Hallo liebe Forumsmitglieder,
ich bräuchte einen Rat- wie schwergängig darf die kurbelwelle sich drehen wenn alles mit Newton angezogen Haupt-und Pleuellager sowie Steuerkette mit nockenwelle /Ölpumpe + Benzinpumpe verbunden ist,?
In den Büchern steht leichtgängig ? bezieht sich das nur auf angezogene Hauptlager ohne die kolbenbewegung und ohne Nockenwelle die die Ventile +federn öfnnen /drücken muss.
Ich habe einen 230/4 motor Motor - musste kurbelwelle tauschen-( Riefen im 3. Pleuellager) vom selben Motortyp erworben. kurbelwelle wuchten lassen, eingebaut- ließ sich schwer drehen. Meine erste Vermutung war, die alte also ausgebaute Welle war bestimmt überarbeitet und die Lager (hatte ich drin gelassen waren nicht verschlissen) sind übermaß. Habe neue lager erworben Standartmaß und gewechselt -dasselbe Problem. Die Lager verglichen -die alten waren auch Standartmaß, dann hatte ich gedacht ok bis auf das dritte Lager vielleicht eins vertauscht -auch nicht, habe alle nacheinander gelöst um eventuell herauszufinden welches - keine Feststellung - sobald ich eins gelöst habe, ging es leichter -wieder angezogen mit Nm schwerer aber komisch bei allen ? die Pleuellager hatte ich auch schon ab- auch nicht- obwohl die Kolben sich schwer hoch und runter schieben lassen.
Ich bekomme sie gedreht aber mit Verlängerung -länge Drehmomentenschlüssel- vielleicht muss das ja so wenn alles mitläuft - genau weiß ich das nicht. Vielleicht wisst ihr ja mehr
Gruß Rosenfeld W115

Hallo Rosenfeld,
nein, das ist nicht richtig so, wenn Du eine Verlängerung brauchst um den Motor durchzudrehen ! Normalerweise kann man einen Benzinmotor an der Riemenscheibe mit zwei Händen durchdrehen. Ich mutmaße, dass die Lager nicht passen.
Eine Ferndiagnose ist aber sehr schwer möglich. Ich empfehle Dir einen motorbautechnisch versierten Dritten vor Ort am Motor dazuzuholen. Alles andere kostet hinterher viel viel mehr Geld als den Fuffi Trinkgeld fürs Draufgucken.
Lieben Gruß Dieselqueen

Hallo , dachte ich erst auch , sind aber original Mercedes Standartlager, kein Übermaß also sie müssten passen, habe auch alle vor einbau mit Öl benetzt, Hatte auch schon gedacht dass die kurbelwelle irgendwas hat -aber das wäre ja beim wuchten wohl aufgefallen ,
Gruß

Mal so "doofe" Frage:

Wie hat sich denn die Welle beim Einbau ohne Kette und Pleuel gedreht?

Gruß Sascha

220D '71, hellbeige181/cognac Automatik,Servo,SD,hHS,MAL,re.ASP

<Wie hat sich denn die Welle beim Einbau ohne Kette und Pleuel gedreht?>

In die Richtung geht auch mein Gedanke - ist entweder die Welle selbst verdächtig, oder aber ein/die Hauptlager, d.h. passen da die Maße von Schalen und Zapfen zusammen ...

Ich habe auch schon Lager der Kurbelwelle gewechselt.
Motor gekauft, kein Öldruck im Leerlauf bei 80°.
Lager waren die Ursache, kpl ausgeschliffen.
Eine Riefe im Kurbelzapfen auspoliert, Lager mit Maß 1:1 gekauft und eingebaut.
Öldruck danach wieder einwandfrei seit knapp 60tkm.


Ich erinnere mich, ich musste die Lager abwechselnd mehrfach anziehen und lösen bis die Welle sich einwandfrei drehen ließ ( nur die Welle in Lagerschalen ohne Kette etc) .
Ich denke da liegt dein Problem.

Gruß Sascha

220D '71, hellbeige181/cognac Automatik,Servo,SD,hHS,MAL,re.ASP



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.07.23 16:28.

Hi Sascha,
wie erklärst Du Dir das "mehrfach anziehen und lösen bis die Welle sich einwandfrei drehen ließ"? Müssen die Lager ihre Position erst finden?

Danke und Grüße,
Jan

Eine Erklärung hab ich keine - Hauptsache es hat gefunzt.

