Kaufberatung Multimeter

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Wenn man mal an die Elektrik des Autos ran muss, tut sich so mancher Nichtelektriker schwer mit der Fehlersuche.

Man kann zwar Manches mittels Prüflampe auschecken, z.B. prüfen, ob an einer Leitung oder einem Kontakt 12 Volt Spannung anliegen, aber das ist es dann auch schon.

Für tiefergehende Untersuchungen braucht aber schon ein elektrisches Vielfachinstrument, auch Multimeter genannt.

Deshalb sollte auch ein Nicht-Elektriker derartiges haben.

Es gibt am Markt eine Unzahl von Multimetern von ganz billig bis recht teuer. Heutzutage sind sie alle elektronisch und überwiegend mit digitaler Anzeige.

Je nach Ausstattung des Instrumentes kann man damit mindestens elektrische Spannung, Strom, Widerstand und Leitungsdurchgang messen. Mit diesen Messgrößen ist die Elektrik unserer Benze im Allgemeinen schon ausreichend abgedeckt.

Dann gibt es noch Mulitmeter mit zusätzlichen Funktionen für die Messung von Kapazität, Induktion, Frequenz und noch mehr. Diese braucht's für den /8 eigentlich nicht. Bei der Mittelklasse der Multimeter sind sie aber oft eh schon von Haus aus mit drin.

Zum Messen von Spannung, Strom oder Widerstand muss man immer auf den jeweiligen Bereich des Multimeters umschalten.
Bei vielen neueren Instrumenten braucht man den Größenbereich (z.B. der Höhe der Spannung) nicht mehr einstellen; sie stellen sich von selbst darauf ein.
Allerdings muss man für Spannungs- und Strommessungen am Auto wegen des dort herrschenden Gleichstrom-Betriebs das Instrument jeweils auf den Gleichspannungs- bzw. Gleichstrombereich einstellen, der meist mit DC (Direct Current = Gleichstrom) oder mit einem kleinem horizontalen Strich gekennzeichnet ist.
(Dies im Gegensatz zur Wechselstrom-Einstellung, die meist mit AC (Alternating Current) oder einer kleinen Wellenlinie gekennzeichnet ist).
Achtung: Wenn das Instrument versehentlich auf Wechselstrom- bzw. Wechselspannungsmessung steht, gibt es zwar auch eine Anzeige wenn Gleichstrom bzw. Gleichspannung vorliegt; die ist dann aber falsch.

Die Allgemeine Bedinungsanleitung eines Multimeters ist im Netz unter dem vorstehenden Link sehr gut und informativ beschrieben.


  • Was denn nun?

Wir wollen hier nicht ganz spezifische Produkte bewerben, denn es gibt zu viele taugliche. Der Elektronik-Versandhandel bietet hier eine breite Angebots-Palette (Z.B. Conrad, Reichelt, Voelkner).

Aber in diesem Thread nennen einige Kollegen Instrumente, mit denen sie gute Erfahrungen gemacht haben.


Anschließend noch ein paar essenzielle Basis-Informationen für Elektrolaien:
Zur Erleichterung des Verständnisses darunter jeweils eine Brücke zwischen Elektrik und => Hydraulik bzw. Pneumatik

  • Elektrische Spannung (Volt, V):

Die Spannung wird zwischen zwei Leitungen oder Kontakten gemessen; bzw. zwischen einer Leitung oder Kontakt und "Masse". Masse ist bei unseren Benzen alles (blanke) Blech der Karosserie und alle Gehäuse der mit der Karosserie elektrisch leitend verbundenen Aggregate (z.B. Motorgehäuse). Die Bordspannung aller Aggregate ist im /8 nominal 12 Volt Gleichspannung - wobei je nach Batterieladezustand und laufender Lichtmaschine auch Spannungen bis knapp über 14 Volt auftreten. Die Zündspannung für die Zündkerzen eines Benziners ist eine elektrische Hochspannung bis zu 15.000 Volt - und bei Hochleistungszündanlagen tlw. noch weit höher. Diese wird aber nie mit einem Multimeter gemessen.

* Spannung => Druck
Was bei der Elektrik die Spannung zwischen zwei Kontakten oder Leitungen ist, entspricht bei der Hydraulik/Pneumatik dem Druck zwischen dem Inneren der Rohrleitung und der Außenwelt außerhalb des Rohres.


  • Elektrischer Strom (Ampere, A):

Dies ist der Strom, der durch eine Leitung bzw. ein Aggregat fließt. Bei den "Verbrauchs"-Aggregaten (Anlasser, Glühbirnen, Radio, Zündsule, Glühkerzen, Lüftermotor, Scheibenwischermotor und andere Motoren) wird der Strom üblicherweise über eine Leitung zum Verbraucher geführt. Dort fließt er hindurch und verrichtet seine "Arbeit". Danach wird er entweder über das Aggregatgehäuse direkt an Masse geführt oder über eine Ableitung an einen "Massepunkt" am Chassis. Im Chassis fließt er dann übers Blech zurück zur Batterie. Bei der Strom erzeugenden Lichtmaschine fließt der Strom aus der LiMa heraus, über ein dickes Kabel in die Batterie und wird von dort (meist über Sicherungen) an die Verbraucher geführt. Der Rückstrom kommt wieder übers Chassis und Masse zurück zur LiMa.

Wenn man also den Strom messen will, muss man in der Regel den Stromkreis auftrennen und den Strom via die beiden Messkabel durchs Multimeter führen.

Es gibt aber auch (teurere) Messinstrumente, die als sogenannte "Zangenamperemeter" den Strom, der durch eine einzelne Leitung fließt, berührungslos ohne Auftrennung der Leitung messen können, indem man mittels einer Messzange die Leitung umschließt. Solche Multimeter müssen beim Auto allerdings "Gleichstrom" messen können. (Solche mit nur Wechselstrommessung taugen dafür nicht).

Derartige Zangenamperemeter eignen sich z.B. sehr gut für Hochstrom-Messungen wie den Starterstrom beim Anlassen, wo auch dreistellige Amperezahlen auftreten können.


* Strom => Durchflussmenge/Zeiteinheit
Was bei der Elektrik der Strom durch eine Leitung ist, entspricht bei der Hydraulik/Pneumatik der Durchflussmenge pro Zeiteinheit.


  • Elektrischer Widerstand (Ohm, Ω):

Dies ist der Widerstand, den ein leitendes Material dem Stromdurchfluss entgegensetzt - und so (bei gegebener Spannung) die Strom-Menge bestimmt.
Je höher der Widerstand, desto weniger Strom fließt bei gegebener Spannung.
Je kleiner der kleiner der Widerstand, desto größer der Strom. (Im Extremfall eines "Kurzschlusses" mit direkter Verbindung zwischen Plus- und Minuspol der Batterie treten dann extrem hohe Ströme auf). Kupferdrähte haben sehr geringen Widerstand - erst recht wenn sie einen großen Querschnitt haben. Glühbirnen haben dagegen einen Widerstand, der im Bereich mehrerer Ohm liegen kann.

* Widerstand => Durchflusswiderstand
Was bei der Elektrik der Widerstand ist, entspricht bei der Hydraulik/Pneumatik dem Durchflusswiderstand, z.B. durch eine Rohleitung bzw. einen „Verbraucher“ (wie z.B. ein Hydraulik-Motor).
Auch hier gilt: Je dünner die Leitung (das Rohr) ist, desto größer der Widerstand.




Erstellt von: Helmut 230.6 13:00, 18. Mär. 2013 (UTC), Update 09.05.2022

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