Re: Neuvorstellung 200, BJ 76, Schwedenimport / Lautsprechereinbau
geschrieben von:
Birgit Kraft (IP-Adresse bekannt)
Datum: 18. Oktober 2012 15:35
Moin, Micha!
Alter Schwede, schönes Auto (bis auf die Antenne und die Lautsprecher in der Tür). Gratulation.
In Schweden scheint's immer wieder interessantes zu geben, auch viele lange 460er mit OM617a sollen da rum fahren (=Geilomaten). Ich glaub, ich muß da mal Urlaub machen.
Was die Lautsprecherlösung betrifft: Eigentlich ist ein Lautsprecher in der Türverkleidung gar nicht so schlecht platziert, und darum befinden sich auch bei vielen /8ern diese nachträglich dort eingebracht. Aus damaligem Blickwinkel, vor 20 Jahren, vollkommen ok. Heute natürlich, da die Fahrzeuge Oldtimer sind, stören diese optisch in den Türen ungemein.
Im /8er Limo gibt es fünf vorgesehene Einbaorte für Lautsprecher. Der Monoquäker oben im Armaturenbrett oder zwei vorne im Fußraum und zwei hinten in der Hutablage. Öffnungen im Blech sind bereits vorgesehen. Von der Platzierung her (schalltechnisch) sind sie hinten sehr gut, vorne akzeptabel. Aber: Die vorgesehenen Einbauorte sowohl vorne und hinten münden in einem Luftkanal sowie in einem Versteifungshohlraum, und haben somit sehr geringe Einbautiefen, sodaß die Originallautsprcher auf Distanzstücken eingebaut werden müssen. Weiterer, größerer Nachteil: Dadurch kaum Volumen nach hinten (entsprechend "Lautsprecherbox"), was schlechte Tieftonwiedergabe ergibt. Vorne läßt sich da aus Platzgründen nicht viel ändern. Mit kleinen Distanzstücken lassen sich aber Koaxiallautsprecher 13cm Durchmesser einbauen, mit dann mäßiger Baßwiedergabe. Sieht dann noch halbwegs original bzw. dezent aus, auch wenn man nicht die viereckigen Kästen für die Breitbandquäker verwendet.
Hinten lassen sich in die vorhandenen bzw. vorgestanzten Original-Öffnungen in die Hutablage, die man am besten aus etwas dickerem Material mit passendem Teppich überzogen neu anfertigt, ebenfalls 13er Koaxiallautsprcher einbauen. Auch hier der Nachteil, daß die Rückseite in einen Luftkanal mündet und den Kofferraum nicht als Volumen nutzt, ergo auch hier schwaches Baßverhalten.
Der Vorbesitzer meines Strich8s hat das wohl auch erkannt, und zwei neue Öffnungen weiter mittig in die Hutablage eingesägt, die dann direkt in den Kofferraum münden. Diese habe ich wieder verwendet, d.h. die Lautsprecher befinden sich bei mir hinten nicht (ganz) am Originalplatz, haben aber den Kofferraum als Volumen und somit haben selbst die kleinen 13er Tieftöner eine sehr schöne Baßwiedergabe. Weiterer Vorteil, es werden keine Distanzstücke für den Lautsprechereinbau benötigt- und ein passendes Abdeckgitter in der bei mir schwarz bezogenen Hutablage wirkt sehr dezent. Nachteil: Koaklautsprecher, die Mittel- und Hochtöner beinhalten, müssen für den Stereoeffekt möglichst weit auseinander, also fast in den Ecken, montiert sein. Dies wird mit obiger Methode aber etwas eingeschränkt - ich finde es nicht weiter schlimm.
Vor über 20 Jahren hatte ich, als mein damaliger Strich8 noch kein Klassiker, sondern eine alte Möhre war, eine komplette Hutablage neu angefertigt, sie höher über die Luftleiste und minimal über die Rückbank stehend gesetzt, mit Teppich bezogen, und mittig zwei 30er-Tieftöner eingesetzt. Mittel- und Hochtöner an den Außenseiten. Das hat richtig gewummst! Vorteil: Richtig guter Wumms und Einbau vieler verschiedener Lautsprcherkombinationen möglich. Nicht vergessen: Mittel- und Hochtöner brauchen einen separaten "Topf", falls sie kein geschlossenes Gehäuse haben.
Nachteil: Unter heutigen, historischen Gesichstspunkten sieht's scheiße aus.
Wenn beim /8er (beim 123er z.B. ist das anders!) der Kofferraum als Volumen genutzt wird, gibts noch was zu beachten: Konstruktionsbedingt steigt bei geöffneten Fenstern und Fahrgeschwindigkeiten über 90 km/h der Unterdruck unterhalb der Heckscheibe innen gegenüber dem Kofferraum stärker an, sodaß die Lautsprechermembran nach oben zur Heckscheibe gezogen und somit gebremst und die Auslenkung beeinträchtigt wird. Dieser Effekt tritt umso stärker auf, je größer die Membranfläche ist. Abhilfemaßnahme wäre, nicht allzuweich aufgehängte Lautsprecher zu verwenden, was man bei dem großen Kofferraumvolumen ohnehin nicht benötigt (evnetuell Musikerlautsprecher). Dabei aber wiederum beachten, daß es welche sind, deren Sicke wie bei hatraufgehängten Lautsprechern häufig nicht aus Papier, sondern aus Leinen sind. HiFi-oder Autolautsprecher sind aber eher weich aufgehängt und haben Gummisicken. Bedenke, die Lautsprecher sind der prallen Sonne, teilweise Kondensfeuchtigkeit und starken Temperaturschwankungen ausgesetzt, sodaß die Papiersicken sehr schnel spröde werden und zerreißen. Man kann sich bei den Papiersicken -bedingt- mittels "Airflex" von Visaton oder Dynacord - Electrovoice oder sonstwem behelfen.
Was noch möglich ist: In die 4 Originalöffnungen dezente 2-Weg-Koaxlautsprcher, und irgend wo einen Subwoofer verstecken. Z.B. mittig ins Blech hinter der Rückbank, und so können die tiefen Töne durch die Öffnung der Mittelarmlehne "durchstoffen" und haben immer noch das ganze Kofferraumvolumen.
Was meinst Du mit Deckeln unter den Vordersitzen? Was hast du da für Deckel?
Noch was: Endstufen im /8 und 123 immer symmetrisch anfahren, nicht über Chinch. Ich bin den Pfeifstörungen der LiMa sonst nie Herr geworden.
Wenn das Gebläse beim Fahren läuft, treibt's der Wind an. Ist bei mir auch so. Im Stand darf aber nix laufen, sonst ist Dein Schalter am A... (möglicherweise verschmort und verkokelt=Kohlenstoff=leitet dann ein Bissel oder auch mal nicht).
Mit der ZV kenn ich mich nicht aus, geht mit Luft und Unterdruck, und ich hatte sie bei einem 123 nie hin bekommen.
Spritverbrauch wohl Einstellungssache.
Ansonsten ist es in dem Alter fast schon normal, daß einiges nicht geht und man nach und nach immer mehr findet. Keine Angst, man wächst mit seinen Aufgaben.
Viele Grüße und viel Spaß beim Basteln,
Oli.
Prost und viele Grüße,
Birgit Kraft
früher F...H...
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2-mal bearbeitet. Zuletzt am 18.10.12 15:46.