Hallo wieder,

heute habe ich einige Fragen zum Ölwechsel - Getriebe und Servolenkung. (220D, Lenkradschaltung, 1975).

Ich bin noch etwas neu auf dem Gebiet, deshalb erst mal die Frage: Kann man das auch ohne Erfahrung bewerkstelligen oder birgt die Sache Gefahrenpotential ?

Wo sind die Einfüll- und Auslaß-Öffnungen für Getriebe-Öl / Servo-Öl, welche Filter und welche Öle sind geeignet und wieviel ? Wie muß man es machen, was kann schief gehen ?

Gruß,

Jan

Inzwischen habe ich schon den Sevo-Lenkungs-Beitrag im "know how" gefunden. Das Thema hat sich also erledigt. Aber was ist mit dem Getriebeölwechsel ?

mvG

Jan

Hallo Jan,
für solche Wartungsarbeiten empfielt es sich, die Reparaturanleitung oder das Buch von Dieter Korp zu Rate zu ziehen.
Um das Getriebeöl zu wechseln, musst du die Öl-Ablaßschraube an der Gehäuseunterseite herausdrehen (dicker, fetter Sechskantsteckschlüssel).
Das Einfüllloch (zugleich Kontrollöffnung) befindet sich in Fahrtrichtung gesehen vorne, oben, links (ich glaube da ist ein Plastikdeckel drauf, den man einfach abziehen kann). Das Einfüllen ist etwas umständlich, eine Plastikflasche mit Schlauch kann hilfreich sein. So lange Öl nachfüllen, bis es aus der Öffnung wieder herauskommt

Filter gibt es keinen, du benötigst ca. 1,6 Liter Flüssigkeitsgetriebeöl ATF. Man sollte genau auf die Bezeichnung der von Daimler freigegebenen Öle achten, ein Beispiel wäre Castrol TQ AQ - ATF- 737 A

Also, die Arbeit ist nicht schwer, falsch machen kann man da (bis auf das falsche Öl) eigentlich nichts.

Gruß
Markus

Hallo, Markus,

vielen Dank für Deine Hilfe ! Vielleicht weißt Du auch noch etwas über den Differentialöl-Wechsel ?


Gruß,

Jan

Ja, da weiß ich auch noch was:
Du brauchst den gleichen Inbusschlüssel SW14. Oben sitzt die Kontrollschraube, unten die Ablaßschraube (wie soll es auch anders sein). Korp schreibt hierzu: Bei der Ölstandskontrolle und beim Ölwechsel der Hinterachse muss der Mercedes auf seinen Rädern stehen (also Grube), die Räder dürfen nicht frei hängen (sonst läuft das Öl sonstwo hin und es besteht die Gefahr einer Überfüllung). Öl einfüllen bis es oben wieder rausläuft.
Ölsorte: Hypoidgetriebeöl SAE 90
Eigentlich ist ein Wechsel dieses Öls gar nicht vorgesehen, nur alle 20.000Km ist zu überprüfen, ob noch genug drin ist. Ein Wechsel nach mehreren Jahrzehnten kann aber nicht schaden.
Lass dir doch zu Weichnachten ein bißchen Literatur schenken

Gruß
Markus

Hallo Kollegen,
das Differenzial ist wohl das meistvernachlaessigte Teil an vielen Autos. Ich selber wechsle das Oel alle zwei Jahre was bei mir ca. 20000km bis 30000km darstellt. Nach ca 5 Jahren verwandelt sich das Oel in eine braune Guelle die den Schmierdiensten nicht mehr nachkommen kann. Daher verrecken auch viele Differenziale nach laecherlichen 200000km bzw. fangen zum Heulen an. Egal was die Handbuecher sagen, auch hier ist regelmaessiger Oelwechsel angesagt. Wenn Du einen Oelwechsel machst diesen nach ca. 500km wiederholen, da das neue Oel warscheinlich jede Menge alten Dreck anloesen und auswaschen wird. Danach hast Du ein sauberes Differenzial.

