Hi,
vielleicht hat jemand ne Meinung für mich

Seit mittlerweise 10 Jahren steht "mein" erstes Auto, besser gesagt, das Auto, das mein Vater fuhr, als ich den Führerschein neu hatte, in einem Schweinestall im Osnabrücker Land. 91er 200TD mit 75 PS. Und ich denke inwzischen: Die Baustelle tu ich mir nicht mehr an; den richte ich mir nicht mehr her, obwohl er jetzt H könnte.

Verschrotten? Verkaufen? Für wieviel?

Negativ: Vieles. 420.000 km. Am Getriebe muss man was machen, da suppt ein Dichtring extrem. Rost: Flugrost im Motorraum, schlecht ausgepinselte Roststellen im Seitenteil hinten. Ausstattung: nahe Null Kein Schiebedach, keine ZV. Farbkombi: außen rot, innen hellgrauer Stoff

Positiv: 1. Hand (wenn man Vater & Sohn als eine zählt) und ab dem ersten km scheckheftgepflegt in der gleichen (!) MB-Werkstatt in München.

Was meint Ihr?

Viele Grüße,
Jan

Moin Jan!

Ideales Expeditionsfahrzeug!

Mein Vorschlag wäre:

Lammfelle Natur rein, Dachzelt drauf, nach Kapstadt fahren.

Vorteil von Kapstadt ist, dass Du in der Zeitzone bleibst und keinen Jetlag riskierst.

Vielleicht schaust Du vorher nochmal bei dem Scheckheftfreundlichen vorbei,

ob er Dir die letzte Ölung sponsert. Kannst ja ein paar von seinen Aufklebern draufklebern.

Mit dem Dachzelt hast Du auch gleichzeitig ein Tropendach und vermisst vermutlich das Schiebedach nicht mehr.

Außerdem bist Du sicher vor Ameisenbären:

Ameisen finden den Weg ins Dachzelt nicht.
.
Südamerikanische Ameisenbären finden Afrika nicht



Kühlschrank rein. Losfahren.

Dann werden Dich viele Leute südlich von Tanger fragen,

was er denn kosten soll.

Aber Du sagst: „Einen Moment, ich muss erst mal kurz nach Namibia oder so,

aber auf dem Rückweg könnten wir vielleicht nochmal drüber reden...“

Aber dann fährst Du ihn vielleicht lieber wieder selbst nach Hause in seinen Stall...

Lust auf Abenteuer, Jan?

Grüße aus dem Dachzelt über meinem S124 300TD,

gerade Raum Freiburg, morgen Besançon...

0=*=0

Knut

Hallo Jan,

das Auto ist dann schon etwas Besonderes. Zumindest für dich.

Hier mal meine Gedanken dazu:
Verschrotten? --> auf gar keinen Fall! Im schlimmsten Falle schlachten und die Teile verkaufen

Verkaufen? Für wieviel? --> für den Export sollte so was immer gehen. Preis? schwer zu sagen, kommt sehr auf den Zustand an. Zwischen ein paar hundert und 1.500,- sehe ich Vieles als möglich.

Deine als negativ aufgezählten Punkte sehe ich als gar nicht soo schlimm. Gut, ich weiß nicht, ob das ablschließend ist und wie sonst die Karossierie und Technik ist.

"Negativ:
420.000 km --> gerade eingefahren
Am Getriebe muss man was machen, da suppt ein Dichtring extrem.
--> Je nachdem, was für ein Dichtring es ist, sollte es preislich im Rahmen sein. Ansonsten ein gutes, gebrauchtes Getriebe besorgen. Sollte noch für einen überschaubaren Betrag möglich sein.

Rost: Flugrost im Motorraum, schlecht ausgepinselte Roststellen im Seitenteil hinten.
--> das hört sich auch überschaubar an. Wenn es wirklich nur Flugrost im Motorraum ist, ist das schnell behoben. Aber schau mal z.B. unter den Wischwasserbehälter, da rosten die gerne. Aber selbst wenn er da durch sein sollte, ist das schnell geschweißt. Die Roststellen im Seitenteil nochmal gut entrosten und schöner als aktuell ausbessern.

Wenn die Karossierie sonst in einem guten Zustand ist (Wagenheberaufnahmen und Hinterachsaufnahmen prüfen, da rosten die gerne), hört sich das für mich echt überschaubar an.

Grundsätzlich kämen noch Kosten dazu, um die Standschäden zu beseitigen, wie z.B. sämtliche Flüssigkeiten / Öle zu tauschen, alle Bremsschläuche und wahrscheinlich weitere Bremsenteile, neue Reifen, ect.

Klar, rein vom Marktwert ist ein Nullausstatter mit vielen km nicht viel Wert. Die Frage ist, welchen emotionalen Wert das Auto für dich hat und wie viel Geld bzw. Arbeit es dir dann Wert ist, dieses Auto zu erhalten.
Letztentlich kann es dann auch davon abhängig sein, was und wie viel du selbst an dem Auto machen kannst, um die Kosten für die Instandsetzung niedrig zu halten. Aber es gibt nicht wenige, die ein Familienfahrzeug abgegeben und sich irgendwann dafür in den A.... gebissen haben.

Grüße,
Stefan

Danke Euch, Knut und Stefan.

Zitat:

Ideales Expeditionsfahrzeug!

Nun ja. Ich habe damals überlegt, die Panamericana mit meinem 6.9er W116 zu fahren, weil das vielleicht noch nie jemand gemacht hat, habe aber dann beschlossen, dass das das ideale Expeditionsfahrzeug ist (hier auf Feuerland):

Zitat:

nach Kapstadt fahren.

Das Auto ist nicht verkehrstüchtig. Die Getriebesache.

Zitat:

Lust auf Abenteuer, Jan?

Jetzt gerade nicht

Zitat:

hört sich das für mich echt überschaubar an. Grundsätzlich kämen noch Kosten dazu,

Es mag überschaubar sein, aber es ist eine Baustelle zuviel

Zitat:

Aber es gibt nicht wenige, die ein Familienfahrzeug abgegeben und sich irgendwann dafür in den A.... gebissen haben.

Wegen dieses Gedankens steht der Junge immer noch rum. Aber mein Vater ist in meinem Herzen, egal ob sein Auto noch da ist.

Also ich werde mal die Resonanz auf mobile auschecken. Würdet Ihr im 124er-Forum anbieten?

Viele Grüße,
Jan

Also, der Kleine steht jetzt zum Verkauf . 1. Gebot 7 Sekunden, nachdem die Anzeige online war: 500 Öre. Mal sehen.

Viele Grüße,
Jan

Hallo Jan,
interessante Geschichte, und Fragestellung. Mit Sicherheit wird das Auto- Stichwort Nachhaltigkeit- beim neuen Besitzer weiterleben, dort wo die Vorgaben nicht so engstirnig sind.

Ich hatte auch mal einen 240TD (mein „erstes Auto“), der ging wegen Rost, aber vor allem wegen KFZ Steuer nach … Kroatien oder so, weiß ich nicht mehr genau.

Trauer ich dem hinterher? Eigentlich nicht. Meine heutigen Ansprüche würde der wohl nie erfüllen. Aber dein erstes Auto bleibt natürlich immer im Gedächtnis. Den heute, als 280TE mit Leder und Klima…

Faires Gebot vorausgesetzt, würde ich den Roten guten Gewissens ziehen lassen. Wenn’s Dich später mal juckt: die besten W124 werden hier bleiben. Kann aber jeder anders sehen natürlich.

Vg Timo