Re: Luftfilter säubern beim Diesel?
geschrieben von:
MB /8 (IP-Adresse bekannt)
Datum: 15. Mai 2014 17:42
Hallo John,
ich möchte dir folgende Vorgehensweise zur Wartung deines Ölbadluftfilters empfehlen:
1. Abtropfgefäß bereithalten.
Ein alter Ölkanister, der an einer Seite aufgeschnitten wird, ist ebenso geeignet wie kaufbare Ölauffangwannen, ein alter Eimer etc..
2. Gehäusedeckel vom Luftfilter öffnen. Den bei ordnungsgemäßem Ölstand tropfenden Ölbadluftfiltereinsatz aus dem Gehäuse entnehmen und über dem Abtropfgefäß abtropfen lassen.
3. Filtergehäuse ausbauen (Seitlich eine Mutter M8, unten aus den Gummilagerungen herausziehen. Trockene Gummis ggf. mit Silikonspray einsprühen, dann rutscht das alles leichter und man reißt nicht gleich einen alten Gummi von der Metallplatte.
4. Das im Filtergehäuse befindliche Öl umweltgerecht entleeren und ebenfalls auslaufen/abtropfen lassen.
5. Das Filtergehäuse lässt sich in der Regel mit ein paar Putzlappen sauber ausreiben. Ausreiben ist für das lackierte Gehäuse schonender als andere Methoden, bei denen Wasser, Wasserdampf und/oder Druck im Spiel ist. Es gibt Luftfiltergehäuse, die sehen innen und außen wie neu aus, andere sind mehr oder weniger angerostet. Ich würde die für das Gehäuse schonendste Methode wählen.
6. Den abgetropften Filtereinsatz umweltgerecht über einem an einem Ölabscheider angeschlossenen Ablauf entweder
- mit Kaltreiniger oder Motorreiniger einsprühen und nach der Einwirkungszeit mit dem Hochdruckreiniger reinigen. Dabei den Einsatz so sichern, dass er nicht durch die Gegend rollt.
oder
- eine Werkstatt suchen, die über eine Teile-Waschmaschine verfügt und dort den Filtereinsatz reinigen lassen
7. Den mit Wasser gereingten Filtereinsatz mit Druckluft so gut als möglich trocken blasen.
8. "Beim putzen lernt man die Maschinen kennen" hat mal ein alter Meister gesagt. Recht hatte er. Wenn du das Luftfiltergehäuse ausgerieben hast, dann ist dir bestimmt die Markierung zum Ölstand aufgefallen. Es ist vorteilhaft, das einzufüllende Öl - ich meine es sind so um die 0,4 / 0,5 Liter herum, wenn diese Ölmenge nicht direkt in das Gehäuse gekippt wird, sondern wenn du den gereinigten Filtereinsatz in das bereits wieder im Fahrzeug eingebaute Gehäuse einsetzt und das Öl von oben über den Filtereinsatz gießt. Das Öl fließt dann nach unten in das Gehäuse und benetzt auf dem Weg dorthin den Einsatz, was die Filterwirkung verbessert und den Einsatz vor Korrosion schützt.
Wichtig ist, dass du für den korrekten Ölstand sorgst, auch nicht überfüllst. Deshalb nach dem ausgießen des Öls über dem Filtereinsatz vor der Ölstandskontrolle warten, bis das frische Öl nach unten geflossen ist.
Als Öl kannst du im Grunde jedes Motorenöl nehmen. Das günstigste 15W-40 beispielsweise aus dem Baumarkt ist gut genug, da brauchst du nicht auf die Spezifikationen achten.
Jeder wie er mag, aber so würde ich es tun.
Ich wünsche dir viel Freude und Erfolg bei deiner Wartungsarbeit!
Achso: Ein Paar Einweghandschuhe sind bei der Aufgabe von Vorteil.
615 Grüße
Harald
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