Zum Wechsel selber. Die Ablassschraube ist die unterste, logisch. Die Einfuell- Kontrollschraube sitzt auf halber Hoehe. Ganz oben am Differenzial sitzt die Belueftungsschraube. Von der die Finger weg. Hat nix mit dem Nachfuellen zu tun. Oel sollte ein Hypoidoel der Viskositaetsklasse W80/90 sein und speziel fuer hypoidverzahnte Differenziale sein. Ca. 1.1 bis 1.15 Liter sollten reichen. Je nach Deckelform des Differenzials kann das aber leicht schwanken.

Ach ja, beim W114/115 ist es egal ob die Hinterraeder in der Luft sind oder auf dem Boden stehen, da er ein geschlossenes Differenzial hat. Die Antriebswellen sind oeldicht angeflanscht. Das mit den Raedern war ein Problemchen bei der Heckflosse und der alten S-Klasse (W108 1965-1972) da diese eine Pendelachse hatten die tatsechlich hohl war und die Antriebswellen beherbergte.

Gruss

Mike

Hallo Mike,

dass es beim Strich 8 egal ist, ob die Räder in der Luft hängen, hatte ich schon einmal gelesen, ich konnte es nur nicht verifizieren und habe deshalb sicherheitshalber die Beschreibung von Korp zitiert. Wenn dem so ist wie du schreibst, umso besser.
Die Entüfterschraube sollte sich nicht mit dem dicken Inbus öffnen lassen, da sie anders aussieht als die Verschlußschrauben.
Die Füllmenge gibt Korp übrigens mit 1,5 Litern an.
Dein Tipp mit dem 2.Wechsel nach 500Km klingt logisch, werde ich bei Gelegenheit mal durchführen.

Gruß
Markus

Bei meinem Differential (250CE) ist die Ablassschraube deutlich größer als die Einfüllschraube. Wer kann mir sagen, welche Inbusschlüsselgrößen ich dafür benötige?

Dank und Gruß

Christian

Sollten beide 14mm Imbus sein. Kann aber sein, das bis 1970 oder so 17mm Sechskant verwendet wurden. War zumindest so bei der Motoroelablassschraube so. Die war erst 17mm Sechskant, dann 14mm Imbus

Ist tatsächlich BJ.70, aber die Ablassschraube des Differentials ist keine Sechskant-, sondern eine "riesige" Innensechskantschraube, wesentlich größer als die Einfüllschraube

Hallo Christian,
muessen beide M14 Imbus sein. Wenn nicht, dann hat jemand mal was anderes nicht MB-maessiges reingeschraubt. Musst halt nun mit dem Messschieber nachgucken was das ist und Dir ein passendes Sechskantmaterial absaegen lassen oder eine passende Mutter auf eine Schraube schweissen und das als "Adapter" verwenden. Braucht ja nicht immer Hazet oder Stahlville sein.

Gruss

Mike

Vielen Dank für Eure Antworten !

Gerade mein Differential wird mir zur Zeit (im Urlaub bei erhöhtem Fahrzeuggebrauch) zunehmend suspekt. Es brummt beim Anfahren, besonders in den niedrigen Gängen, verdächtig aus dem hinteren unteren Wagenbereich. Selten ist auch bei ganz langsamen Anfahren ganz kurz eine Art leises Klopfen von dort zu hören. Kann das vom Differenzial kommen ?
Deshalb dachte ich an einen Ölwechsel um vielleicht noch etwas zu retten. Oder ist nichts mehr zu retten, bzw. was sollte man noch tun ?

Wenn es nicht vom Differential kommt: Was kann es sein ?? (andererseits: der Wagen hat erst 170000 km, und brummt sowieso laut, weil Dieselmotor. Es könnte also auch neurotische Fixierung sein ...)

Wer weiß Bescheid ?


Jan

Hallo,

dein beschriebenes BRUMMEN und KLOPFEN könnte auch ein sich verabschiedendes Kardanwellenmittellager sein.

