Hallo,
eigentlich wollte ich mich an den thread "Federn tauschen" von BLAUER Strich8 dranhängen, aber meine Frage ist doch eine andere:
Zur Renovierung meines 220D (Bj.1972) habe ich (vor fast 10 Jahren schon) beide Achsen ausgebaut. Die Vorderachse ließ ich zusammen (Federn nicht berührt), beim Ausbau der Hinterachse kommen einem ja die Federn sowieso entgegen.
Beim Einbau der HA (Auto auf Hebebühne, langsam abgesenkt auf die am Boden liegende HA) habe ich dann irgendwie eine Antriebswelle geschrottet. Also immer Vorsicht bei dieser Arbeit, gaaanz langsam absenken und Räder bewegen.
Zur eigentlichen Frage: Jetzt ist der Wagen links 2cm tiefer als rechts. Ich erinnere mich noch, dass diese großen Gummiteller, die zwischen Federn und Karosserie liegen, schon Einkerbungen der Enden der Federn hatten. Das habe ich damals genau so wieder reingelegt. An was kann es liegen? Habe ich vielleicht die Teller rechts und links vertauscht?
Und vor allem: Wie soll ich jetzt überhaupt an das Problem rangehen? Ich kann ja nicht ständig hochbocken, Teller drehen, Teller tauschen, usw.
Was ich schon gemacht habe: hinten hochgebockt und gemessen: Federn sind gleichlang; er federt links aber 1cm weiter aus!?
Dann abgelassen: jetzt links 2cm tiefer!?
Vielleicht hat jemand einen Rat?
Vielen Dank und freundliche Grüße,
Michael

Hallo,

eventuell sitzt die Feder unten im Querlenker verdreht und nicht richtig.

Tommy

Moin,

meistens ist der Grund dafür eine gebrochene Feder. Es fehlt dann eine eine halbe Windung. Das ist bei den Hinterachsen W123, W116, W126 usw. keine Seltenheit.
Während der Fahrt merkt man null, nix. Nur wenn man hinter dem Auto steht sieht man es.

Gruß Lars

Aber einen Bruch sieht man doch, wenn man das Auto hinten mittig hochbockt und dann die Federn begutachtet. Oder kann der Bruch auch "nicht sichtbar" sein?

das sieht man eben nicht. Die Feder bricht unten in der Achse. Oft (also nicht immer) liegt das abgebrochene Teil noch in der Achsschwinge. Vielleicht mal mit einem Magneten unten in der Feder "fischen".

Gruß Lars

und beim "fischen" mit langen Fingern fühlen ob sie richtig sitzt. Passt nur in einer Stellung in die Federaufnahme.

Hallo,
das Problem hatte ich auch. Trotz wiederholten Einbau verschwand der Fehler zunächst nicht.
Dann haben wir die Teile von rechts nach links und umgekehrt getauscht, dann stand der Wagen richtig. Aber: Woran es gelegen hat, konnte man nicht erkennen.
Grüße
Dirk

Hallo Dirk,
das könnte der entscheidende Tipp sein. Vielen Dank. Ähhm, nur mal so: Wie mache ich das? Am Diff mit Wagenheber anheben? Brauche ich zwei (2) Federspanner? Ich will die Federn ja TAUSCHEN. Ich stelle mir das sehr mühsam vor, ständig Federn rein, raus, rüber usw... Oder kannst Du mir noch sagen, wie ihr diese "Operation" damals durchgeführt habt?
Vielen Dank und viele Grüße,
Michael

Hallo,
das kann ich dir nicht sagen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das damals in einer Werkstatt habe machen lassen. Ich habe die Spanner nicht, dafür aber einen Heidenrespekt vor den Federn.
Da bin ich also raus.
Gruß Dirk

Wenn man die Federn tauschen will, dann macht man zuerst die eine Seite und dann die andere. Man benötigt 2 stabile Unterstellböcke und einen Federspanner (bei mir kam ein günstiger Federspanner aus ebay zum Einsatz).
Ein wichtiger Aspekt dabei ist, gerade wenn man sowas noch nie vorher gemacht hat, das man sich Zeit nimmt und sich konzentriert. Der kritische Punkt ist das richtige positionieren der Federspanner. Meiner Meinung braucht man da schon handwerkliche Fähigkeiten dazu.

Moin,

mna benötigt den Federspanner nicht zwingend. Aber bevor ich mir das Ablassen Hinterachse antue, kaufe ich mir den "Billigfederspanner" bei .... . Meiner funktioniert einwandfrei an der Hinterachse und Vorderachse. Die Teller sind etwas dicker als bei den Nobelmodellen und müssen schwerer eingederht werden. Ansonsten gibt es keinen Unterschied. Das Geld würde ich immer investieren.
Die Position der Teller ist ziemlich einfach zu ermittlen, soweit wie möglich auseinander. Dann hat der Spanner den längsten Weg und kann am besten arbeiten.
Wichtig ist, wenn man mit Unterstellböcken arbeitet (neben der Sicherheit), daß dder Wagen hoch genug aufgebockt wird, sonst bekommt man die Stoßdämpfer nicht ausgebaut.
Wie man jetzt die Federn wechselt ohne zweiten Federspanner? Da bin ich bei dem Bauern, Wolf, Schaf und Kohl, die über den Fluß bebracht werden sollen.
Ich denke und weiss, daß es keine unterschiedlichen Federn und Gummiunterlagen gibt (paarweiser Einbau vorausgesetzt). Aber es gibt gebrochene Federn und falsch eingebaute. Wenn beim Wechseln von links nach rechts und umgekehrt, die Feder endlich richtig eingebaut werden, sei es drum. Dann muß den Aufwand eben treiben.

