Wintereinlagerung

Aus /8-KnowHow

Aktuelle Version vom 10:40, 13. Okt. 2023

So mancher /8-Liebhaber wintert seinen Liebling über die kalte/feuchte Jahreszeit ein. Doch einfach nur Abstellen ist nicht empfehlenswert.

Deshalb sind hier einige Empfehlungen aufgelistet, die helfen sollen, das gute Stück so über den Winter zu bringen, dass möglichst keine Standschäden entstehen.
Die Aufstellung zeigt erforderliche Grund-Maßnahmen und Tipps sowie weiterführende Maßnahmen, die mit Optional gekennzeichnet sind.

Die folgenden Punkte sind aus dem Thread vom Nov. 2010, dem Thread vom Nov. 2016 sowie Thread vom Okt. 2023 „herausdestilliert“. Danke an alle, die dazu beigetragen haben.

Am Ende dieser Aufstellung finden sich noch drei Links zu weiteren guten Tipps sowie Tipps zur Wiederinbetriebnahme im Frühjahr.

Stellplatz

• Für einen möglichst trockenen und gut belüfteten Stellplatz sorgen. Das kann eine Einzel-Garage, oder eine Gemeinschaftsgarage sein. Ein trockener, regengeschützter Carport tut’s zur Not auch.
• Optional: Unter Motor und ggf. Differenzial etwas unterlegen, um den Hallenboden gegen evtl. Öltropfen zu schützen - falls der Wagen inkontinent sein sollte.

Vorarbeiten

• Gründliche Fahrzeugwäsche. Merke: In Dreck kann Feuchtigkeit einziehen und dem Lack schaden.
• Innenraum reinigen
• Wagen auf längerer Strecke bei schönem Wetter richtig trocken fahren 
. Dann hat man keine oder nur wenig Feuchtigkeit im Motor, im Auspuff und im Wageninneren.
• Fußmatten rausnehmen, damit es darunter trocken wird bzw. bleibt.
• Kofferraummatte aus gleichem Grund entfernen.
• Optional: Ascher leeren

Tankstelle

• Volltanken (Schutz gegen Kondenswasserbildung - und damit innerem Rostbefall)
• Reifenfülldruck auf 3 bis max. 4,0 Bar erhöhen

 - hilft gegen Bildung von "Standplatten".

Motorraum und Motor

• Ölstand prüfen, im Idealfall Öl incl. Filter wechseln
• Frostschutz im Kühlwasserkreislauf prüfen und ergänzen
• Wasserbehälter der Scheibenwaschanlage mit Frostschutz auffüllen
• Batterie am Minuspol abklemmen oder oder ausbauen.
• Optional: Batterie an Ladeerhaltungsgerät anschließen (z.B. an einem CTEK XS 3600 bzw. regelmäßig laden).
• Ölgetränkten Lappen in den Luftfiltereingang und in das Endrohr des Auspuffs drücken (Merkzettel ans Zündschloss hängen!)
• Optional: Motor-Innenkonservierer in den Vergaser und durch Zündkerzenbohrungen in Zylinder sprühen
• Optional: Motor mit Schutzwachs konservieren 


• Optional: Den Motor kann man in Abständen (bei herausgenommenem Gang) an der Kurbelwelle von Hand drehen - das soll ein Festgehen verhindern und regelmäßig alles nachschmieren. Dadurch werden nicht immer die gleichen Ventilfedern belastet.
• Warnung: Man sollte aber den Motor keinesfalls zwischendurch mal kurz und kalt laufen lassen, denn dann bekommt man Feuchtigkeit in die Zylinder und den Auspuff, die dann dort verweilt.
• Optional: Einen Benzinmotor kann man durch die Bohrungen der Zündkerzen konservieren - ist aber eher was für ganz Perfekte.

