Datum: 11. März 2002 09:36
~Für mich heißt es aufatmen und beim Teroson bleiben, oder auf Sanders umsteigen.
~Womit spritzt ihr Sanders? In der normalen Pistole kühlt das doch ganz schön ab, es sollte vermutlich mit 100° aufs Blech treffen.
~Peinlich, wie das für Fluidfilm ausgegangen ist, aus meiner Sicht sind die testbedingungen jedenfalls korrekt.
~Bei einem Auto, das im Winter nie gefahren wird, sieht es vielleicht auch anders aus, aber bestimmt nicht so gravierend anders, als daß sich an der Reihung der Testergebnisse was ändern würde, oder?
~Gruß, Alex
Aber danke für den Tipp, werd ich mir heute abend direkt zulegen.
Ich schwör auf Sanders.
Das nicht unbedingt aus Erfahrung sondern weil´s logisch ist.
Wachs enthält Lösungsmittel, verflüchtigen sich diese, das Material wird hart. Durch das verflüchtigen wird die Summe an aufgetragenem Material weniger -~ es entstehen Risse.
Wachs ist nur begrenzt kriechfähig, als bleibt die Wurzel des übels, nämlich der Bereich um den Schweisspunkt der Falze unbehandelt.
Also nehmen wir Fett oder Öl, denn wo das ist, kann kein Wasser sein.
Öl bzw gelöstest oder heisses Fett kriecht in alle Ritzen.
Öl wäscht zu leicht ab.
Fett mit Lösungsmitteln ist auch irgendwann unwiederbringlich hart.
Fett, das an der Luft geléartig wird, bleibt auch so.
Man muss was nehmen, dass sich durch Umstände, die von aussen aufzubringen sind, weider verflüsssigen lässt. Womit wir bei der Lösung wären.
Sanders!
Zur Verarbeitung
Dazu braucht man eine Druckbecherpistole, die du auch bei Sanders bestellen kannst. (www.mike-sander.de) Selbst über unsere Fa. mit Rabatten könnte ich keine günstigere finden. Die Qualität ist ok, nach ca 25 Fahrzeugen musste ich mal das Nadelventil tauschen (6€) das kann aber auch an den nicht immer guten Einsatzbedingungen liegen (draussen, Sand, usw)
Den Stunt, es mit einer normalen Hohlraumpistole zu verarbeiten hab ich hinter mir! Dabei verstopfte die Düse (zu viel kühlende Druckluft) und irgendwo musste der Druck ja hin. Also durch den Becher und die eigentliche Entlüftingsbohrung mitsamt 100Grad heissem Fett an meine Autoscheibe und nur ein klitzkleiner Tropfen in mein Gesicht. Wenn ich die Dusche abbekommen hätte, die an die Scheibe gegangen ist, wären sicher einige Wochen Krankenhaus fällig gewesen.
Wieder mal die Erkenntniss: Nur gutes und richtiges Werkzeug ist sicheres Werkzeug.
Angucken kannst du dir die Pistole auf dem vorletzten Bild der Fetttage 2001
[
www.w111.net]
Das Fett erhitze ich auf ner alten Einkochplatte in den Blecheimern von Sanders und fülle es in die vorgeheizte Druckbecherpistole. Die Temperatur sollte rund 90-100Grad betragen. Laut Sanders nicht heisser! Zu Anfang hab ich Temperatur geschätzt, das war aber nix. Entweder qualmt das Zeugs wie sonst was, oder es wird dir in der Pistole hart. Also Thermometer nehmen (unauffällig das Einkochthermometer von Oma stibitzen)
Vorheizen der Pistole geht am besten mit einem flexiblem Alurohr ca 80mm Durchmesser und etwas länger wie die Sonde. Die Sonde bis zur Pistole ins eine Ende und einen handelsüblichen Fön (nicht den von deer Frau, das gibt Ärger!) in das andere Ende. Lospusten, 3 Min warten und los geht´s.
Was nach der Versiegelung wunder wirkt, ist ein 2-Stündiger aufenthalt deines Autos in einer Lackierbude bei 80Grad.
Die Bauteile des Autos können das ab.
Das Fett ist auf blankem Chrom und auf Lack in 2 Stunden ca. 3cm gekrochen. Und das OHNE Kapillarwirkung, wie sie in Blechfalzen herrscht.
Sollte man dann eine Stelle nicht erreicht haben, kriecht das Zeugs da hin, sollte man zu viel eingebracht haben, läuft es durch die Ablauflöcher wieder raus. Diese sind dann auch offen, so das Kondenswasser ablaufen kann.
Stellt man das Fahrzeug im Sommer in die Sonne ensteht der gleiche Effekt, nur etwas langsamer und vielleicht nicht überall. Daher hab ich die Lackierbudenversion gewählt, aber flüssig wird´s im Sommer immer noch und das ist wichtig!
Ich hoffe, dir geholfen zu haben
Gruss
CB