Moin,
ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Bei meinem 250CE BJ1970 haben sich die Dachschienen (jene Dinger, welche ca. in 10cm Abstand vom Dachrand angebracht sind, nicht die Dachleisten gleich oberhalb der Seitenfenster) am hinteren Ende gelockert. Es sieht so aus, als hätten die dort befindlichen Schrauben einen Abgang gemacht.
Bei jeder Bodenwelle trommeln nun die federnden Enden aufs Dach (ohrenbetäubend).
Zur Instandsetzung würde ich folgendes gerne wissen:
1. Wie demontiert man die Schienen? wie bekommt man die verschiebliche Kunststoffeinlage unter der sich die Schrauben verbergen heraus?
Vermutlich an den Enden? Doch da sind verchromte Endstücke, wie kriegt man die raus (und wieder rein)?
2. Welche Art Schrauben halten die Schienen? Blech-/Gewindeschrauben? verzinkt, verchromt, Edelstahl? Kreuz, Schlitz, ...?
3. Liegen die Schienen einfach so am Lack auf, oder gibt es da irgendwelche Kunststoff-/Gummiunterlagen?
Vielen Dank im Voraus
Liebe Grüsse
Sven

Tach,

also den Gummi kannst du einfach rausziehen.

Unter den Schienen ist ein durchsichtiger Klebebandstreifen.

Befestigt sind die Teile mit Popnieten (zwischen Schiene und Dach ein Rundring).

Gruß
Stefan

Moin Stefan,

und vielen Dank für die Infos. Auf jede Antwort stellen sich neue Fragen, hoffe du kannst das für mich Laien präzisieren:

1. die Gummieinlage liess sich nicht einfach rausziehen, verschieben schon, aber nur bis zu den Endstücken, daher meine Vermutung, dass die raus müssten, oder gibts da einen Kniff? Wenn sich die so einfach rausziehen lassen würden, wie sie sich verschieben lassen, dann wären die doch schon längst verloren gegangen?

2. Vermutlich sind die Klebebänder schon ziemlich aufgelöst (denn dort wo sich die Schiene gelockert hat, lässt sich nichts erkennen) und müssen ersetzt werden.
Sind das spezielle MB-Teile?
Oder etwas handelsübliches?
Einseitig oder beidseitig klebend?
Falls einseitig, worauf klebt man sie, aufs Dachblech, oder an die Unterseite der Schienen?
Falls beidseitig, wo zuerst?
Wie breit?
Wie dick?
Wo zu bekommen, wenn nicht MB?

3. Ich weiss zwar was Nieten sind u. wie sie prinzipiell funktionieren, doch bisher bin ich um das Thema herumgekommen. Also:
Die noch vorhandenen Nieten entfernt man vermutlich durch aufbohren, mit welcher Dimension am besten?
was für eine Nietzange u. welche Nieten muss ich mir besorgen?
gibt es verschiedene Popnieten?
welche Dimension?
welches Material?
Und wie ist das mit dem Rundring zu verstehen, ist das so eine Art Beilagscheibe, die zwischen Dach u. Schiene eingelegt wird? Ober-/Unterhalb des Klebebandes? Der Niet wird dann durch Schiene, Rundring, und Dach gesteckt?
Schon mal Danke im Voraus!
Liebe Grüsse
Sven



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 13.06.10 09:14.

sven.e. schrieb:
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> Moin Stefan,
>
> und vielen Dank für die Infos. Auf jede Antwort
> stellen sich neue Fragen, hoffe du kannst das für
> mich Laien präzisieren:
>
> 1. die Gummieinlage liess sich nicht einfach
> rausziehen, verschieben schon, aber nur bis zu den
> Endstücken, daher meine Vermutung, dass die raus
> müssten, oder gibts da einen Kniff? Wenn sich die
> so einfach rausziehen lassen würden, wie sie sich
> verschieben lassen, dann wären die doch schon
> längst verloren gegangen?

Doch die kannste einfach nach oben herrausfrickeln/ziehen...bischen Gefühl dabei und nen kleiner Schraubendreher sind hilfreich.


