Datum: 23. Oktober 2018 21:42
madmog schrieb:
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> Ich habe mich damit abgefunden, dass mein Auto zu
> einem großen Restaurierungsprojekt wurde, nachdem
> ich den berühmten Rost im Bereich des Lüfters
> gefunden hatte.
Ich mich noch nicht, da ich schon viel zu oft unglaubliche Summen in irgendwelche vergammelten Altautos gesteckt habe, nur um ein wenig damit rumfahren zu können. Diesmal soll mir das nicht passieren.
> Ich habe jetzt das Armaturenbrett,
> die Heizung, den Ventilator und die Lenksäule
> entfernt, so dass ich auf beiden Seiten
> einigermaßen freien Zugang habe, um neues Metall
> zu schneiden und einzuschweißen.
Weil der Lüfter kaputt ist, musste ich den Heizungskasten ausbauen. Dabei fiel natürlich auch auf, dass der Wasserkasten teilweise durchgefault ist.
Im Wasserkasten an der tiefsten Stelle (von oben links gesehen)
Unter dem Lüfterausschnitt innen
> Einige Fragen dazu:
>
> Wie groß ist die Dicke der ursprünglichen
> Firewall?
Was meinst Du? Dürfte das normale 0,7mm-Blech sein.
> Gibt es Reparaturplatten? Es ist kein sichtbarer
> Bereich und ich kann das neue Metall biegen, um
> das alte zu replizieren, aber wenn es schon fertig
> ist, wäre es praktisch.
Keine Ahnung. Aber bei den Löchlein dürfte zugeschnittenes Tafelblech die wirtschaftlichste Lösung sein.
> Hat jemand, der diesen Bereich bereits repariert
> hat, irgendwelche Tipps aus Erfahrung?
Ich bisher jedenfalls noch nicht. Das Wetter ist zu schlecht.
> Zu guter Letzt: Hat jemand das Gebiet neu
> gestaltet, damit es in Zukunft weniger ausfällt?
> Dh über viel Rostschutz hinaus? ZB zusätzliche
> Ablauflöcher ganz unten? Erstellen Sie einen
> versiegelten Glasfasereinsatz, um in den Bereich
> zu passen, um zu verhindern, dass Wasser jemals in
> die Nähe von Metall kommt? Deckgrill komplett
> abdichten und Frischluft vom Grill geben?
Dürfte nicht viel Sinn machen. Besser wäre es, man schaut alle 5 Jahre mal unter den Grill und bläst den Matsch raus. Das Problem ist ja der dauerhaft feuchte Matsch, der das Blech rosten lässt. Wenn man nur eine Spur versiegelt und regelmäßig sauber macht, hat man keine Probleme. Macht bloß keiner. Oder sagen wir mal "
machte" keiner...
Zudem ergibt sich das Problem, dass hier ein Durchbruch zwischen Kabinenansaugluftraum und Motorraum vorhanden ist. Aus naheliegenden Gründen darf aber Kabinenluft nicht aus dem Motorraum entnommen werden (Abgas, Gerüche, Lärm), weshalb Mercedes drei Gummi-Ventilklappen im unteren Bereich des Wasserkastens vorgesehen hat. Und genau dort bildet sich an den Durchbrüchen zuerst Kantenrost, dann Lochfraß. Jetzt muss man also zunächst die durch Lochfraß entstandenen Löcher wieder flicken und dann das Blech dauerhaft gegen neuen Rost versiegeln. Das wäre es dann schon.
Für mich tritt hier das Problem auf, dass ich nicht auf die Idee komme, den Motor nur zur Beseitigung dieses Wasserkastenloches zum Motorraum hin auszubauen, um nicht gegen meine oben aufgestellte Regel (Aufwand begrenzen!) zu verstoßen. Sonst komme ich nämlich von Höxchen nach Stöxchen und liefere wieder eine Museums-Restaurierung ab. Da man vom Wasserkasten aus aber das Loch nicht schweißen kann, bleibt nur Blech aufnieten (Alu-Popnieten, Iiii...), oder mit Kunststoff (Epoxy oder Polyester) verschließen. Beides schlecht angesehen unter Fachleuten.
Ich habe mich für zweiteres entschieden und werde nach Entrostung und Lackierung des Restbleches am Wasserkastenloch mit Epoxydharz und Glasgewebe betätigen. Danach eine Schicht Fluid-Film, dann heißes Mike-Sanders-Fett hinterher und Deckel wieder drauf. Das Loch unter dem Wasserkasten lässt sich ja leicht von innen schweißen und normal versiegeln.
Dann regelmäßig den Wasserkasten reinigen und lange Freude haben.
Grüße, Tom