Gruß Sascha

220D '71, hellbeige181/cognac Automatik,Servo,SD,hHS,MAL,re.ASP

Erstmal Danke an alle für eure Hinweise und Infos,
Ja die Kurbelwelle ließ sich von Hand drehen nur Hauptlager nicht Leicht aber auch nicht schwer - mehr so ein mittelding, habe dann bis auf das dritte Lager mal die Schalen oder Böcke hin und her gewechselt (habe mir natürlich gemerkt wo sie saßen, die Schalen hatte ich ja neu. habe festgestellt , dass die Böcke woanders unterschiedlich nach festziehen auf das Lager drücken und damit ja auch das gleiten im Lager für die Kurbelwelle mal schwerer oder gängiger wird. Habe es jetzt so verbaut ,dass sich die Kubelwelle leicht drehen lässt , habe dann nochmal die Böcke abgeschraubt um zu sehen ob irgendwelche abnutzungen an den Lagern zu sehen war. War alles io. Dann kamen die Pleuellager ran. 1. und 2.4. ok 3. Problem nach festziehen -welle ließ sich nur mit Schlüssel drehen . auseinander gebaut -Pleuellager hatte auf beiden Seiten -da wo beide Lagerschalenhälften zusammen kommen starke Abschleifungen. Habe dann mal versucht ob andere Pleuelschalen auf das Pleul gehen- ging nicht die Schrauben standen zu eng, irgendwie muss das dritte Pleuel was abbekommen haben,(die alte Kurbelwelle hatte beim Pleul 3 riefen- deswegen hatte ich diese gewechselt) habe dann das Pleuel mit dem Kolben gezogen - Pleulstange am Kolben gewechselt , gleichzeitig den Kolben gereinigt Ringe überprüft und nach reinigung und ölung der Laufbuchse wieder eingezetzt -natürlich Stellung der Kolbenringe beachtet -wir wollen ja schließlich auch Kompression haben.
Jetzt läßt sich die Kubelwelle von Hand an der Keilriemenscheibe durchdrehen.
Das ist jetzt der Stand, als nächstes muss ich den Kopf , Ölpumpe , Nockenwelle und den Rest anbauen , natürlich alles gleich auf OT stellen. Also noch ein bissel Arbeit und dann mal sehen wie sie sich dreht wenn über der Steuerkette auch alles andere bewegt und geöffnet wird.

Gruß Rosenfeld W115

Hallo,
ich will Dir Deine Motivation nicht nehmen, aber so baut man überlicherweise keinen Motor zusammen. Sowohl für die Hauptlager, als auch für die Pleuellager gibt es vorgegebene Lagerspiele, die einzuhalten sind. Hierzu benötigt es ein Subito, sowie eine Bügelmessschraube. Es anders zu verbauen und abzuschätzen, ob sich im Anschluss der Motor leicht oder schwer drehen lässt, ist reine Glücksache.

Viel Erfolg.

Grüße
Markus

Hi Markus,

kannst Du uns beibringen, wie man es macht?
Meßequipment für innen und außen - schön und gut. Dann hast Du Dein Lagerspiel gemessen - aber wie beeinflusst Du es beim Zusammenbau?

Viele Grüße,
Jan

Hallo Jan,

Lagerschale ist nicht gleich Lagerschale, d.h. wenn Du eine Standard-Lagersatz von 1972 in der Hand hast, hat der mit ziemlicher Sicherheit nicht die identischen Maße wie wenn Du einen Lagersatz aus dem Jahr 1995 in der Hand hälst. Leider ist auch "originale" (die machen die natürlich nicht selber, daher in Anführungszeichen) aktuelle Mercedesware oft grenzwertig.
Mit Glück passt ein alter Lagersatz, bei meinem M130 welchen ich dieses Jahr zusammenbaute brauchte ich zwei KW-Sätze um überall das korrekte Lagerspiel zu erzeugen. Mercedes hat es damals übrigens auch nicht anders gemacht. Dort gab es nicht ein Standardsatz der immer und überall verbaut wurde. Beim Standardsatz gab es immer zwei Größen (rote und blaue) um kleine Differenzen in der Fertigung auszugleichen, siehe auch WHB oder Tabellenbuch, bspw. hier: [vdhflipbooks.de]

Bei den Pleuellager kommt die Schwierigkeit dazu, dass nicht nur die Lager nicht maßhaltig sein können, sondern dass die Grundbohrung im Pleuel nicht mehr 100% rund ist. Aus dem Grund gibt es auch eine zul. Unrundheitsangabe im Tabellenbuch. Pleuel kann man aber überholen lassen, so dass die Grundbohrung im Anschluß wieder passt.

Wie gesagt, einen Motor ohne zu messen zusammenzubauen und im Anschluß ohne Erfahrung an der KW zu drehen und aufgrund des Moments zu entscheiden ob das so okay ist, ist nur so mittel empfehlenswert. Das kann gut gehen, muss aber nicht.

Grüße
Markus

Danke Markus, das ist schon mal gute Info.
Krass, wie klein die Toleranzen sind. 3/1000 zwischen blau und rot.
Nur beim M100 haben sie sich keine zwei Maße hingelegt

Ich würde immer noch gern wissen, wie Du alles auf Maß bringst.
Misst Du die Lagerschalen und lässt dann die KW entsprechend schleifen?

Viele Grüße,
Jan

Hi,
Kurbelwelle wird nur geschliffen wenn sie nicht mehr das Sollmaß hat. Ansonsten ist es ein Zusortieren der Lagerschalen. Daher erwähnte ich oben, dass ich beim letzten Motor 2 Sätze benötigte, weil Lagerschalen nicht gleich Lagerschalen sind. Sprich ich habe mir aus 2 Sätzen einen passenden zusammengewürfelt.

Vorgehensweise ist wie folgt bspw. bei der Kurbelwelle. Die Lagerdeckel inkl. der Lagerschalen aber ohne Kurbelwelle am Block montieren. Dann mit der Bügelmesschraube den ersten Zapfen der Kurbelwelle messen. Anschließend das Subito exakt auf das Maß einstellen und damit das Lagerspiel im Block messen. Hört sich komplizierter an als es ist, eigentlich ist es eher eine Fleißaufgabe.

Grüße
Markus