Datum: 02. November 2018 09:11
MaxK schrieb:
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> So Leute, es gibt Neuigkeiten...
>
> Ich habe dank Marc (BINZ) eine blaue Bosch
> Zündspule verbaut, und auch eine neue
> Verteilerkappe und Läufer verbaut (mussten also eh
> neu). Die Alte war merkwürdig verkratzt.
> Vielleicht hat sie mal schief gesessen... Kerzen
> sahen etwas Mager aus, aber sonst gut.
> Kein radiales Spiel der Verteilerwelle!
>
> Leider gab es damit auch keine Verbesserung.
> Langsam bleibt nicht mehr viel übrig...
>
>
> Es bleiben über:
>
>
> - Zündkabel (Was für einen Wiederstand müssen die
> Zündkabel aufweisen?)
> - Pertronix Modul (kann man nicht testen?!)
> - Vergaser ()
>
> Noch mal das Problem: AB 3500 Umdrehungen (egal
> ob 1. oder 2. Stufe) beim Beschleunigen und
> Geschwindigkeit halten eine Änderung der Klanglage
> des Motors und damit Verbunden eine Minderung der
> Drehmomentes. Also bis 3500 gute Beschleunigung
> bei normalem "klang", dann klingt es auf ein mal
> anders und er zieht nicht mehr sauber durch. Quält
> sich ab dann...
> während des Beschleunigens manchmal kurzes Zucken,
> als wär da gerade keine Zündung, bin ratlos.
>
> Vielleicht fällt noch jemandem was ein?!
>
> Vielleicht Batterieproblem oder LIMA?
Hi,
kenne mich mit Deinem Zündungsmodul nicht aus und mit den Vergasern schon gar nicht. Aber vielleicht kann ich ja doch etwas beitragen.
Was soll man sich unter "verändertem Klang" vorstellen? Läuft er nur noch auf 5 Zylindern? Das sollte man sehr deutlich merken (brachialer Leistungsverlust, klingt wie von nem anderen Stern, Motor läuft insgesamt "wie ein Sack Sülze"). In diesem Fall zünden also ein oder mehrere Zylinder nicht.
Der Einfachheit halber würde ich zuerst prüfen, ob überhaupt ausreichende Zündleistung vorhanden ist: Bei laufendem Motor Das Hauptzyndkabel aus der Zündspule ziehen und die so entstehende Funkenstrecke langsam auf 15 bis 30mm erweitern. Eine Funkenstrecke von 15mm sollten vom Funken mit lautem Knallen auf jeden Fall problemlos übersprungen werden. Wenn da nur so ein "lülülü-Fünkchen" rumkräpelt, ist der Fehler garantiert schon in der Hochspannungserzeugung zu finden (Zündspule/Schließwinkel/Kondensator/soweit vorhanden: Elektronikzündung). Herzschrittmacher vorher ausbauen...
Wenn die Hochspannung am Hauptzündkabel korrekt anliegt, prüft man Verteilerfinger (Widerstand, Aussehen), Verteilerkappe (Aussehen innen, Kriechstrecken, Risse), Zündkabel (Widerstand), Kerzenstecker (Widerstand/Kriechstrecken), Zündkerzen (Widerstand, Aussehen). Wenn hier Fehler vorliegen, sollten sie schnell zu finden sein.
Bei Vergasermotoren ist es ja so, dass die Zylinder prinzipbedingt unterschiedlich fette Gemische angeboten bekommen, was sich in unterschiedlicher Zündwilligkeit der Zylinderladungen ausdrückt. Wenn dann die Zündleistung hart an der unteren Grenze liegt, kann es schnell passieren, dass unter bestimmten Bedingungen (Zylinderdruck/Drehzahl/Last) einzelne Zylinder nicht mehr korrekt arbeiten.
Als kleinen Prüfungskniff ob mangelhafte Zündleistung vorliegt, kann man im Fahrbetrieb mal bei Betriebstemperatur des Motors eine künstliche Funkenstrecke zwischen Zündspule und Hauptzündkabel aufbauen, Dafür das Hauptzündkabel etwa 1cm aus der Zündspule ziehen und in dieser Position (mit Isolierband o.ä.) fixieren. Der Motor muss natürlich noch laufen. Dann kurze(!) Probefahrt machen und schauen, ob sich am Motorlauf etwas verbessert. Die Funkenstrecker erhöht die Zündleistung künstlich, wodurch Fehler im folgende Zündsystem überdeckt werden und Gemischabweichungen in den Zylinder mit höherer Wahrscheinlichkeit noch zünden. Wenn diese Prüpfung also einen deutlich verbesserten Motorlauf erbringt, kann man den Fehler getrost im Zündsystem suchen.
Meine 2ct.
Grüße, Tom
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.11.18 09:14.