Hallo zusammen, jetzt muss ich schon wieder eine Anfängerfrage stellen: Gibt es bei den Benzinern (in meinem Fall 230.6) eine Möglichkeit, händisch Kraftstoff Richtung Motor zu pumpen?

Ich plane demnächst die Reaktivierung nach dem Winter. Und damit ich nicht ewig orgeln und damit Batterie und Anlasser belasten muss, bis alle Spritleitungen und die beiden Vergaser wieder gut gefüllt sind, wäre es schön, wenn es irgendwo eine Handpumpe gäbe.

Ich kenne das von damals, als ich noch mit dem luftgekühlten Lkw unterwegs war. Da gab's am Deutz-Motor eine Handpumpe, mit der man Diesel händisch nach vorne fördern konnte.

Gut, einen luftgekühlten Deutz-Diesel mit einem Mercedes-Benziner zu vergleichen ist wie Äpfel und Birnen. Aber man kann ja mal fragen

Ich würde die Kerzen rausdrehen und ein paar Mal orgeln, dreht dann ja schneller und weniger belastend für den Anlasser.
Ist auch besser wegen des Öldruckes ( falls er doch sofort anspringt )
Dann Kerzen wieder rein und wenn es nicht zu sehr nach Benzin riecht, starten.
Aber eine halbwegs intakte Batterie schafft das auch so

Wie alt oder gut/schlecht die Batterie ist, weiß ich nicht. Die stammt noch vom Vorbesitzer und wird in Kürze ersetzt. Wenn sie den Saisonstart nicht mehr schafft, dann halt als erstes

Es gibt manuelle Pumpen zum nachrüsten:

[m.motointegrator.de]

Danke, aber das sieht mir stark nach einer Pumpe für Diesel aus. In der Liste mit den Fahrzeugen, für die die Pumpe passt, kommen nur Lkw und Omnibusse mit Dieselmotor vor.



Homer.S schrieb:
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> Es gibt manuelle Pumpen zum nachrüsten:
>

Ich habe 25 Jahre lang im Frühjahr nach der Winterpause bei alle meinen Ami V8
Vergasermotoren mit Hollyvergaser bei gezogenem Zündspulenstecker ein paar mal gestartet um etwas Öldruck aufzubauen, anschließend 3 mal das Gaspedal durchgedrückt, Stecker drauf und gestartet. Das sollte doch bei den MB Vergasermodellen ebenso funktionieren, oder sehe ich das falsch? Zündkerzem raus hilft natürlich ist aber beim 8 Zylinder mit Fächerkrümmer immer Fummelei ...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.02.24 13:40.

Hallo Hr. Inspektor,

wenn jetzt keiner der Meinung ist, daß es beim Vergaser superlang dauert: wenn der "anspringwillig" ist, dann kommt der nach ein paar Sekunden. Hier mal ein Video meines Prototyps, erster Start, alle Benzinleitungen leer (da neu), das erste Mal Sprit im Tank:

First start

Beste Grüße
Thomas

Klar ist die von mir vorgeschlagene Pumpe für Diesel, aber warum stört das? Einfach die passenden Adapter für den Benzinschlauch dran und dann wird das funktionieren,

Dann werde ich die Nachrüstung einer Handpumpe mal in Erwägung ziehen. Wenn der länger als 3 oder 4 Wochen steht, kann man von "anspringwillig" nicht mehr sprechen. Bei der letzten Fahrt vor dem Winter habe ich sehr lange orgeln müssen. Und den Trick mit zwei Mal Gaspedal durchtreten vor dem Anlassen kenne und beherzige ich bereits

Danke für Eure Tipps



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.02.24 17:34.

Wieso der riesen Aufwand? Bei meinem 85er Golf 2 Vergaser kommen 2-3 hübe Starter Spray oder zur Not auch Bremsenreiniger rein und er ist sofort da.

Inspektor schrieb:
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> Wenn der länger als 3 oder 4 Wochen steht, kann man von "anspringwillig" nicht
> mehr sprechen.

Hallo,
der Motor im Video wurde neu aufgebaut und stand rund 5 Monate und wurde das erste Mal gestartet.

