Leerlaufanhebung hinterer Zenith Vergaser

Aus /8-KnowHow

Wechseln zu: Navigation, Suche

Die /8-Benziner mit Automatic-Getriebe und Zenith Vergaser haben eine sogenannte "Leerlaufanhebung"

Diese erfolgt über einen am hinteren Zentih-Vergaser angebrachten Unterdruckregler.

Das folgende Bild zeigt die Lage dieses Reglers (roter Pfeil):


Der Unterdruckregler soll beim Einlegen eines Ganges aus der Park- oder Neutralstellung das Abfallen der Leerlaufdrehzahl (bzw. das Absterben des Motors) verhindern.

Dabei fährt (wenn's richtig funktioniert) der Stift, der in der Spiralfeder sitzt, aus und drückt auf einen Betätigungshebel, der dann seinerseits über das Gasgestänge etwas mehr Gas gibt.

Ebenfalls, wenn man viel Gas gibt, fährt der Stift etwas aus. Geht man vom Gas weg, fährt er langsam zurück und sorgt so für ein gedämpftes Zurücknehmen des Gases.

Wenn die Unterdruckmembran kaputt ist, oder der Unterdruckschlauch defekt, tut sich natürlich nichts.

Man kann den Stift für mehr Leerlaufanhebung an seinem Kopf etwas herausdrehen.
Aber Achtung, die Mutter an der Unterdruckdose dabei festhalten ; es besteht sonst die Gefahr der Zerstörung der inneren Gummimembran.

Die Einstellung des Stiftes ist recht einfach, wenn man weiss wie es geht.
Und so gehts: Als allererstes prüfen, ob die Unterdruckmembrane in der Vakuumdose (Pilz) kein Loch hat. Dazu die Feder, welche die Zugstange unter Spannung hält lösen. Die Stange hat am Ende aber auch eine Einstellschraube mit 8mm Schlüsselweite. Diese ist mit einer Mutter gekontert. Wenn diese 8mm Enstellschraube gelöst oder angezogen werden muss, so ist es absolut notwendig, durch Kontern zu verhindern das sich die Zugstange verdreht. Diese ist nämlich fest an der Membran verbaut und würde diese beim Verdrehen einreißen lassen.


Am Schlauch saugen, mit Zunge Schlauch zu halten und beobachten was passiert.
Bleibt die Stange in Position: Dicht.
Bewegt sich die Stange troztdem wieder nach unten (gegen den Federdruck), Undicht. Neue Membran kaufen.
Der Trick beim Dichtheit prüfen ist der, die Stange nicht gegen den vollen Federdruck zu saugen, sonst sieht man keine Bewegung.

Danach folgt die Grundeinstellung: Die dicke Feder mit der großen Mutter auf ca. 23 mm komprimieren. Jetzt 8 mm Einstellschraube so einstellen, dass sie den Hebel gerade nicht beruehrt. Alle Schläuche anschließen und Motor im Leerlauf anlassen. Nun den Schlauch zum Pilz abziehen. Die Motordrehzahl sollte nun auf ca. 2000 U/min hochdrehen. Dieser Wert von 2000 ist jedoch nur ein Anhaltswert und kann ein paar hundert U/min nach oben oder unten abweichen. Egal, werden die 2000U/min nicht erreicht, dann mit der großen Mutter die Feder so einstellen, dass es ungefähr passt. Nun den Schlauch wieder drauf und die 8mm Einstellschraube gerade nicht berühren lassen. Danach das Ganze noch einmal von vorne.
Das wäre nun die Grundeinstellung.


Jetzt ins Auto, Motor an und Gang einlegen. Dreht der Motor nun in D ein wenig zu hoch, so ist der Anhaltswert 2000 für die Drehzahl ca. 200 U/min weniger anzusetzen. Dreht er dagegen in D zu niedrig, dann es mal mit 2200U/min probieren.

Wenn der Wagen zufriedenstellend läuft, diese Drehzahl als Referenz für die Zukunft notieren.

So einfach ist das.

Hier noch ein paar Zusatzanmerkungen aus einem Thread im Juli 2017:

Die Anhebung kompensiert den Drehzahlabfall beim Gang Einlegen keinesfalls vollständig. Würde sie das tun, würde der Motor im Leerlauf ordentlich kriechen, die Motorbremswirkung im Schiebebetrieb würde verringert - was nicht wenig auf die Bremsen geht - und am Verbrauch würde man es schnell merken.

Man stelle die Dose halt so ein, dass er im warmen Zustand rund läuft. Dann kann es natürlich sein, dass er im halbwarmen Betrieb nicht so sauber läuft. Das aber ist halt das Problem der "dummen" Dose, die weiss ja nicht, in welchem Betriebszustand der Motor sich befindet. Bei eingelegter Fahrstufe soll der Motor im Stand gerade noch rund laufen, also kurz vorm Schütteln. Versuche eine Kompromiss zu finden, der den Motor und Dich einigermaßen glücklich macht.

Bei sauber eingestellter Zündung, richtigem Ventilspiel und richtig synchronisierten Vergasern (vor allem letzteres!!) sollte das auch problemlos funktionieren.



Besten Dank an Forumsmitglied Mike Malli, der das Wesentliche dieses Beitrags ursprünglich in diesem Thread beschrieben hat und auch an Karl-Ludwig für ergänzende Tipps.




Erstellt von: Helmut 230.6 10:50, 14. Nov. 2012 (UTC), ergänzt 17.07.2017

Persönliche Werkzeuge