Hallo zusammen,

mein Motor ist einmalig gelaufen. Seither tut der Anlasser keinen Mucks mehr. Ich habe an der Einspritzpumpe den Seilzug von Hand unterstützt, was das letzte Mal (gemeinsam mit Ziehen am Starter) zum Starten des Motors geführt hat, aber diesmal ohne Erfolg.

Das Problem scheint eher im Starterschalter zu liegen. Im KnowHow habe ich vor allem Dinge zum Anlasser selber gefunden.

Für mein Verständnis:

Wenn ich am Schalter ziehe, müsste von der Klemme 15 erst nach 19 und dann nach 50 durchgeschaltet werden, richtig?

Klemmen 17 und 19 sind für die Vorglühanlage (die auch nicht geht). 15 sollte auf 19 durchschalten, damit vorgeglüht wird. Aber was ist der Unterschied zwischen Klemme 17 (Anlassen) und Klemme 50 (Startersteuerung)?

Jetzt würde ich ihn gerne ausbauen, um ihn näher zu untersuchen, bin mir aber nicht sicher, wie man den Seilzug richtig ausbaut. Könnte mir jemand helfen, wie ich den Seilzug am Schalter abgebaut bekomme und den Schalter elektrisch näher untersuchen kann?

Der Seilzug ist im Wesentlichen für das Abstellen wichtig, richtig? Oder hat er auch beim Starten eine Bedeutung?

Kann man den Schalter öffnen und reinigen oder käme nur ein Austausch in Frage?

Vielen Dank.

Moin,

Klemme 19 = Vorglühen über Glühanzeige
Klemme 50 = Anlasser einschalten über Magnetschalter
Klemme 17 = Vorglühen während des Startvorganges mit Umgehung der Glühanzeige

Klemme 17 sorgt dafür, daß die Vor- bzw. Brennkammer während des Anlassens nicht auskühlt. Vorher hat man diese Schaltung nicht gehabt, d.h. da der Diesel viel Luft ansaugt gabs dann Startprobleme.

Gruß Lars

Schaltet der Schalter überhaupt 15 auf 50 durch oder schaltet er das Kabel vom Zündschloss auf 50 durch? Da weder der Anlasser noch das vorglühen funktioniert frage ich mich, ob das Problem nicht eher am Anschluss vom Zündschloss liegt.

OK, ich habe den Zug zum Zündschloss kontrolliert. Wenn man dieses einstellt, kann man in der einen Richtung den Schlüssel nicht mehr auf "0" stellen und in der anderen Richtung hat Klemme 15 keinen Kontakt. Habe ihn so eingestellt, dass Klemme 15 nun auf Stellung 2 Spannung bekommt und der Schlüssel bewegbar ist.

Der Zugschalter liefert keine 12V an Klemme 50, wenn ich ihn herausziehe, was relativ schwer über die erste Stellung hinaus geht. Wenn ich Klemme 15 und 50 am Schalter kurzschließe, dann läuft der Anlasser.

Darf das relativ schwer gehen? Was begrenzt den Zugweg? Wie kann ich herausfinden, ob ich den Schalter weit genug herausziehen kann. Manchmal sehe ich 60mV an Klemme 50, wenn ich ihn herausziehe. Ich würde schätzen, dass der Zugweg zwischen Vorglühen und Anlassen etwa 5-10mm sind. Welcher Weg ist hier zu erwarten?

Klingt für mich nach einem Korrosionsproblem der Kontakte im Schalter (wofür spricht, dass auch Klemmen 17 und 19 keine Spannung haben) oder ein mechanisches Problem, das den Kontakt unterbricht oder den Zugweg beschränkt.

Hat jemand den Schalter auseinander gebaut, so dass ich sehen kann, wie er mechanisch innen aussieht und ob man eine Chance hat, diesen von außen gangbar zu machen. Oder kann ich den Zug am Schalter demontieren, so dass ich den Schalter ohne Widerstand ziehen kann?

Vielen Dank.

Moin Moin !

Dein Starter hat 4 Stellungen:
a. Ganz reingedrückt = Abstellen (mechanisch an der ESP (=Einspritzpumpe))
b. Herausgezogen = Fahrtstellung, wird durch Feder selbständig gehalten
c. Weiter herausgezogen = vorglühen , es muss gegen Feder bis an leichten Anschlag gezogen werden
d. Ganz herausgezogen = Startstellung

Der Bowdenzug geht an den Mengenhebel der ESP (=Einspritzpumpe) , dieser hat 3 Stellungen
1. Hebel nach vorn drücken = abstellen
2.Hebel in Ruhestellung = Fahrtstellung , wird durch Feder selbstätig erreicht
3. Hebel nach hinten gezogen = Startstellung , Einspritzmenge wird erhöht

damit ergeben sich die Paarungen

a.1.
b.2.
b.3.
d.4.

