Hallo meine lieben,

Als erstes möchte ich mich kurz vorstellen. Güney aus Hessen fahre einen w114 mit 240d (1980 nachträglich eingebaut).
Ich bin derzeit dabei den Benz zu entrosten insbesondere die Hohlräume.
Hinten die Kotflügel blühen unter den z
Zierleisten leicht auf.
Zierleisten habe ich entfernt und den Lack runtergeschliffen. Anschließend habe ich den blanken Lack mit fertan behandelt.
Soll ich den Kotflügel auch von innen entrosten oder was würdet ihr machen?
Falls ja wie kommt man in den Hohlraum des hinteren Kotflügels?

Viele Grüße
Güney



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.11.19 21:37.

Hallo Güney,
willkommen bei den Bastlern und Rostfightern. Es gibt hier in der Rubrik Hohlraumkonservierung einen Scan des alten Konservierungsplans von Mercedes.
Dort siehst du wunderbar wieviele und teils böse versteckte Hohlräume der Wagen hat.
Zwischen Kotflügel und Tür der Hohlraum ist mit einer Blech- oder Plastikabdeckung die mit drei oder vier ehemals M8er Blechschrauben vom Radhaus her demontierbar und zugänglich. Viel Spaß beim Basteln.

Grüße Torsten

Du hast es in deiner Fragestellung richtig erkannt: eine einseitige Rostbehandlung bei den Zierleistenlöchern bringt nichts. An die ersten drei Löcher der hinteren Seitenwände kommst du aber nicht heran, bestenfalls mit einem auf eine schlanke holzleiste getackertem Schleifband einer Bandschleiffeile... oder einer eigens angefertigten Sandstrahldüse (nichtmetallisches Strahlmittel verwenden) Zum Glück sind diese Löcher weniger anfällig als die hinteren die man besser erreicht...
Es macht auf jeden Fall Sinn diese Bereiche zu endoskopieren um zu sehen was los ist, leider steht auch die C-Säule am Innenkotflügel und da rostet es auch recht gern.
Aus meiner Erfahrung möchte ich sagen das Rost vollständig entfernt werden muß. Das geht natürlich nicht immer.
Da ich viel Kontakt mit Korrosionsschutzfachbetrieben hatte, die auf Rostschutz 10 Jahre Garantie geben müssen, beispielsweise auf den Anstrich von eisernen Brücken auf denen jeden Winter gesalzen wird, halte ich mich an das was man mir dort gesagt hat:
Erstens: es gibt für jede Situation die richtige Grundierung.
Man muß nur an diese Produkte herankommen
Zweitens: Rostumwandler sind nicht ernst zu nehmen (Brunox verlangt in seinem Datenblatt eine sandgestrahlte Fläche)
Drittens: Reinigen, reinigen und nochmal reinigen, Salznebel gehen mit nitro nicht ab... also vor dem Bearbeiten waschen...
Viertens: nur geeigneten 2-k-Epoxy Korrosionsschutzgrund nehmen Der muss geeignet sein für das was man macht, es gibt einen für Restrost, einen für Bürstenentrostung usw...
Fünftens: mehrere Schichten nach Herstellerangabe aufbringen, das Produkt muss hermetisch dicht abschließen. Kein irgendwo durchschleifen, keine Pinselstriche usw... dicht heisst dicht.
Sechstens: Nahtabdichtungen immer neu machen, harte poröse Masse ist Mist und keine Abdichtung.
siebtens: in jedem Fall konservieren, Seilfett for example

Was die hinteren Hohlräume betrifft: Im Radhaus gibt es Gummistöppsel für den C-Säulen-Fuß, neben der Rückbank nach aussen Gummis zum Radbogen, unter der Rückbank sind ebenfalls Gummis und im Kofferraum auf den Trägern, ebenso an den Trägern bei der Stabiaufnahme und innen der Hinterhaxe zugewandt...

Zum vorderkotflügel: Dieser soll oben am Wasserkasten ebenso wie an der Verschraubung unten von Gumminupfeln auf Distanz gehalten werden um Durchfluß zu ermöglichen. Darauf achten das die Ablaufspalte nicht von der Konservierung zugepickt werden....

Leider haben die frühen Modelle am Innenschweller oben keine Gummistopfen, die späteren schon... da reinbohren und dann zupfropfen sollte nicht schwer sein. Späne raussaugen und konservieren. Das versteifungsblech im Schweller hinten von beiden seiten konservieren...
Ach ja: einen /8 konservieren heisst für mich ihn auf Folie stellen und so gute 8 bis 10 Liter Seilfett verballern... wer nur 2 Dosen kauft spart am falschen Platz...

nur das was mir spontan eingefallen ist

MFG
AJ