Das Innere des Innenspiegels

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Für den (eher seltenen) Fall, dass man mal ins Innere des Innenspiegel muss, um dort eine wackelige Aufhängung zu reparieren
bzw. mal das Spiegelglas zu ersetzen, hat Kollege "Kikation" in diesem Thread eine gut bebilderte Story über das Zerlegen des Innenspiegels erstellt.

Sie wird hier i.w. 1:1 wieder gegeben:

Ich plagte mich schon seit längerer Zeit mit einem wackeligen Innenspiegel. Der Kugelkopf saß zwar fest, dennoch schien irgend etwas anderes im Innern locker zu sein.
Die Vibration des Innenspiegels führte dazu, dass ich während der Fahrt nur ein verschwommenes Bild von meinen Hintermännern und -frauen hatte.
Da ich ja nun über zwei Ersatzspiegel verfügte, wollte ich der Sache auf den Grund gehen.
Die Plastikteile der Ersatzspiegel waren zwar total verblasst (wahrscheinlich zu lange unter der andalusischen Sonne gelitten); die Mechanik schien aber in Ordnung zu sein.

Das Ziel: Aus den drei Teilen ein funktionierendes zu machen.

Den ersten Ersatzspiegel habe ich zunächst einmal geschrottet, als ich testen wollte, wie dieser zu zerlegen ist.
Ich habe den Halter aus dem Kugelgelenk abgezogen. Das ging auch relativ problemlos.
Da ich aber feststellen musste, dass der Spiegel dadurch nicht weiter zerlegt werden kann, wollte ich den Kugelkopf wieder eindrücken.
Da aber trotz Spülmittel kaum etwas zu machen war, habe ich dann ein wenig mehr Druck gemacht, mit dem Ergebnis, dass ich das Glas kaputt gemacht habe und im Innern auch die Verstellung aus der Halterung gerissen habe.

Den zweiten Ersatzspiegel habe ich dann folgendermaßen zerlegt:

Hier erst einmal zwei Bilder vom noch intakten Ersatzspiegel von vorne und hinten:


Hier sieht man sehr gut, welch schlechten Zustand das Plastik aufweist:


Ich habe dann den Rand des Spiegels mit einem Heißluftfön ganz vorsichtig warm gemacht (hatte das vorher mit dem kaputten Spiegel getestet).
Man muss aber sehr vorsichtig sein und versuchen, den Plastikrahmen nur soweit warm zu machen, dass er weich wird, ohne aber gleich zu schmelzen.
Auf dem Bild habe ich den Fön nur so nah an den Spiegel gehalten, damit er aufs Foto kommt. Die Situation ist also nur gestellt.


Der erwärmte Plastikrahmen ließ sich jetzt mit der Hand wegdrücken und erlaubte so, das Spiegelglas vorsichtig herauszunehmen. Ich habe kein Werkzeug benutzt. Es ging alles mit den Fingern.
Falls erforderlich, muss man evtl. noch einmal das Plastik warm machen:



Hier nun der Blick hinter die Kulissen:


Die Schraube, die zum Vorschein kommt, hält den Halter am Kugelkopf.
Wenn man sie löst, bleibt der Kugelkopf jedoch im Gelenk. Sieht man sehr gut auf dem folgendem Foto:


Somit wurde mir klar: Beim Hineindrücken des Kugelgelenks mit Gewalt habe ich beim anderen Spiegel die komplette Mechanik aus der Halterung gedrückt und somit auch noch das Glas von hinten "kaputtgedrückt".
Selbst wenn das Glas nicht kaputt gegangen wäre, hätte ich im besten Fall die Abblendmechanik aus der Halterung gedrückt.


Auf die gleiche Art und Weise habe ich dann den "Zitterspiegel" aus meinem /8 zerlegt. Die Ursache für das Wackeln war eine abgebrochene Nase an dem Abblendmechanismus.
Dafür ist aber die Lasche noch unten dran:


Bei den anderen zwei "Ersatzspiegeln" waren diese Laschen durch die langjährige Biegebeanspruchng (und beim ersten Spiegel wahrscheinlich durch meine Gewaltanwendung) leider abgebrochen:


Nun mein Dilemma: Aus den Teilen der drei zerlegten bzw. zerstörten Spiegel konnte ich kein funktionierendes Teil machen.
Alle drei Abblendmechanismen waren auf die eine oder andere Weise kaputt.
Die Lasche zum Abblenden ist aber gleichzeitig die untere Halterung der gesamten Mechanik. Wenn sie abgebrochen ist, hätte ich wieder einen "Zitterspiegel".


Hier nun die (vorübergehende) Lösung zum Problem:
Ich habe die Lasche mit feinem Kupferdraht befestigt. Ich weiß, nicht schön, aber selten.


Der Zusammenbau geht nun entsprechend umgekehrt. Den Plastikrahmen erwärmen und das Glas vorsichtig eindrücken. Immer schön mit Gefühl.

Ich werde nun aber trotzdem bald einen "neuen" Innenspiegel brauchen. Die "Kupferdrahtlösung" wird nicht lange halten. Außerdem funktioniert die Abblendfunktion logischerweise nicht richtig.
Ich hoffe aber, dass dieser kleine Bericht Anderen ein wenig weiterhilft.


Das tut er ganz bestimmt!
Besten Dank "Kikation".



Eingestellt von: Helmut 230.6 15:30, 19. Mär. 2014 (UTC)

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