Einfach mal unters Autolegen und an der Welle kräftig wackeln ob Spiel vorhanden.

LG
Jörg

Heute schon geschraubt ?

Ich bin leider ziemlich ahnungslos.

Falls die Kardanwelle das "Rohr" zwischen Getriebe und Differential ist, da habe ich schon mal (allerdings zaghaft) dran gerüttelt, ich würde sagen: 1-2 mm Spiel könnten sein. Wieviel darf sein ? Ist es schlimm - d.h.: Wird es TEUER ???

Gruß,

Jan

jan schrieb:
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> Ich bin leider ziemlich ahnungslos.
>
> Falls die Kardanwelle das "Rohr" zwischen Getriebe
> und Differential ist, da habe ich schon mal
> (allerdings zaghaft) dran gerüttelt, ich würde
> sagen: 1-2 mm Spiel könnten sein. Wieviel darf
> sein ? Ist es schlimm - d.h.: Wird es TEUER ???
>
> Gruß,
>
> Jan


Ahnungslos???? Dem können wir hier Abhilfe schaffen.

Ja das ist das Rohr zw. Getriebe und Diff. Rappel mal richtig dadran noch besser wäre allerdings mal kurz auf die Bühne und das Lager anschauen.Das Lager ist zum einen ein Kugellager und um diesem Kugellager sitzt ein fester "Gummiring" der wiederrum von einem runden Metallteil umschlossen ist. Dieses Metallteil ist am Karosserieboden verschraubt und hält so die Welle da wo sie hingehört.Gerne geht das Gummilager (Gummiring) kaputt so daß die Welle anfängt hin und her zu schlackern.
Kosten???? Nicht die Welt kannste mit ner 2ten Person selber machen.Dauert ca. 2 Stunden. Material ca.40€. Können aber auch die Hardyscheiben sein. Die sitzen jeweils vorne zw. Welle und Getriebe und hinten zw. Diff und Welle.Härten gerne aus und verursachen Geräusche. Kannste direkt in einem mitmachen wenn das Kardanwellenmittellager eh fällig ist.

LG
Jörg

Heute schon geschraubt ?

hi,

bei mir ist seit kurzem ein Heulen beim Rückwärtsfahren zu hören, desweiteren wird das Klackern ohne getretetener Kupplung zunehmend lauter. Mittellager und Hardyscheiben sind fällig, sollte ich bis auf diese beiden Sachen noch etwas beachten?

Gruß
Thilo



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.08.07 22:53.

Thilo schrieb:
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> hi,
>
> bei mir ist seit kurzem ein Heulen beim
> Rückwärtsfahren zu hören, desweiteren wird das
> Klackern ohne getretetener Kupplung zunehmend
> lauter. Mittellager und Hardyscheiben sind fällig,
> sollte ich bis auf diese beiden Sachen noch etwas
> beachten?
>
> Gruß
> Thilo

Moin Thilo,

Du hast also einen Schalter. Wenn Du ein Klacker oder Mahlgeräusch welches sich beim treten der Kupplung ändert hast dann kann,wie gesagt kann,es sein das daß Drucklager der Kupplung defekt ist.Ich hatte das mal an meinem 190er vor Jahren.Wäre dann ein bisserl Aufwändig weil dafür das Getriebe raus muss.

Man kann damit noch ne Zeit lang fahren aber irgendwann bekommt man die Kupplung nur noch mit extremen Kraftaufwand getreten und die Geräusche werden unausstehlich

LG
Jörg

Heute schon geschraubt ?

Hi Jörg,

Danke für die Info, dann würde es wahrscheinlich bei knapp über 100.000 Sinn machen, die Kupplung gleich mit zu erneuern denk ich mal Muss ich mal gucken das ich über den Winter etwas Geld zusammenkratze, das ich das gleich vor der nächsten Saison spätestens im Frühjahr hinbekomme.

