Guten Morgähn beisammen,

der neu in den Bestand gekommene 3.0 unterhält noch mit zwei interessanten Phänomenen:


1.) Wie lange dauert es normal, bis der OM617 im 3.0 den Öldruck aufbaut? Bei meinem Auto dauert es, wenn er einen oder zwei Tage steht, gut und gerne 4 bis 5 Sekunden. Ich bilde mir ein, das sei ein bisschen zu lang.

Kann es damit zusammenhängen, dass der Thermostat zum Ölkühler evtl. durchlässt? Der sollte ja erst bei ca. 90° Öltemp. öffnen, meiner öffnet aber vermutlich schon früher, bzw. schließt nicht zu 100%, weil der Ölkühler meiner Meinung nach recht früh warm wird.

Was meint Ihr? Ist die Zeit von ca. 4 oder 5 Sekunden zu lange und kann ein offenes Ölkühlerthermostat zu verzögertem Öldruckaufbau führen?



2.) Die Vorglühlampe leuchtet immer. Zwar glüht das Auto vor (merkt man am Startverhalten), also kann keine Kerze tot sein, da originale Reihenschaltung, aber die Lampe leuchtet einfach immer.

Habe schon ein anderes Glühzeit-Steuergerät ausprobiert, das ist es aber nicht, der Fehler bleibt. Kann es am Thermozeitschalter liegen? Wie könnte man das prüfen?



Für jeden Tip bin ich sehr dankbar und wünsche derweil einen schönen Tag!

Gruß,

Christian



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.06.22 07:49.

Hallo Burschen,

ich versuche nochmal, an meine Frage zu erinnern. Vielleicht liest ja jetzt zufällig der Richtige mit und hat eine Antwort oder Idee.

Nochmal zusammengefasst, woran kann's liegen:

1.) Öldruck braucht bei nur 1 Tag Standzeit beim Kaltstart lange zum Aufbau, können leicht 5 oder 6 Sekunden sein. Gefühlt aus 25 Jahren MB-Erfahrung: Zu lange. Ölsorte: 15W40. Gibt's da ein Ventil zu checken oder Ähnliches? Anstonsten ist Öldruck usw. top.

2.) Glühlampe im Tacho brennt fortährend. Glühkerzen funktionieren aber (Auto glüht vor und hört damit auch auf) und das Relais unter dem Armaturenbrett habe ich bereits getauscht. Woran könnte es noch liegen?

Dankbar für jede Art Tipp, mit Grüßen,

Christian

Ich bin kein OM617 Spezialist, aber da noch keine Antworten vorliegen:

Meiner Meinung nach läuft der Ölfilter leer, was an den Dichtungen liegen könnte. Hast du alle gecheckt?

Ein Ölkühlerthermostat hat normalerweise einen kleinen Durchlass, der immer offen ist. Das soll verhindern, das der Ölkühler leer läuft und dann beim Öffnen des Thermostaten erst mal gefüllt werden muss. Dadurch wird der Ölkühler auch (etwas) warm, wenn der Thermostat noch zu ist.

Hast du die normale Kontrollleuchte verbaut, oder sitzt da was anderes?

Guten Morgen Martin,

danke für Deine Nachricht.

Mein /8 hat die ganz normale, mechanische (hydraulische) Öldruckanzeige. Es ist eben so, dass wenn man den Motor nach einem Tag Stillstand startet, der Zeiger ca. 5 bis 7 Sekunden gar nichts tut und dann aber flott hochspringt. Eben als ob noch ein Hohlraum von der Ölpumpe gefüllt werden müsste.

Was ich aber im Kopf nicht zusammenbringe ist, dass der Ölfilter mit seinem Topf ja quasi ein tiefer Punkt am Fahrzeug ist bzw. neben der Ölwanne liegt. Das im Filter befindliche Öl kann eigentlich nach Abstellen des Motors nicht von selbst als dem Filtertopf hochsteigen und hinüber in die Ölwanne abfließen.

Daher dachte ich an eine Ölkühler-Geschichte, dass dieser durch ein klemmendes Ventil in die Ölwanne leerläuft und sich umgekehrt nach dem Kaltstart auch erst wieder befüllen muss, bis Druck anliegt und der Motor versorgt wird.

Aber leider kenne ich den Aufbau dieses Filtergehäuses und seinen Ventilen nicht, um zielgerichtet weitersuchen zu können. Vielleicht hat ja noch jemand einen Tip parat, oder jemand liest mal mit, der den 617er im W115 kennt.

Gruß,

Christian

Hallo Christian,

ich verlinke dir mal die entsprechenden Seiten aus dem WHB, sie könnten nützlich sein, solltest du sie nicht öffnen können, kann ich sie dir auch schicken:

Ölkreislauf
Glühkerzen
Glühkerzencheck

Gruß
Markus

Du könntest ja mal den Ölfilter bei kaltem Motor abmachen. Wenn der voll ist, dann kann es eigentlich nur der Ölkühler sein.

Moin!

Ich schiess mal so ins Blaue:

Es macht Sinn, wenn der Ölkühler leicht vorgewärmt ist,

bevor er zum Einsatz kommt.

Dadurch wird ein thermischer Schock vermieden.

Ähnlich wie bei kochendem Kühler:

Kühlmittel nur langsam bei laufendem Motor nachschütten...

Oder?

0=*=0

Abgebrühte Grüße,

Knut



PS Könnte auch sein, dass die Öldruckanzeige selbst schwerfällig/träge ist...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.06.22 01:58.

Hallo zusammen,

habt vielen Dank für Euere Anregungen. Leider war ich die letzten 4-5 Tage unterwegs, so dass ich nicht angemessen auf die Antworten reagieren und mich bedanken konnte, hole ich aber hiermit nach

@Markus: Super, die Anlagen konnte ich alle Öffnen und ausdrucken. Dank der WHB-Seiten konnte ich das Schmiersystem und den Weg des Öles gut nachvollziehen. So wie das alles aufgebaut ist, kann es nur am Ölkühlerthermostaten liegen. Falls dieser ständig offen steht, entleert sich der Ölkühler gemäß Schwerkraft. Dies wäre auch nicht weiter problematisch, nur wenn er eben auch nach dem Abkühlen offen stehen bleibt, pumpt die Ölpumpe nach dem Kaltstart erst den offenen Ölkühler voll, bevor Druck im System entstehen kann. Das erklärt auch die ca. 7 Sekunden Wartezeit nach dem (kalten) Anlassen, bis der Öldruck ansteht.

Zum Thema Vorglühanlage tippe ich noch auf eine Glühkerze, die nicht zu 100% gesund ist und somit die Elekt(ron)ik irritiert. Habe mich da aber noch nicht weiter eingelesen, denn wie gesagt, vor Kurzem erst zurückgekehrt und Zeit dafür gefunden.

Übrigens: Dass der Ölkühler immer einen gewissen "Leckstrom" durchlässt, um ein Abschrecken des Motors mit kaltem Öl im Moment des Öffnens zu vermeiden, kann ich glaub ausschließen. Vom 300D W123 kenne ich das so, dass der Ölkühler tatsächlich erst bei 95°C Öltemp. öffnet. Da hat man, wenn's nicht gerade heißer Sommer ist, ganz schön zu kacheln, damit der warm wird. Im Frühjahr / Herbst bekomme ich den bei Überlandfahrten gar nicht geöffnet, auch wenn der Motor schon lange Betriebstemp. hat.

Nochmals vielen Dank für Euere Ideen und die Unterlagen,

Grüße,

Christian