genau parallel ansprechen. Wenn nicht, muss das Verbindungsgestänge entsprechend von seiner Länge geändert werden. Spricht der vordere Vergaser eher an, muss das Gestänge minimal länger eingestellt werden. Wenn der hintere eher anspricht, dann halt verkürzen.


Perfektionisten werden vielleicht sagen: "Das ist ja alles nur halber Kram. Wenn einmal offen, dann alles neu." Ich sage: "Soviel wie möglich, aber nicht mehr als nötig! Der Zweck heiligt die Mittel."

So, das war´s. Ich hoffe, es hat Euch gefallen und hilft ein wenig weiter, sich mal selber an die Zenithen ran zu trauen. Ist kein Hexenwerk.

Hier der gesamte Thread dazu: strichacht-forum.de



Erstellt am 12.10.2008 von Jörg

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