Ein Kollege bietet gerade im Teilemarkt einen Benziner-Automaten (ich vermute mit hydraulischem Wandler aus 73, wenns denn noch die okinoole Ausstattung ist) an und weil ich meinen handgerissenen 220D gern automatisieren würde, ist da bei mir im Kopf etwas in Gang gekommen. Leider fand ich im Archiv keine nahrhaften Hinweise, ob das übverhaupt klappt oder ob das ganze schon an grundsätzlichen Inkompatibilitäten (Schwungrad? Unterdrucksteuerung? Schaltschieber-Umstellung?) scheitern muss. Hat das schon mal jemand gemacht und kann vielleicht hilfreiche Hinweise geben?

Grüße, Tom

hi Tom,

meiner Ansicht nach ist es es schon einmal aufwändig den Motor zu tauschen. Es gibt jedoch auch Leute die bauen stumpf die Schwungräder um und fahren mit den Hirschen durch die Gegend.
Das ist nicht fachgerecht, da der Schwingungsdämpfer, die KW und das Schwungrad zusammen gewuchtet werden.
Das ist ein machbarer, aber ziemlicher Aufwand zusätzlich zu den weiter erforderlichen Arbeiten.

Gruß

Volker

^Hallo Volker,

verstehe ich Dich richtig, dass der Austausch des Schaltgetriebe-Schwungrades gegen das zum Wandler gehörende Teil mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zu einem unwuchtigem Lauf des Motors führt, wenn man die Kurbelwelle nicht zuvor ausbaut und zusammen mit dem neuen Schwungrad auswuchtet? Falls ich Dich dahingehend richtig verstanden habe, ergäbe sich die Frage, wie man eine solche Wuchtung überhaupt durchführen kann.

Grüße, Tom

Moin,
in meinem schon seit 7 Jahre auf Halde stehenden Leichenwagen werkelt(e) ein 240 Schalter Motor zusammen mit einem 250CE Automaten. Schwungscheibe hab ich ohne Wuchten rangebaut, dann sind da noch Feinheiten im Gasgestänge/ Anlenkung des Automaten mit Stange. Die Benziner haben ne Unterdrucksteuerung zusätzlich, das lief aber auch blind gelegt. Abgesehen vom Aufwand ist die Hürde die zum Umbau erforderlichen Teile (Schwungscheibe, Gestänge).
Gruß Tobias

Hallo Tobias,

ja, die Teileproblematik schien mir auch die größte Hürde zu sein. Dazu kämen noch zwei Fragen:

1. Besitzen die Wandler-Automaten eine Ölkühlung? In diesem Fall müsste ja auch ein passender Wasserkühler mit Ölkühler-Abteilung und die benötigte Verrohrung/Verschlauchung beschafft und montiert werden.

und

2. Liegen die Schaltpunkte des Benziner-Automaten beim niedrigeren Drehzahlniveau des Diesels halbwegs im brauchbaren Bereich, oder hast Du erst am Automaten Veränderungen vorgenommen, damit das harmoniert? Ich vermute mal, dass das originale Diesel-Differential im Wagen geblieben ist. Korrekt?

Grüße, Tom

Moin,

die Automatik wird über ein Rohr im Wasserkühler gekühlt. Ein Automatik Kühler hat daher zwei zusätzliche Anschlüsse.
Neben dem Kühler muß auch noch die Kardanwelle geändert werden. Ein Kabelbaum für die Anlaßsperre und Rückfahrlicht könnte man selbst herstellen, wenn die Stecker aufzutreiben sind. Weiterhin sind die Schaltkonsole nebst Gestänge zu tauschen. Der Kickdown-Schalter mit Gehäuse ist auch nicht mal eben an jeder Ecke zu kaufen. Wenn ich mich richtig erinnere, muß das Gasgestänge geändert werden.
Nur mit einem Getriebe solch einen Umbau anzufangen halte ich für schwierig. Da ist man 30 Jahre zu spät. Gerade die ganzen Kleinteile, die man früher mal eben auf den "Schrott" geholt hat treiben die Kosten und Zeitaufwand in ungeahnte höhen. Ich denke da an den Einsatz der Mittelkonsole, die Gummiabdeckung. Da ist der el. Anschluß der Schaltkulisse noch Nebensache.
Insgesamt soll es wohl 30 ! verschiedene Automatiktypen geben, habe ich mal gehört. Ob das stimmt?
Aber grundsätzlich ist das alles machbar.

Gruß Lars

Ja, das Diff ist drin geblieben. Für die Schaltpunkte hab ich die Stange so eingestellt dass es passt. Ich habe gelegentlich damit das Getriebe schaltet das Gas kurz weg genommen, ob das anders noch feingetuned hätte werden können weiss ich nicht, ich hab mich ohne Probleme damit arrangiert.
Gruß Tobias

I'm Benziner schaltet der Automat mittels Unterdruck des Ansaugtrakts.
Beim Diesel ist eine voreingestellte U—Dose Getriebe montiert ohne Verbindung montiert.
Ich hab mal vor Jahr(zehnt)en ein 200D Schalt Motor in ein 280 Automat transplantiert.
Ohne Schwungrad wuchten und Unterdrucksteuerung.
Die Schaltpunkte passten zum Motor.
Die Schaltvorgänge waren ähnlich den alten Kupplung automaten bisschen hart.
Bei mir waren alle Teile vorhanden. Ich hatte zwei vollständige Autos.
Da geb ich Lars recht, die Teile Erschaffung ist heute mühsam und kostspielig
Und du baust ja umgekehrt wie ich damals dein AUTO um.

Gruß Sascha

220D '71, hellbeige181/cognac Automatik,Servo,SD,hHS,MAL,re.ASP

Hallo Tom, vor 25 / 30 Jahren habe ich alles hin und her, kreuz und quer umgebaut. Da es sich um einen Mercedes handelt, läuft das alles nachher irgendwie immer.Oft nicht lange. Gut waren Umbauten nur, wenn neben dem schönen Benz ein Teileträger stand und alle Baugruppen, Motor, Getriebe, Pedalanlage, Diff, Kabelbaum, .......getauscht wurde. Lustige Details gab es da aber immer mal wieder, z.B ein 200er Benziener mit Start-Stoppzug, oder beim Diesel Schalter mit dem Kickdownschalter gestartet oder???? Die Tüv-Prüfer waren manchmal ungehalten oder nur kopfschüttelnd unterwegs. Allerdings: Alle Umbauten warwn mindestens 3 mal so Zeitaufwändigwie geplant und heutzutage schraube ich nur noch original zusammen, Gruß Olaf.

Ich danke Euch für die vielen hilfreichen Bemerkungen und Ratschläge. Angesichts der Teilesituation ist es wohl wirklich das beste, ich überdenke das Ganze noch einmal. Michael (der Anbieter des Automaten) schrieb mir zwar, er hätte noch alles mögliche an Teilen da und wir werden das noch mal im Detail durchgehen, aber für den Fall, dass sich erst noch eine längere Teilesuche anschließen sollte, würde ich von der (eigentlich reizvollen Idee) dann doch lieber Abschied nehmen. Ich kaufe sowieso immer viel zu viel, was sich dann in der Garage stapelt, weil kaufen meist viel schneller geht als einbauen...

Grüße, Tom