Bremsen

• Räder abschrauben und Bremsklötze alle ganz zurück drücken! Das verhindert, dass zumn einen die Bremskolben in den Zangen festgehen/rosten und zum anderen, dass sich die Beläge an der Scheibe festsetzen und dort hässliche Rostnarben bilden.

Pflege

• Optional: Unterbodenschutz kontrollieren und ausbessern
• Optional: Felgen reinigen, konservieren
• Optional: Vaseline od. Glycerin auf Tür-, Hauben- und Fenstergummi auftragen
• Optional: Chrom konservieren (z.B. mit FluidFilm oder Vaseline einreiben)
• Optional: Blechfalze und Hohlräume mit Schutzwachs konservieren

Belüftung

• Für ausreichende Belüftung des Innenraums sorgen (Fenster einen Spalt öffnen)
• Alle Lüfterdüsen öffnen.
• Kofferraumdeckel nicht ganz zu (aber dazu entweder Batterie ab bzw. raus oder Kofferraumbirne raus).
• Türen nicht völlig schließen (wenn keine Diebstahlgefahr) , damit sich die Türdichtungen nicht unnötig lange setzen können.
• Optional: Ergänzend evtl. Silikagel/Silicagel-Beutel im Innenraum aufhängen. Wiederholt auf Farbumschlag des Silikagels checken, der Feuchtigkeitssättigung des Silikagels signalisiert.

Zum Schluss

• Auf jeden Fall für gute Belüftung des Abstellbereiches sorgen.
• Feststellbremse NICHT anziehen, sondern Wagen durch Einlegen des 1. Ganges, bei Automatik auf „P“, gegen Wegrollen blockieren.
• Wenn Platz ist, Fahrzeug von Zeit zu Zeit von Hand ein Stück rollen, um Reifen-Standplatten zu vermeiden.
• Scheibenwischer abheben, damit sich die Wischergummis nicht einseitig setzen bzw. an der Scheibe ankleben.
• Optional: Mit luftdurchlässiger Plane oder Decke abdecken. ( z.B. Autopyjama aus Baumwolle + Staubschutzüberzug oder luftige Decke bzw. großes Bettlaken). Keine "Plastikgarage", weil die eine Feuchtigkeitsfalle ist.
• Optional: Eine Mausefalle im Wageninneren platzieren – und ab und zu mal nachschauen, ob’s eine Maus erwischt hat. Merke: Mäuse lieben Sitzpolster als Nistplatz und können ein Interieur ziemlich zernagen.
• Vor dem ersten Losfahren die Beläge vorsichtig, (d.h. Bremspedal nur halb durchdrücken) wieder durch pumpen anlegen, bis ein harter Druckpunkt vorhanden ist!

Hier noch die Links zu weiteren Einwinterungs-Tipps:

autobild.de - Oldtimer Winterschlaf

autobild.de - Winterpause für das Auto

ADAC Winterschlaf fürs Auto

10 Tipps zur Wintereinlagerung von Mercedes

Wiederinbetriebnahme im Frühjahr

• Batterie anklemmen
• Uhr stellen
• Reifendruck auf normal stellen.
• Alle Matten wieder rein
• Beim Diesel reichlich vorglühen, damit er dann besser startet.
• Optional: Beim Benziner evtl. bei deaktivierter Zündung Motor per Anlasser drehen lassen bis Öldruckanzeige kommt. Dadurch kommt schon mal vorsorglich Öl an viele Stellen, die das bei laufendem Motor besonders brauchen.
• Optional: Ggf. Bremsflüssigkeit wechseln, weil die hygroskopisch ist. (sollte ohnehin alle 2 Jahre geschehen).
• Vor dem ersten Losfahren die Bremseläge vorsichtig, (d.h. Bremspedal nur halb durchdrücken) wieder durch pumpen anlegen, bis ein harter Druckpunkt vorhanden ist!

Helmut 230.6 13:40, 29. Nov. 2010 (UTC), ergänzt 13.10.2023