> 2. Vermutlich sind die Klebebänder schon ziemlich
> aufgelöst (denn dort wo sich die Schiene gelockert
> hat, lässt sich nichts erkennen) und müssen
> ersetzt werden.
> Sind das spezielle MB-Teile?
> Oder etwas handelsübliches?
> Einseitig oder beidseitig klebend?
> Falls einseitig, worauf klebt man sie, aufs
> Dachblech, oder an die Unterseite der Schienen?
> Falls beidseitig, wo zuerst?
> Wie breit?
> Wie dick?
> Wo zu bekommen, wenn nicht MB?

Die sind original an der Unterseite der Leiste angeklebt.....ich habe normales durchsichtiges Tesa-Klebeband genommen.....


> 3. Ich weiss zwar was Nieten sind u. wie sie
> prinzipiell funktionieren, doch bisher bin ich um
> das Thema herumgekommen. Also:
> Die noch vorhandenen Nieten entfernt man
> vermutlich durch aufbohren, mit welcher Dimension
> am besten?
> was für eine Nietzange u. welche Nieten muss ich
> mir besorgen?
> gibt es verschiedene Popnieten?
> welche Dimension?
> welches Material?
> Und wie ist das mit dem Rundring zu verstehen, ist
> das so eine Art Beilagscheibe, die zwischen Dach
> u. Schiene eingelegt wird? Ober-/Unterhalb des
> Klebebandes? Der Niet wird dann durch Schiene,
> Rundring, und Dach gesteckt?
> Schon mal Danke im Voraus!
> Liebe Grüsse
> Sven

Also die Bohrergröße und Nietabmessungen habe ich nicht im Kopp....Nieten und Rundringe gabs bei Mercedes. Nietzange habe ich im Fundus...also nicht auf die Größe geachtet.

Jepp die Rundringe kommen als Abdichtung zwischen Schiene und Dachhaut unterhalb des Klebebandes.

Gruß
Stefan

Lieber Stefan,

Danke, auch für die Bilder, die vielen Fragen hast du super beantwortet...jedenfalls hab' ich das Gefühl, mich auszukennen u. daß ich nun gut vorbereitet bin.
Hinweise, wie der wo das Klebeband drauf gehört, findet man ja sonst nirgendwo...oder man probiert das was einem am plausibelsten erscheint, doch bleibt eine Restunsicherheit
Den Gummi werde ich mal nach oben rauszukriegen versuchen...mal sehen.
Nieten u. Dichtringe werden bei DB besorgt u. ich nehme an eine manuelle Nietzange wird's auch tun.
Trotzdem noch Fragen:
Wo landen die unten runterfallenden Enden der aufgelösten bzw. aufgebohrten Nieten? Was damit tun? Auf dem Dachhimmel liegen lassen, oder rutschen die irgendwohin u. erzeugen Rost oder verstopfen gar irgendwas?
Auf einem der Bilder sieht man eine Sechskantmunter um den Nietenschaft, welche Bewandtnis hat es damit?
Apropos Bilder: Ich wünschte der Lack auf meinem wäre so schön wie der bei dir

Liebe Grüsse
Sven

sven.e. schrieb:
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> Lieber Stefan,
>
> Danke, auch für die Bilder, die vielen Fragen hast
> du super beantwortet...jedenfalls hab' ich das
> Gefühl, mich auszukennen u. daß ich nun gut
> vorbereitet bin.
> Hinweise, wie der wo das Klebeband drauf gehört,
> findet man ja sonst nirgendwo...oder man probiert
> das was einem am plausibelsten erscheint, doch
> bleibt eine Restunsicherheit
> Den Gummi werde ich mal nach oben rauszukriegen
> versuchen...mal sehen.
> Nieten u. Dichtringe werden bei DB besorgt u. ich
> nehme an eine manuelle Nietzange wird's auch tun.
> Trotzdem noch Fragen:
> Wo landen die unten runterfallenden Enden der
> aufgelösten bzw. aufgebohrten Nieten? Was damit
> tun? Auf dem Dachhimmel liegen lassen, oder
> rutschen die irgendwohin u. erzeugen Rost oder
> verstopfen gar irgendwas?
> Auf einem der Bilder sieht man eine
> Sechskantmunter um den Nietenschaft, welche
> Bewandtnis hat es damit?