Gruß Lars

Exakt das "eindrehen" zu den Federenden hin, damit man einen möglichst langen Abstand der Spannteller zustande bekommt und dann das einfädeln der Spindel empfand ich etwas als "fummelig". Da muss man hinlangen können......

Das schwerere Eindrehen der Teller ist eben dem fünffachen Preis der Nobelmarken geschuldet. Für den Einsatz alle paar Jahre mal ist das aber verkraftbar.

Gruss Lars

Danke Euch allen für diese Ausführungen.
Mercedes-Benz: Herrscher über Raum und Zeit
(Vielleicht nicht gerade mein 220D...)

L.R. schrieb:
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> Das schwerere Eindrehen der Teller ist eben dem
> fünffachen Preis der Nobelmarken geschuldet. Für
> den Einsatz alle paar Jahre mal ist das aber
> verkraftbar.
>
> Gruss Lars

Jetzt hatte ich zufälligerweise den Thread mit den von dir verlinkten Federspannern gelesen [www.ebay.de]
Exakt diesen Federspanner hatte ich letztes Jahr auch gekauft und benutzt. Ich kann da auch nichts schlechtes sagen - Das Metall ist hart (kleine Feilprobe gemacht), passend und funktioniert.
Ich schreib das nun deshalb, weil ich die ganze Zeit gerätselt habe, über welchen Federspanner du meintest.

Ist das einer oder ein Pärchen?

Gruß Sascha

220D '71, hellbeige181/cognac Automatik,Servo,SD,hHS,MAL,re.ASP

Die größeren Teller waren glaub ich für die Hinterachse, die kleinen für die Vorderachse....kann auch andersrum sein und ist auch egal, weil dann vor Ort eh nur das eine oder andere vom Durchmesser her passt. Die Spindel passt dann logischerweise für beide Größen.

Tolles Werkzeug. Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, andere Aussenfederspanner für unsere Fahrzeuge zu verwenden - da ist einfach kein Platz für da.

Sascha Hahl schrieb:
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> Ist das einer oder ein Pärchen?

Normalerweise einer

Der Grund, den guten, teuren Klann-Spanner (oder gar Sauer) zu kaufen, bestand bein W123 darin, dass die Spindel der Günstig-Spanner etwas dicker war als Klann und man damit im Falle der Vorderachse nicht durch das Loch der oberen Aufnahme passt ...
pragmatische Lösung war hier, das Loch etwas aufzubohren.
Beim 115er hatte ich aber keine Schwierigkeiten. Er hat ja auch nicht die berüchtigten Bananenfedern des 123.

Außenfederspanner sind doof.

Findet
Jan

Ahoi allerseits,

das Problem hatte ich auch. Irgendwie hing die Karre links sowohl vorne als auch hinten weiter runter. Es saß hinten eine Feder nicht (mehr?!) richtig im Aufnahmeteller. Warum auch immer.

Tatsächlich gibt es auch das Problem, daß die Federn unten an der letzten Windung brechen. Das sieht man dann nicht - und merkt es eigentlich auch nicht wirklich, denn die bleiben aufeinander sitzen.

Federspanner: Tatsächlich braucht man welche, deren Gewindestange dünn genug ist um durch die Bohrung zu kommen. Alternativ gibt es die Außen-Federspanner - die mag ich aber nicht wirklich.
Mit denen hatte ich beim 123 mal das Problem, daß es die dann alle 3 (oder waren es nur 2, ich weiß nimmer) auf eine Seite gerutscht sind und die Feder dann wie eine Banane gebogen drin hing. Bei deren Spannkraft ist das auch nicht ganz ungefährlich. Ich habe dann damals alles raus gebaut, die krumme Feder in ein großes Rohr gelegt und ganz langsam die verbogenen Außenfederspanner aufgedreht, bis die Feder entlastet war.
Das Rohr, damit die Feder nur in eine Richtung abhauen kann, wenn die Operation schief geht.

Wer mutig ist kann sich auch mittels M14 Gewindestange und zwei dicken Flacheisen und einem Wagenheber behelfen. Das hatte ich vor einiger Zeit mal vorne gemacht (ich sollte mir auch endlich den richtigen Federspannersatz kaufen, der weiter oben verlinkt ist!).
Die zwei jeweils mittig durchbohrten Flacheisen ziemlich oben und ziemlich unten (oder war es innen in der Karosserie, weiß nimmer, probieren!) durch die Federwindungen schieben und eine Gewindestange durch führen. Oben und unten eine Mutter. Dann mittels Wagenheber den Querlenker hoch pumpen, dadurch die Federn stauchen und immer wieder die Muttern nachführen.
Wenn genug gestaucht ist, den Wagenheber wieder ablassen, die Feder kommt dann frei und der Querlenker ist lose.
Die Flacheisen haben sich allerdings schon etwas gebogen, die Feder hat ordentlich Dampf! Daher - nur auf eigene Gefahr und nur wenn keine bessere Lösung verfügbar ist anwenden.

Viele Grüße,
Oli





Prost und viele Grüße,

Birgit Kraft
früher F...H...




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