Liebe Forenteilnehmer/innen, jetzt weiß ich mal nicht weiter. Ich habe einen 220D OM 615 612 am Wickel den ich gerade zusammenbauen möchte. Motor war fest, Lager gefressen, ein Pleuelauge ausgelaufen, Ölpumpe defekt, ein Kolbenring gebrochen. Also habe ich ihn zerlegt, neue Lager, neue Laufbuchsen, neue Orginalmaßkolben, andere Kurbelwelle ( mit den dazugehörigen Schwungrädern )einbauen lassen. So weit so gut. Nun habe ich, da der Motor ja fest war, den Spritzversteller nicht in der korrekten Position markieren können ( Kurbelwelle und Nockenwelle beim ersten Zylinder auf OT und dann Markierung setzen). Der Spritzversteller und seine Welle, sowie die Ölpumpe sind jetzt wieder drin. Wenn ich jetzt die neue Steuerkette montiere muß ich ja eine Grundeinstellung des Spritzverstellers haben, bevor ich die Einspritzpumpe einbauen und den Förderbeginn einstellen kann. Die Pumpe hat ja eine Markierung, wird 45° vor OT eingebaut und der Förderbeginn bei 24° vor OT eingestellt, das ist klar. Aber...., wie finde ich die richtige Position des Spritzversrellers? Bin für alle Hinweise der Motorenkenner OM 621 bis 617 dankbar, sind ja fast gleich..., Gruß Olaf
Richtig! Dem Spritzversteller ist die Position aller anderen Bauteile wurscht. Die U-Pumpe muss nicht synchron mit irgendetwas anderem laufen, die Ölpumpe auch nicht, und für die ESP (=Einspritzpumpe) ist der Versteller nur eine Zwischenhülse, in die die ESP (=Einspritzpumpe) in jeder beliebigen Lage und Stellung eingesteckt werden kann.
Also einfach KW und NW synchronisieren, dann bis eine halbe Umdrehung vor den richtigen OT gehen , dann entweder
a 45 Grad vor OT stellen, ESP (=Einspritzpumpe) auf Markierung drehen, dann ein bischen zurück, bis sie alleine stehen bleibt, in dieser Position einschieben
oder
b 24 Grad vor OT stellen , ESP (=Einspritzpumpe) auf Markierung stellen (von der sie gerne wegspringt) und so einschieben
Beim Einschieben möglichst die Langlöcher mittig treffen , alle Leitungen anschliessen und eine Mutter halbfest andrehen , dann
mittels Abtropfmethode den genauen FB einstellen.
Muttern alle festziehen, Abstellzug richtig montieren
Danke Sascha, Danke Volker, habt mir meine Bedenken genommen, kannte ich eigentlich auch nur so. Verunsichert hat mich jetzt nach 25 Jahren folgendes: In der Rep-Anleitung aus dem Schweizer Bucheliverlag steht, daß man den Spritzversteller vor einem etwaigen Austausch markieren soll. Falls dieser ausgetauscht werden muß, sollen die Markierungen übertragen werden. Diesen Passus hatte ich früher überlesen und die Motoren einfach zusammengechraubt mit der üblichen Einstellvariante Tropfrohr, gebrauchten Kopfschrauben, nachgemesenen und für gut befundenen Schwungradschrauben, gebrauchten Anbauteilen aller Art, anderer gewichtsmäßig ähnlichen Pleuel ect. Jetzt, Jahre später und auch mit der teuren Variante, lese ich so eine Anleitung genauer. Man braucht ja inzwischen auch doppelt so lange wie früher und hat keine Lust auf Probleme.....
Grüße aus UM, Olaf
Interessant! Ich werde meinem OM615.912 220D auch selber revidieren. Ich habe schon einen Satz uebermasskolben (87,5 mm) aber vielleicht brauche ich doch auch neue Laufbuchsen. Wo hast du deine Kolben/laufbuchsen gekauft und welche Marke hast du benutzt?
Ich bereite gerade einen 200D OM615.913 kurz etwas auf um in meinem Wagen zu bauen waehrend ich den 220D Motor revidiere.
Ich hatte vorher die Nockenscheibe (fuer die U-Pumpe) von den 200D motor abgebaut weil ich den auf einen anderen Motor bauen wollte. Ich habe ihn jetzt wieder montiert wusste aber nicht wie fest ich diese 2 Dehnschrauben im Spritzversteller festschauben musste. Ich habe sie letztendlich mit etwas Loctite montiert. Ich hoffe das Haelt.
Ich erfahre gerne deine aufbaugeschichten denn ich werde das auch bald machen
Nochmal an Math: Ich weiß jetzt gerade nicht mehr woher die Laufbuchsen kamen. Das weß mein Motorenbauer UMAP in Berlin. Jedenfalls musste er sie nachdrehen, da sie weniger als 7/1000sdtel Spiel zum einpressen hatten. Die kolben sind Mahle Normalmaß und die Lagerschalen Glyco, wie früher. Jetzt warte ich noch auf den Verschleißring / Anlaufring, der auf der Kurbelwelle sitzt ( der Simmering soll diesmal dicht sein, ohne Rille! )Diesen gibt es nur bei Benz, die Kette habe ich von Febi und habe die Hoffnung, daß das nicht so wie bei den Gummiteilen läuft, gruß Olaf.
Den Laufring kann mann auch andersherum montieren, habe ich gerade auch so gemacht auf den 200D Motor. Einen neuen habe ich aber auch schon dabei, werde ich aber auf den 220D Motor montieren.
Hallo Sascha, klar, Buchstabendreher, neue Ss´SS-Mutter ist auch richtig. Hallo Math, Buchsen raus und neue rein ist klar. Bei er Einpresstoleranz sind die 7 hundetrstel anzustreben, hatte vorhin aus Versehen eine Null zuviel geschrieben. Nach dem Einpressen dann noch hohnen, die neuen Kolben rein und gut. Den Rest wie gehabt: Kurbelwelle neu lagern, dazu polieren oder Schleifen, Axialpasslager anpassen, neue Pleuelschrauben und -Muttern,neue Kette, Gleitschienen prüfen, Kettenspanner dito, ect, ect, ect... Und dann natürlich den fast immer vernachlässigten Ölwechsel an der ESP (=Einspritzpumpe) nachholen und den seit 20 Jahren nicht gewechselten Dieselfilter ersetzen....Aber dann das wichtigste nicht vergessen: Das ist ein Fahrzeug, nicht Stehzeug, Gruß Olaf