Datum: 21. Dezember 2003 12:32
Hallo Stefan,
ich bin vor einem Jahr selbst ein solches Auto probegefahren. Es handelte sich um ein signalrotes, extrem verbasteltes ehemaliges 250er Coupé mit einem 220 D Dieselmotor und H-Kennzeichen.
Aus Erfahrung weiß ich, dass manche Prüfer sehr schlecht informiert sind und gern Dinge angreifen, die sie persönlich stören. Beispielsweise wollte man einem guten Freund nicht glauben, dass ein /8 Bj. 71 einen Schalthebel aus Kunststoff hat ("Da gehört aber eine Eisenstange mit rundem Schaltknauf hin, sonst kriegense die Zulassung nicht!"). Ebenso ist mir die Existenz eines W123 Leichenwagens Bj. 79 bekannt, der schon seit einigen Jahren ein H-Kennzeichen trägt. Bei der Zulassungsstelle hatte man aus Versehen als Datum der EZ nicht den X.X.1979 sondern 1969 eingetragen. Der Besitzer hat es dann einfach mal probiert und hatte direkt beim ersten Prüfer Glück: Der wusste nicht genau, wann der W123 den /8 abgelöst hat, Zitat "muss so irgendwann in den späten 60ern gewesen sein".
Der Anforderungskatalog sagt ganz eindeutig: Der Zustand muss weitestgehend original sein.Generell haben es Autos am einfachsten, an denen noch alles original ist, doch können auch hier einige Ausnahmen gemacht werden. Eine Restaurierung mit Originalteilen gilt als problemlos, hierbei darf auch auf Bauteile zurückgegriffen werden, die im Laufe der Produktion des jeweiligen Modells erst später (nach einem Facelift zum Beispiel) verwendet wurden. Beispiel: Ein 200 /8 EZ 4/70 kann mit Originalteilen zu einem 240 D 3.0 umgebaut werden, obwohl man das Auto 1970 in dieser Form nicht kaufen konnte. Sofern Dein Auto gut erhalten ist, original aussieht und Du den Prüfer davon überzeugen kannst, dass es den 220 D-Motor in /8ern gegeben hat, sehe ich keine großen Probleme.
Wünsche Dir viel Glück
Felix
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