Datum: 01. Februar 2020 18:35
Moin Moin !
Zitat:
Wer schreibt denn von Baumarktschrauben? Wenn Du lesen könntest hättest Du gemerkt, dass es um die Frage "wie fest" ging und nicht, welche Schrauben
Im Gegensatz zu dir bezweifele ich nicht , dass du lesen kannst , aber leider verstehst du Gelesenes nicht. Als hifsbereiter Mensch versuche ich dir mal , das Problem zu erklären. (auch wenn das jetzt zwar keine Diplomarbeit , aber eine Vorlesung über die Grundlagen des Maschinenbaus wird)
In dem Link , den ich anfangs eingestellt habe, sind die Drehmomente aufgeführt , mit denen Schrauben angezogen werden.
Wer sich das durchliesst (und auch versteht) , der erkennt, dass die Anzugsmomente von 2 Parametern abhängen:
1. Der Schraubendurchmesser ( dickere Schrauben können stärker angezogen werden als dünne ,bevor sie abreissen)
2. Der Festigkeitsklasse (Schrauben höherer Festigkeitsklasse können stärker angezogen werden als Schrauben niedriger Festigkeitsklasse )
Genau wie das Anzugsdrehmoment verhält es sich auch mit der übertragenden Kraft bzw. der Kraft , die nötig ist , damit die Schraube reisst.
Wird also eine bestimmte Kraft gewünscht , um 2 Bauteile miteinander zu verbinden , besteht grundsätzlich die Möglichkeit , eine dicke Schraube niedriger Festigkeitsklasse zu nehmen oder eine dünne Schraube hoher Festigkeit.
Eine Schraubverbindung muss man sich vorstellen wie eine Feder , die 2 Bauteile zusammenzieht. Dabei längt sich sowohl die Schraube , als auch die Bauteile sich verkürzen, auch wenn sich das im nicht sichtbaren Bereich abspielt. Durch die Federwirkung ist sichergestellt , dass sich die Verschraubung nicht lockert , auch nicht durch Vibrationen oder wechselnden Belastungen.
Nun kann man sich denken , dass eine kurze dicke Schraube sich kaum dehnt beim Anzug , dagegen die lange dünne ziemlich stark. das bedeute, dass die dicke Schraube wesentlich schlechter gegen Lockern gesichert ist als die dünne, daher müssen solche Verbindungen anderweitig gesichert werden.
es ist also grundsätzlich bei einer Schraubverbindung eine möglichst dünne , lange Schraube vorzusehen. Nehme ich eine Schraube höherer Festigkeit, kann ich die Schraube dünner machen bei gleicher Belastbarkeit.
daraus folgt, dass für sensible Verbindungen Schrauben möglichst hoher Festigkeitsklasse genommen werden.
Im Maschinenbau im allgemeinen und im Fzg-bau im speziellen werden grundsätzlich keine Schrauben schlechter als Festigkeitsklasse 8.8 verwendet.
Ausnahmen gibt es nur für Blechschrauben bzw. Schrauben , die Materialien wie Holz, Kunststoff und dergleichen verschrauben.
MfG Volker