Datum: 23. März 2020 10:17
Moin Moin !
In meiner bekannt freundlichen Art
muss ich mal wieder mit einigem Blödsinn aufräumen , der immer wieder wiederholt wird , dadurch aber nicht wahr wird.
Selbstverständlich ist eine Batterie um so besser, je grösser sie ist! Weder hat die Batteriegrösse etwas mit der (möglichen) Limaleistung zu tun , noch stimmt es , dass eine grössere Batterie bei gelegentlichen Fahrten im Gegensatz zu einer kleineren nicht voll wird.
Dem Elektrofachmann ist das klar , den Nichtfachmännern versuche ich das mal anschaulich zu erklären.
Alsoooooooooo: Wir nehmen mal wieder das Wassermodell!
Darin entspricht die Batterie einer Wanne . Nehmen wir mal an , wie haben eine Wanne mit 1m x 1m x1m , das soll unsere kleine Batterie sein. Voll gefüllt steht darin das Wasser 1m hoch (das entspricht unseren nominellen 12Volt ) und das Wasser übt einen gewissen Druck aus, der der Höhe der Wassersäule entspricht. Dieser Druck ist modellmässig die Spannung von 12 V. Die 1000 l Wasserinhalt sind die Batteriekapazität , meinetwegen 44 Amperestunden ( Ah).
Alternativ könnte man eine 88 Ah Batterie einbauen. Auch diese hat 12 Volt! Also ist im Modell die Wanne auch nur 1 m hoch , der Wasserdruck ist somit der gleiche wie bei der kleinen Wanne. Da aber die Kapazität sich verdoppelt hat , muss das Volumen der Wanne doppelt so viel Wasser , aber bei gleicher Wannenhöhe , enthalten. Sagen wir einfach , die Wanne hat die Abmessungen 2m x 1m x 1m., ist also doppelt so lang.
So , nun wird das Fzg mit voller Batterie abgestellt. ( Wanne ist voll) . Jetzt steht es länger , Batterie wird durch Uhr (bei neueren Fzgen gibt es etliche heimliche Verbraucher mehr) langsam entladen. (im Modell tropft der Behälter , wobei die Tropfmenge dem Stromfluss entspricht) . dabei ist es zunächst völlig wumpe, wie gross die Batterie (Wanne) ist , da ja beide Batterien die gleiche Spannung haben.
Sagen wir mal , modellmässig tropfen pro Tag 10 Liter aus der Wanne, dann sind nach 10 Tagen 100 Liter ausgetropft. Demzufolge ist der Flüssigkeitsstand in der Wanne abgesunken , aber unterschiedlich! In der grossen Wanne machen 100 l nur 5 cm aus , in der kleinen 10 cm ! Entsprechend ist die Spannung abgesunken , aber hier verlässt uns das Modell , der Spannungsverlust ist bei der kleinen batterie nicht doppelt so hoch , wie man meinen würde, sondern etwas weniger , liegt also irgendwo zwischen doppelt so hoch und genau so hoch. Das liegt darin , dass die Batteriespannung eines Bleiakkus sich nicht proportional zum Ladungszustand verhält.
Das soll uns aber nicht stören , wichtig ist , dass die grössere Batterie nach der gleichen Zeit noch eine höhere Restspannung aufweist als die kleine, dazu kommt , dass sie noch 95% ihrer Kapazität im Gegensatz zu 90% hat , damit steht eine höhere Startspannung zur Verfügung , die den Anlasser schneller drehen lässt und für eine höhere Zündspannung sorgt. Ausserdem könnte man bei Startschwierigkeiten doppelt so lange Starten. Auch fällt die Spannung der grösseren Batterie beim Starten nicht so weit ab wie bei einer kleinen, auch liegt die Stromabgabe prozentual zur Kapazität bei fast nur der Hälfte, was die Lebensdauer erheblich verlängert.
Nun kommen wir zu der (Nach) Ladung. Beides sind 12 V Batterien , die Lademöglichkeit wird durch den Regler und die Ladeschlusspannung bestimmt.
Der Einfachheit nehmen wir an , bei 12 V wäre die Batterie voll ( = 1m Wassersäule in der Wanne) , mehr geht nicht , die Batterie würde nicht voller werden , sondern gasen , der Limaregler verhindert das , indem die Spannung auf 12 V begrenzt wird. ( die Wanne würde ab 1m überlaufen)
Nun sind aber beide Batterien teilentladen ( es fehlen in jeder Wanne 100 l ), die Lima mit Regler laden während der Fahrt nach .(im Modell fliesst wieder Wasser aus einem Hahn nach. ) dabei stimmt das Modell wieder nicht ganz , man würde jetzt vermuten , dass beide Batterien nach der gleichen Zeit wieder voll sind, tatsächlich aber ist die kleinere etwas früher voll, da die Anfangsspannung etwas niedriger war, weil sich Füllgrad und Spannung wie geschrieben nicht proportional verhalten. Allerdings ist dieser Unterschied in der Praxis unerheblich, der Unterschied wird wohl nur 2-3 km betragen.
Fazit: eine doppelt so grosse Batterie bietet etwa eine doppelt so lange Standzeitreserve, bis wann noch gestartet werden kann und hat eine längere Lebensdauer durch die geringere Belastung und den durchschnittlich höheren prozentualen Füllungsgrad. Die längere (Voll)Ladungszeit macht sich nur theoretisch bemerkbar.
MfG Volker