Zu diesem Zweck ist die Langlochlasche des Bowdenzuges an der ESP (=Einspritzpumpe) entsprechend einzustellen !
Am einfachsten: Knauf in Fahrtstellung , Lasche liegt mit dem rechten Rand des Langloches fast( !! ) am Zapfen des Mengenhebels an.



Wird der Bowdenzug hier gelöst, muss sich der Knauf innen eindeutig und leicht betätigen lassen

Vorglühschalter geben gerne ihren Geist auf, wenn SchnellGK eingebaut sind !


MfG Volker

Ok, verstanden. Ich werde das beim Einbau und der Einstellung des Zuges berücksichtigen.

Ich bin nun im nächsten Level des Ausbaus (siehe Bild). In der Reparaturanleitung steht lapidar:

"Anlaß-Stopzug (5) zur Einspritzpumpe am Glühanlasschalter lösen und aushängen."

Ich habe die hintere Verschraubung gelöst aber nun keine Ahnung, wie ich den Zug aushängen kann.

Kann mir das jemand sagen? Wie hänge ich den Zug aus? Muss ich noch etwas zusätzliches lösen?

Vielen Dank.

wenn ich dieses Bild richtig verstehe:
https://picclick.de/Mercedes-Benz-W115-8-Diesel-Gl%C3%BChstartschalter-Bosch-0343010004-173747136571.html#&gid=1&pid=7
dann muss man die Klammer in meinem Bild am oberen Teil des alu-farbenen Zylinders aufbiegen, richtig?

Durch Drücken des zentralen Stiftes öffnete sich die Klammer und der Zug konnte ausgehängt werden.

Der Schalter kann nun weiter herausgezogen werden und schaltet klar Klemme 15 auf 50 durch. Der Zug hat in einen Stellungen einen klaren Widerstand.

Es scheint ein mechanisches Problem mit dem Zug zu sein. Ich habe WD-40 in den Zug gesprüht und nun hoffe ich mal, dass er leichter gehen wird. Ferner überprüfe ich den Weg des Zuges im Innenraum, ob er ungünstig verläuft.

OK, war mechanisches Problem. Nachdem ich nun weiß, wie weit der Starterknopf herausgezogen werden kann, konnte ich den Seilzug so einstellen, dass der Anlasser vom Starterknopf betätigt wird.

--> Alles gut.

Ne schöne Jrooß

Michael

schreyhalz schrieb:
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> Vorglühschalter geben gerne ihren Geist auf, wenn
> SchnellGK eingebaut sind !



Hallo Volker,

interessant, aber wieso sollte das so sein?

Gruß
Markus

Mein Versuch einer Erklärung:

In diesem Thread aus 2012 geht Kollege fritz-haarmann (heute Bitgit Kraft) auf eine Messung des Stromverbrauchs von Schnellglühkerzen ein (Glühkerzen Febi 17215 (die den Beru GV626 oder Beru 0100221311 entsprechen), Spannung 9 Volt).

Daraus ein Auszug:

Gestern bin ich zu einem Freund gefahren, der einen gleichstromfähigen Zangenamperemeter besitzt...

In betriebswarmem Motorzustand "zieht" eine Glühkerze etwa 15A, dieser Strom geht dann sofort kontinuierlich auf rund 10A nach etwa 5 Sekunden zurück.
Weiter haben wir nicht gemessen. So haben wir (in Summen) festgestellt, daß sich alle Glühkerzen gleich verhalten und somit wohl ok sind.

Somit fließen über den Starter-Zugschalter selbst im warmen Zustand anfangs mindestens 60 Ampere.
Im Kaltzustand haben sie damals nicht gemessen, aber da dürfte der Strom noch deutlich höher liegen.
Wenn da die Zugschalter-Kontakte nicht astrein sind, tut ihnen dieser Strom bestimmt "weh" und führt zu weiterem Kontaktverschleiß.

Sternengrüße
Helmut 230.6


Homepage im Web-Archiv: [web.archive.org]

Danke Helmut, jetzt fehlt mir aber eine Vergleichszahl mit den "normalen" Glühkerzen...

Gruß
Markus

Moin Moin !

Für eine Beru mit 0,9V habe ich mal die Angabe von 63 A gefunden. Natürlich wird das die Anfangsstromstärke sein , nur bei welcher Temperatur?

Ist aber auf jeden Fall wesentlich weniger als die mindestens 25 A , bei tieferen Temperaturen eher 40 A einer SchnellGK. (Parallelschaltung, d.h. die A-Zahl ist mit der Zylinderzahl zu multiplizieren)

Ist ja auch völlig logisch: Zum Vorglühen wird eine gewisse Energiemenge pro Zylinder gebraucht. Soll diese in einer kürzeren Zeit eingebracht werden, muss die Amperezahl natürlich entsprechend höher sein, wenngleich sich das nicht proportional verhält , weil ja bei der Reihenschaltung auch ein Teil der Energie in den Vorwiderständen verheizt wird.

MfG Volker