Gruß
Thilo

Thilo schrieb:
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> Hi Jörg,
>
> Danke für die Info, dann würde es wahrscheinlich
> bei knapp über 100.000 Sinn machen, die Kupplung
> gleich mit zu erneuern denk ich mal Muss ich mal
> gucken das ich über den Winter etwas Geld
> zusammenkratze, das ich das gleich vor der
> nächsten Saison spätestens im Frühjahr
> hinbekomme.
>
> Gruß
> Thilo


Hallo Thilo,

auf jeden Fall würde ich die Kupplung mitmachen. Ist ein Abwasch da die eh raus muss. Wenn Du es selber machen kannst wird es aber nicht sehr teuer.

Gruß
Jörg

Heute schon geschraubt ?

Hallo Strich Acht Freunde,

an mein W114 280 CE (Bj. 01/1974) ist der Differential am Deckel undicht. Ich will den Deckel abmachen und mit neuem Dichtmasse abdichten.

Meine erste Frage ist, kann ich den Differential Deckel abmachen ohne den Differential komplett abzumontieren?

Wenn ich den Differential nicht komplett abmontieren brauch und nur der Deckel reicht aus, wie komme ich an die oberen Schrauben, die vom Gummilager vom Differential versperrt werden, ran (s. Bild im Anhang. Das Bild ist nicht aktuell in Bezug auf Ölverlust)?

Des Weiteren, nach dem ich die alte Dichtmasse auf beiden Seiten mit einem einem kunstsoff Schaber/Spachtel entfernt habe, mit was sollte ich beide Auflageflächen sauber machen bzw. nacharbeiten, feinem Schmirgelpapier etc.?

Letzte Frage, habe 2L Differential-Öl besorgt welche auch hier im Forum empfohlen wurde. Ich fülle das Differential-Öl bis zum obersten Rand der Einlassschraube? Habt Ihr eventuell Tipps/Tricks wie ich den Öl bei einem nicht abgebauten Differential reinkippe ohne herum zu schütten.

Nebenbei habe auch die Anleitungen im /8 KnowHow Bereich gelesen, leider beantworten sie nicht alle meine Fragen.

Ich wäre euch sehr Dankbar für hilfreiche Antworten.

VG
TM

Hallo TM,
bevor du mit dieser Aktion startest, würde ich Dir empfehlen, zunächst mal das Entlüftungsröhrchen oben rechts am Hinterachsgehäuse auszuschrauben und zu reinigen (Bremsenreiniger, Druckluft). Ich hatte das ähnliche Phänomen an meinem 250/8, also leichten Ölverlust, und dachte auch, dass das an der Dichtfläche zum hinteren Deckel liegen müsste. Es ist halt schwer zu orten, wo exakt das Öl herkommt. Nach Reinigung des Entlüftungsröhrchens ist der Ölverlust verschwunden. Offensichtlich wurde das Öl über das ölgetränkte Drahtgeflecht im Entlüftungsröhrchen rausgedrückt. Viel Erfolg!

Gruß
Philipp

Danke für den Tipp Philipp, ich werde es so versuchen wie du beschrieben hast.


VG
TM

Philipp Mechau schrieb:
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> Hallo TM,
> bevor du mit dieser Aktion startest, würde ich Dir
> empfehlen, zunächst mal das Entlüftungsröhrchen
> oben rechts am Hinterachsgehäuse auszuschrauben
> und zu reinigen (Bremsenreiniger, Druckluft). Ich
> hatte das ähnliche Phänomen an meinem 250/8, also
> leichten Ölverlust, und dachte auch, dass das an
> der Dichtfläche zum hinteren Deckel liegen müsste.
> Es ist halt schwer zu orten, wo exakt das Öl
> herkommt. Nach Reinigung des Entlüftungsröhrchens
> ist der Ölverlust verschwunden. Offensichtlich
> wurde das Öl über das ölgetränkte Drahtgeflecht im
> Entlüftungsröhrchen rausgedrückt. Viel Erfolg!