...Sechkantmutter dient als Druckstück, da das Mundstück der Nietzange nicht bis zum Niet reichte....

> Apropos Bilder: Ich wünschte der Lack auf meinem
> wäre so schön wie der bei dir
>
> Liebe Grüsse
> Sven


Ähmmm der Lack ist neu

Gruß
Stefan

moin stefan,

verzeih, aber ich hab schon wieder fragen.

gestern hatte ich endlich gelegenheit der sache näherzutreten.
die gummieinlagen gehen wirklich leicht raus, am ende in der mitte leicht anheben (wölben) u. dann verdrehen/kanten, dann lassen die sich rausziehen...müssen aber unbedingt mit gummipfegemittel behandelt werden...
dann konnte ich mal nen blick auf die nieten werfen...die sehen anders aus als deine:
flacher u. in der mitte kein so grosses loch sondern, als wär da ein kleines röhrchen drin...wird wohl wurscht sein sein, da die eh raus müssen, um die dichtringe u. das klebeband zu erneuern...

zu den fragen:
wohin lief das wasser, daß sich bei der gebrochenen niete am hinteren ende der schienen seinen weg ins innere gebahnt hat?
gibts da sowas wie einen doppelten boden? und wohin entwässert der?
denn an der innenseite des daches konnte ich keinen wassereintritt feststellen.
bei meinem ist auch ein elektr. schiebedach verbaut, welches vermutl. auch eine entwässerung hat. münden die ineinander? u. wie gehts dann weiter?
sollte ich zur schadensbegrenzung den dachhimmel demontieren um nach dem rechten zu sehen? doch kriegt man den zerstörungsfrei runter? u. wie wieder rauf?
wenn ich die nieten aufbohre werden die abfallenden köpfe irgendwo schaden anrichten, oder etwas verstopfen, oder auf blech liegen u. korrosion verursachen?
falls ja, wie krieg ich die raus?

wie du siehst, sind mir die geheimnisse des karosseriebaus fremd, denn bisher konnte ich nur beim schrauben ein wenig lernen (abgesehen vom wasserkastenwahnsinn).
hoffe du kannst mir weiterhelfen.

liebe grüsse
sven

Tach,

schick mal dem Alexander Jeitler ne eMail (jeitler@mercedesclubs.de)...eventuell könnt ihr euch mal treffen und so einige Sachen am Objekt besprechen/klären.

Deine Fragen alle per Text zu beantworten wird schwer bzw. fehlt mir gerade die Zeit.

Der Alex kennt sich mit den /8er sehr gut aus.


Gruß
Stefan

PS: und lass bloß den Himmel drin

Hallo Sven!

> wohin lief das wasser, daß sich bei der
> gebrochenen niete am hinteren ende der schienen
> seinen weg ins innere gebahnt hat?

Da muss nichts reingeronnen sein, solange der Nietenschaft das Loch verschließt ist es dicht.

> gibts da sowas wie einen doppelten boden?
Da ist kein doppelter Boden.

> wenn ich die nieten aufbohre ...
Dann liegen die Köpfe auf Dämmmaterial, das von unten angeklebt ist.

> wie krieg ich die raus?
Himmel raus, Dämmmaterial ablösen, Köpfe rausnehmen und wieder zusammenbauen.

Von wo bist du? Wenn ein Treffen mit Alex möglich ist können wir uns auch treffen (wohne quasi ums Eck von Alex).

LG Andi

Danke Stefan u. Andi,

für die Hinweise u. Infos!

Ich hatte letzte Woche soviel zu tun (Semesterende), daß noch nix weitergegangen ist.
Dachhimmel abnehmen schreckt mich schon sehr....
Danke auch Andi für das Angebot uns zu treffen, würde ich sehr gern annehmen.
Bin in Wien meist im 1., das Auto steht im 19.

LG
Sven



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.07.10 01:50.