Hallo zusammen. Ich wollte heute bei meinem 230.6 die Zündkerzen wechseln, dabei ist mir beim raus drehen eine alte Kerze abgerissen (siehe Bild). Ich vermute stark das diese Kerze vorher nicht richtig im Gewinde gesessen und man sie mit viel Kraftaufwand reingedreht hat. Ein befreundeter Schrauber meint es sei am sinnvollsten den ganzen Kopf zu demontieren und den Rest der Kerze dann zu entfernen. Muss ich mir den ganzen Aufwand wirklich machen oder gibt es eine andere Möglichkeit?

Hallo Jens,

ich hatte mal vor ca. 25 Jahren beim Vorgänger 230.6 eine derart abgerissene Kerze (die hinterste), weil das Gewinde hartnäckig gefressen hatte - obwohl die Kerze richtig eingesetzt war.
Ich hatte damals versucht, die Kerze durch mehrmaliges raus- und reindrehen allmählich gängig zu machen. Dabei ermüdete wohl das Kerzengehäuse und brach schließlich oberhalb der Gewindes. Zum Glück kam mitsamt dem Oberteil der Kerze auch der Keramikeinsatz mit raus, so dass nichts in den Zylinderraum hineinfiel.
Meine damalige Werkstatt hat das repariert ohne den Zylinderkopf abzubauen.
Wie sie den Kerzenrest rausgekriegt haben, wollte ich damals gar nicht wissen
Sie haben dann eine Helicoil mit passendem Kerzengewinde eingesetzt.
Die Kerzenwechsel danach waren problemlos möglich.

Da bei dir offenbar der Keramikkörper noch tlw. drin steckt, sehe ich die Gefahr, dass er bei Reparaturversuchen in den Zylinderraum hineinfällt.
Mal sehen, was die wahren Experten unter uns dazu sagen/raten können...

Sternengrüße
Helmut 230.6


Homepage im Web-Archiv: [web.archive.org]

Ich würde den Kopf abnehmen,.
Mir wäre das Risiko, dass irgendetwas in den Brennraum fällt und dann einen wirklichen Schaden anrichtet viel zu groß.
Beim 230.6 ist das noch kein halber Tag Arbeit; das würde ich auf jeden Fall investieren.

Gruß Sascha

220D '71, hellbeige181/cognac Automatik,Servo,SD,hHS,MAL,re.ASP

Du hast mein Mitgefühl, sowas regt zum Biss in das Sitzorgan an, wenn sich von einem Augenblick zum anderen ne Baustelle auftut.
Was immer man nun unternimmt, die Gefahr der zerbröselnden Keramik ist gegeben, aber dann kann man den Kopf immer noch abnehmen.
Meinst Du nicht, Dir wäre ne schief sitzende Kerze aufgefallen?
Es besteht ne gewisse Wahrscheinlichkeit, daß die gerade sitzt aber festgebacken ist.
Dafür gibt es bei normalen Schrauben den Trick, den Rost oder was auch immer in der Gewindeverbindung durch ein paar Hammerschläge in Achsrichtung der Schraube zu lockern.
Eine am Kopf abgenudelte oder abgerissene Schraube kann man mit Hammer und Körner in Bewegung setzen, in dem man mit dem Körner exzentrisch eine Vertiefung in den Kopf/Schaft treibt die als Wiederlager für weitere Körnerschläge dient, welche leicht tangential auszuführen sind. So hab ich schon mal auf den ersten Blick aussichtslose Fälle lösen können...
Ob das auch in dieser Situation ratsam in Hinblick auf Material des ZK ist sollen die hiesigen Experten bewerten, deren Rat ich dazu einholen würde, da es sich ja um keine 0815-Schraube in einer ebensolchen Einbausituation handelt...
Dann würde ich es vorsichtig versuchen, sofern genug metallene Wandstärke der ZüK vorhanden ist, um hier (vielleicht mit einen Flachschraubendreher) anzusetzen.
Erstaunlich bei der Methode ist, daß die Schläge fast axial ausgeführt werden können (welches die Gewindeverbindung weiter lockern hilft) und der tangentiale Anteil nur minimal sein muss, trotzdem fängt sich die Schraube dann irgendwann zu drehen an. Die Schläge müssen garnicht wuchtig sein, lieber viele Kleine.
Nur zur Sicherheit: wenn man das macht, macht man das auf eigenes Risiko.
LG
Sven

Mercedes Benz 250CE AUTOMATIK /8 -> "STRICH(8)ER", 1970 das Pensionsauto meiner Großeltern, Lenkradautomatik, Schiebedach, elfenbeinfarbenes Lenkrad ...
Porsche 924 2.0 Liter, Sauger, Transaxle -> "TRANSE", 1982 hat sich Muttern den Traum vom Porsche erfüllt ...
Mitsubishi Pajero 2,5 Liter TD, V24, Pajero -> "WIXXXER" (auf Spanisch, dort wird der Wagen als Montero angeboten), 1991, Nachfolger meines Sahara-Pajero Serie 1
Dieser Sammlung fehlt nur noch diese hier: Citroen "SM"

tia, es gibt Links Rausdreher, wenn ein Loch da ist, mit einem Körner versuchen sie raus zu drehen mache ich auf der Arbeit auch so (Werkzeugmechaniker)
Helicoil ist der Lada nim Time Set ist der Porsche.

Georg schrieb:
-------------------------------------------------------
> Time Set ist der Porsche.

Würth Time Sert?

Moin Moin !

Ich würde gar nichts von dem tun , was bisher vorgeschlagen wurde, da bei allen Vorschlägen mir die Gefahr, das etwas reinfällt , zu gross ist.

Metallstange vom Durchmesser des Keramikkörpers nehmen , diese dann mit dem Metallrand der Kerze verschweissen. Abkühlen lassen , dann Kerzenrest rausdrehen.

Nur wenn das nicht klappt oder etwas aus der Kerze rausgefallen ist, den Kopf runternehmen.

MfG Volker

Hallo zusammen,
....und nach erfolgreichen rausdrehen zur Kontrolle noch eine Endoskopie des Brennraumes. So ein Gerät kriegt man schon für € 30.

Gruss Walter

Vielen Dank für eure bisherigen Antworten. Ich werde nachher mal schauen ob es genug Platz und vor allem "Fleisch" gibt um eine Metallstange oder ähnliches zu verschweissen

Nach langem hin und her habe ich mich entschlossen den Zylinderkopf abzubauen. Ich versuche ihn mit den Krümmern und den Vergasern in einem Stück abzunehmen. Bin soweit ganz gut vorangekommen, jetzt mache ich mir Gedanken über den Ausbau der Steuerkette, wie gehe ich hier vor?

Hallo Jens (aus der schnellen handygeneration ohne Anrede Gruss und ähnlichen unnützen Plunder?)

Im Know HOW ist der ZKD (=Zylinderkopfdichtung) Wechsel beim Diesel beschrieben.

Schau dir das mal an. Da wirst du grundsätzliche Infos auch für deine Kopflosigkeit beim 230er raus filtern können

Ne schöne Jrooß

Michael

Guten Tag Michael. Nein, nicht aus der schnellen Handygeneration wie man anhand meiner Vorstellung in diesem Forum oder aber dem Eröffnungspost in diesem Thema sehen kann. Vielen Dank für deinen Tipp, wird mir sicherlich helfen

...gerne