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Hallo Besucher!
Restaurations - Fetischisten...
geschrieben von: Hanu (IP-Adresse bekannt)
Datum: 30. Juli 2003 08:46

...guten Morschen allerseits!


Nachdem ich mir mal verschiedene Meinungen bei meinen Heckflossenkollegen eingeholt habe, wollte ich doch auch noch mal bei euch fragen: wie ist die einschlägige Meinung zu Fertan? Was ist mit der Idee das Zeug in Hohlräume zu spritzen und dann versiegeln (mit Wachs)?


Wäre nett von euch auch noch mal ein paar Statments zu bekommen um meinen Meinungsbildungsprozess abzuschließen.


Vielen Dank,

http://www.hamasoft.de/bilder/sepia.jpg

Hanu


oweh
geschrieben von: Wolfi (IP-Adresse bekannt)
Datum: 30. Juli 2003 09:12

moin!


fertan nehm ich nur für leicht angegammelte fläche mal zu konservieren, so für die nächsten 8 wochen..

aber das wars auch schon.

früher habbich mehr davon gehalten, aber mit der zeit wird man schlauer.


2 längsträger vonner ahk.. mal gemütlich mit der drahtbürste vonm hand vom losen rost befreit, ordentlich eingepampt und dann aufgehängt, sollte über winter einfach nur nich weitergammeln.


tja.. im frühjahr waren die dinger wieder komplett braun und rostig.. (und hingen in meiner halle, nicht im freien!)


von daher: vergiß es..

fertan kriecht nicht, es is dicker und schwerer als wasser.

die säure die drin ist tut unter nem fluidfilm mit sicherheit nix gutes.


fertan is eh nur verdünnte und gefärbte phosphorsäure.. zum schnellen chemischen entrosten nimmt man das zeug doch besser pur (schutzkleidung is wichtig!!) und man hat die roststellen nach 20 minuten blank..


versuch die hohlräume vom losen rost zu befreien und auszusaugen und hau dann ordentlich fluid film rein.. entweder als liquid A oder gleich als gel..

aber wunder dich dann nicht wenns auto nach schaf riecht und das zeug überall rausgekrochen kommt..

aber es taugt wenigstens zwinker


gruß, wolfi

(der heute mittag ne coupe-tür nach der montage einschaaaaaaft)


~...guten Morschen allerseits!

~Nachdem ich mir mal verschiedene Meinungen bei meinen Heckflossenkollegen eingeholt habe, wollte ich doch auch noch mal bei euch fragen: wie ist die einschlägige Meinung zu Fertan? Was ist mit der Idee das Zeug in Hohlräume zu spritzen und dann versiegeln (mit Wachs)?

~Wäre nett von euch auch noch mal ein paar Statments zu bekommen um meinen Meinungsbildungsprozess abzuschließen.

~Vielen Dank,

~http://www.hamasoft.de/bilder/sepia.jpg

~Hanu


Re: Restaurations - Fetischisten...
geschrieben von: Oliver (IP-Adresse bekannt)
Datum: 30. Juli 2003 12:49

Fertan ist der ärgste Mist! Null Wirkung! Und besteht nicht mal aus Phosphorsäure. Es gibt nur einen Entroster, der wirklich wax kann: "RR Entroster" von www.feycolor.com


mfg,

Oliver


Re: Restaurations - Fetischisten...
geschrieben von: Gunther (IP-Adresse bekannt)
Datum: 30. Juli 2003 17:50

Hallo,


ich benutze auch seit einiger Zeit Fertan, und bin eigentlich ganz zufrieden damit. Die Erfahrung, dass das behandelte Eisen nach einiger Zeit wieder rostet, kann ich auch bestätigen, ich nehm das Zeug echt nur als Rostumwandler, nicht als Konservierung. Umwandeln tut es nämlich prima, und auch die schwarzen Rückstände gehen recht gut ab, und wenn dünn was draufbleibt, machts auch nichts. In dem Fertan ist Gerbsäure drin, die den Rost in eine Gerbsäureverbindung umwandelt (Eisentannin, daher auch der Name). Diese Verbindung hält eben auch nicht so besonders auf Eisen, deshalb rostets ja auch wieder. Nach dem Umwandeln spül ich dann nochmal mit Wasser, um die Umwandlungsprodukte rauszukriegen, und nach gründlichem Trocknen (1-2 Sommertage ohne Regen) blas ich satt Hohlraumwachs rein (mit so einer Preßluftpistole mit langer Sonde), ich nehm dieses gelbgrünliche von Teroson (ich weiß grad die genaue Bezeichnung nicht, schau aber nach, wenns einer wissen will), das ziemlich hart wird, so ähnlich wie Kerzenwachs. Das hat sich bisher gut bewährt, obwohl mein Kofferraum meistens naß ist, wenns regnet, sind die Seitenbleche unterm Kofferraum links und rechts ok. Ich hab schon verschiedene graubräunliche und hellbeige Hohlraumversiegelungen in meinen Käfern drin gehabt (Teroson, die Hohlraumversiegelung von der Firma Fertan, und die von Holts), die haben nichts getaugt, nach 2-3 Jahren waren die hart und blätterten von der Oberfläche ab...


Für die Interessierten villeicht noch ein kurzer Exkurs in die Chemie des Rostens: Rosten geschieht in zwei Stufen: zuerst bildet sich Hammerschlag mit Sauerstoff, chemisch Fe3O4, das ist diese schwarze Schicht, die zB auch auf gewalzten Profilen drauf ist. Sieht man auch, wenn man den losen roten Roste mit einer Drahtbürste entfernt, bleiben gerne so schwarze Flecken, das ist auch Hammerschlag. Das wandelt sich dann mit Luft in den rostbraunen Rost um, chemisch Fe2O3, und zwar wirkt Wasser dabei als Katalysator, d.h. es wird nicht verbraucht, sondern beschleunigt nur das Rosten. Das Wasser kann von dem Hammerschlag Fe304 aufgenommen werden, und ist dann genau an der kritischen Stelle, und beschleunigt dann das Rosten. Durch längeres Trocknen kriegt man es aber raus. Das Problem an dem roten Rost ist, dass er nicht an der Oberfläche des Stahls haftet, sondern abblättert und damit neue blanke Oberflächen zum Verrosten freilegt. Außerdem speichert er wie der Hammerschlag Wasser, was das weitere Rosten beschleunigt, und zu allem Überfluß leitet er auch noch elektrischen Strom, was elektroschmische Korrosion in Verbindung mit anderen Metallen begünstigt. Edelstahl und Aluminum rosten nicht, weil sich an der Oberfläche Verbindungen bilden, die daran haften und den weiteren Oxidationsvorgang verhindern, bei Alu ist es Aluminumoxid und bei Edelstahl Chromoxid. Ergo: Zum Schützen von Stahl muß man möglichst das Wasser wegkriegen und ihn anschließend von der Luft abschließen. Fertan beseitigt nur die Wasserspeicher, von der Luft abschließen muß man mit was anderem.


Rotbraune Grüße

Gunther




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