Datum: 12. Februar 2021 11:34
Knut schrieb:
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> Volker,
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> Du hast das Nageln mal wieder auf den Kopf
> getroffen!
>
Ne hat er nicht.
Eigentlich wollte ich hierzu nichts mehr schreiben; es ist immer etwas schwierig wenn Dinge geschrieben werden, die nicht gesagt wurden. Also nun aber doch noch einmal ein Statement von mir, anschließend bin ich raus
schreyhalz schrieb:
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> Wenn du unter mgr verstehst , dass du gerne heile
> Dinge wegwirfst und stattdessen kaputte
> reparierst, dann ist das wohl so.
Habe ich irgendwo geschrieben, dass ich was wegwerfe?
Egal. Es gibt ein Unterschied zwischen den Getrieben. Auf der einen Seite gibt es die, die richtig gut (weil eben gerichtet oder nachweislich verdammt wenig Kilometer haben) sind und auf der anderen Seite gibt es die "geht-schon-noch-Getriebe".
Die "geht-schon-noch-Getriebe" sind eine weit verbreitete Spezies. Mit ihnen lassen sich oft noch zig-Tausende von Kilometern fahren, für einen der immer solche Getriebe fuhr sind sie "wie neu", für jemanden der Getriebe kennt die nahezu am Neuzustand sind, sind es einfach "geht-schon-noch-Getriebe". Gegen "geht-schon-noch-Getriebe" ist grundsätzlich nichts einzuwenden und wenn es sich merklich verschlechtert kann man die auch bedenkenlos gegen ein anderes "geht-schon-noch-Getriebe" tauschen. Ein typisches Merkmal von "geht-schon-noch-Getriebe" ist, dass sie nicht mehr ganz dicht sind. Nach 50 Jahren darf das natürlich der Fall sein, da sind die Wedis einfach Vergangenheit und an den Gehäusedeckeln drückts halt auch raus. Nicht dramatisch, schließlich gilt: geht-schon-noch.
Dass an den Getrieben nie etwas kaputtgeht ist einfach nicht richtig. Wenn dem so wäre, dann wäre der KnowHow-Eintrag hier völlig für die Katz: [
www.strichacht-forum.de]
Zudem wären die diversen Meldungen von Usern hier, bei denen der 2. oder 3. Gang nur widerwillig reingeht schlicht erfunden.
Fakt ist: natürlich unterliegen mechanische Bauteile einem Verschleiß auch wenn man noch so vorsichtig schaltet. Die wesentlichen Innereien im /8 Getriebe sind in der Tat für 3 Autoleben gebaut (das schrieb ich bereits weiter oben), ein Synchronisationsring hat aber überraschenderweise die Aufgabe zu - tatatta! - synchronisieren. Synchronisation hat immer etwas mit Reibung und unterschiedlichen Laufgeschwindigkeiten/Drehzahlen von Bauteilen zu tun.
Wie gesagt ein "geht-schon-noch-Getriebe" kann sehr gut seinen Zweck (um von A nach B zu kommen) erfüllen. Auch ich hätte mein Getriebe vermutlich nicht angefasst, wenn ich nicht eh den Motor ausgebaut hätte. Aber nachdem der Motor nun mit viel Leidenschaft und ziemlich kompromisslos instandgesetzt wurde, wollte ich kein "geht-schon-noch-Getriebe", sondern eines was genau so schaltet, wie sich das die Ingenieure Ende der 60er Jahre ausgedacht haben.
Der angenehme Nebeneffekt ist noch, dass es nachher zu 100% dicht ist, und zusätzlich auch noch datenkartenoriginal
Der Grund meines ursprünglichen Postings war lediglich der allseits beliebten Vorgehensweise "Getriebe kratzt - was tun?" Antwort: "nimm irgendein Gebrauchtes kostet ja nichts" etwas entgegenzuwirken, indem ich sage, ein Schaltgetriebe zu überholen ist vom Schwierigkeitsgrad her und von den Kosten überschaubar. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn jemand stattdessen lieber 4 "geht-schon-noch-Getriebe" kauft und tauscht - bitte. Do it!
In diesem Sinne, viel Spaß beim Tauschen oder Instandsetzen.
Over and out
Markus