Beste Grüße
Thomas

Das klingt auch nach einer guten Idee. Denn unterm Jahr springt der schon ordentlich an. Dann brauche ich das Starthilfespray halt 1 oder 2 Mal im Jahr und gut



DanDelion schrieb:
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> Wieso der riesen Aufwand? Bei meinem 85er Golf 2
> Vergaser kommen 2-3 hübe Starter Spray oder zur
> Not auch Bremsenreiniger rein und er ist sofort
> da.

Genau...2-3 hübe in den Ansaugstutzen/Rohr und feddisch! Einer sprüht, der andere startet...so maxh ich das immer.

Ja, ist leider aber auch die beste Methode, um die vor dem Starten sowieso schon unzureichende Schmierung zu sabotieren und daher eigentlich nur in Notfällen zu empfehlen.

Am besten den Motor also zuerst mit Orgeln ohne Zündung einmal durchölen, bis sich etwas Druck aufbaut.

0=*=0

Knut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 18.02.24 16:48.

Wo soll da der Unterschied sein, wenn er sofort kommt... Außer das die Schwimmerkammer leer ist.

Nach langer Standzeit ist alles Öl wegen der unerklärlichen Schwerkraft ganz unten in der Wanne.

Warum können Kolben nach sehr langer Standzeit festrosten? Siehe oben.

Dann nimmt man halt Startpilot/Bremsenreiniger, und die ganze Fuhre läuft sauber entfettet Metall auf Metall.

Wenigstens einige hundert Umdrehungen. Die reinste Schleifmaschine!

Taxis sind unter anderem deswegen solche Dauerläufer, weil sie fast nie einem echten Kaltstart ausgesetzt sind.

Entfettet & Kaltstarten ohne vorherigen Aufbau der Schmierung sind eindeutig stark lebensverkürzende Massnahmen für jeden Motor!


Siehe auch Beiträge weiter oben!


Fette Grüsse,


0=*=0

Knut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 18.02.24 20:23.

Klingt auch logisch, dass der Motor erst mal ein bisschen Durchölung brauchen kann.

Doch was heißt "Orgeln ohne Zündung"?



Knut schrieb:
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> Ja, ist leider aber auch die beste Methode, um die
> vor dem Starten sowieso schon unzureichende
> Schmierung zu sabotieren und daher eigentlich nur
> in Notfällen zu empfehlen.
>
> Am besten den Motor also zuerst mit Orgeln ohne
> Zündung einmal durchölen, bis sich etwas Druck
> aufbaut.
>
> 0=*=0
>
> Knut

Zündspule unterbrechen!

Morgen, ich kann Knut nur Recht geben.Nach langer Standzeit,befindet sich ja echt kein Öl mehr im Motor, nur noch in der Ölwanne!!👎

Dieselmann



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.02.24 09:49.

Wenn ein M130/180-Motor mit Zenith-Vergasern längere Zeit stand, dann kann man, wenn zuvor das Gaspedal NICHT durchgetreten wurde, längere Zeit orgeln, ohne dass der Motor anspringt. Dies sollte reichen, um einen gewissen Öldruck aufzubauen. So seit über 25 Jahren an meinem 280S/W108 praktiziert. Ansonsten Vorgehensweise wie von Knut vorgeschlagen.

Gruß
Philipp

Danke, dann mache ich das so


Philipp Mechau schrieb:
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> Wenn ein M130/180-Motor mit Zenith-Vergasern
> längere Zeit stand, dann kann man, wenn zuvor das
> Gaspedal NICHT durchgetreten wurde, längere Zeit
> orgeln, ohne dass der Motor anspringt. Dies sollte
> reichen, um einen gewissen Öldruck aufzubauen.

Also, heute war die erste Fahrt der Saison. Beim vierten Dreh am Anlasser lief der Motor. Da war der letzte Motorstart am Saisonende Anfang November deutlich langwieriger. Da war es auch kälter. Habe ich mir ganz umsonst Sorgen gemacht

Wie in aller Welt kommen Sie denn auf diesen Trugschluss, mein bester Lestrade?

Das war doch durchaus mal ein hochinteressanter Fall!

Selbst Mr. Holmes ließ sich nicht davon abbringen, seinen Geigenbogen vor Inbetriebnahme mit einer ordentlichen Dosis Kolophonium zu behandeln, um etwaigen Startschwierigkeiten vorzubeugen.

Sie haben hochgradiges investigatives Talent bewiesen,
wozu ich Sie aufrichtig beglückwünschen möchte.

Allerherzlichste Grüße,

Ihr Dr. Knatson



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.02.24 18:29.