Reparatur der Quarz-Uhr

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Die Quarzuhren unser /8-er sind recht zuverlässig. Dennoch kann eine mal schwächeln oder gar nicht mehr gehen.

Vorab ein Hinweis:
Vor dem Abnehmen des Ziffernblattes einer geöffneten Uhr sollte man sich genau dessen Lage gegenüber dem Gehäuse merken. Am besten mit einem Filzstift außen am Gehäuse die 12 Uhr-Position markieren. Man kann nämlich das Ziffernblatt auch um 180° verdreht einsetzen - und wenn dann alles zusammengebaut ist, ärgert man sich ziemlich.

Unser /8-Forumskollege "Mirko Mayer" hat seine Uhr (durch einen Uhrmacher) reparieren können.

Schuld waren die beiden Elektrolytkondensatoren, die durch Hitze und Alterung mit der Zeit ausgetrocknet waren.

Nach Ersatz dieser Elkos (16 Mikrofarad, 16 Volt) funktionierte die Uhr wieder. Die Elkos gibt's beim Elektronik-Fachhandel wie z.B. Conrad oder Reichelt usw.

ANMERKUNG Helmut 230.6: Bei zwei von Helmut 230.6 reparierten Quarzuhren hatten die Elektrolytkondensatoren je Uhr Werte von 47 Mikrofarad und 100 Mikrofarad.
Bei Ersatz sollte deren Mindestspannungsfestigkeit 16 Volt sein. Höhere Volt-Werte sind auch ok, sofern die Kondensatoren körperlich in die Uhr passen.

Beim Auslöten muss man auf die Lage der Minuspole der Elkos achten, damit man die neuen Elkos auch wieder genau so mit der richtigen Polung einlötet.
Der Minuspol ist an der Längsseite eines Elkos mit einem deutlichen Längsbalken markiert; meist noch zusätzlich mit einer „-“ Markierung.
Falsch gepolt eingebaute Elkos sterben nämlich eines raschen Todes.

Normalerweise stehen die elektrischen Werte genau auf den Kondensatoren.

Der Chromring um das Gehäuse kann beim Zerlegen der Uhr Schwierigkeiten bereiten, denn er ist maschinell gebördelt und lässt sich nur schwer aufbiegen ohne dass man Beschädigungen hinterlässt.
Im Anhang zeigt Helmut 230.6 eine alternative Methode zur Entfernung des Chromrings auf.


Die folgenden Fotos zeigen Details der Einbaulage der Kondensatoren.

_______Überblick: Die hellblauen Teile sind die Original-Elkos; im grauen Blechgehäuse befindet sich der Quarz


_______Detailbild für ausgetrockneten Elko mit tlw. ausgetretenem und getrocknetem Elektrolyt


_______Die neuen Elkos (bei dem Elko links im Bild sieht man den längsseitigen Minusbalken mit dem "-" Zeichen drauf)


_______Einer der neu eingelöteten Elkos


Besten Dank an Mirko für die Infos und Fotos.


Ergänzung von "Helmut 230.6":
Hinter dem Plus-Anschluss der Uhr folgt als Erstes ein kleiner Vor-Widerstand, der offenbar als eine Art Sicherung gegen zu hohe Ströme bei defekter Elektronik dient. Wenn der Widerstand (z.B. wegen eines defekten Elkos) durchgebrannt ist, kann man ihn ersetzen. Leider ist der tatsächliche Widerstandswert nicht bekannt. Ich habe aber mal im Zuge einer Elko-Reparatur den abgebrannten Widerstand durch einen 100 Ohm Widerstand ersetzt. Danach lief die Uhr wieder. In Anbetracht der sehr geringen Stromaufnahme einer funktionierenden Uhr könnte auch ein höherer Widerstand als 100 Ohm taugen.




Anhang: Alternative Enfernung des Chromrings

Man kann den Chromring auch lösen, indem man ringsum die Bördelung abfeilt. Das ist eine etwas mühselige Arbeit und erfordert Ausdauer.

Dazu fertigt man sich am Besten eine ca. 1 bis 2 cm dicke Schaumstoff-Unterlage, in die man ein kleines Loch für die Aufnahme des Stellrädchens für die Uhrzeit macht. Den Chromring zum Schutz gegen Abgleiten der Feile mit einen stabilen Tape umwickeln. Sodann die Uhr mit dem Ziffernblatt nach unten auf die Unterlage auflegen und mit dem Feilen beginnen. Die Feile sollte nicht zu grob, aber auch nicht zu fein sein.
Die Feilerei dauert je nach Geschick pro Uhr ca. 30 bis 45 Minuten.

Die folgenden Bilder zeigen das Ergebnis.



Damit der Chromring nach dem Zusammenbauen wieder hält, kann man ihn an ein paar Stellen mit Lötpunkten versehen, die sein Abfallen verhindern. Siehe Bild:




Erstellt von: Helmut 230.6 17:27, 11. Aug. 2016 (UTC), ergänzt 08. Nov. 2022

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