Hallo,

was zuletzt passierte ist in diesem Beitrag zusammengefasst: [www.strichacht-forum.de]

Das Jahr 2013 war kein gutes Crayford-Jahr. Der Zustand der beiden Crayford-/8 ist unverändert: der 220D rostet nicht weiter und der 250 fährt nicht weiter. Der geplante Ausflug nach Ornbau musste mangels synchronisierter Vergaser abgesagt werden. Aber dort war das Fahrzeug ja 2009 schon zu sehen.

Am 11. August war das Jahrestreffen des "Crayford Convertible Car Clubs" in Westerham, Kent. Das ist immer eine hübsche Veranstaltung. Westerham ist halt so ein kenter Dörfchen, immerhin hat Churchill in der Nähe seine Wohnung bezogen, und an der Hauptstraße gibt es den Pub und das Cafe. Vor dem Pub sind ein paar Parkplätze und die werden dann halt für Crayfords reserviert. Da kommen dann so 15-20 Ford Convertibles aus den 60ern und 70ern, sehr spannend anzuschauen und man sitzt bei einem Pint in der Sonne und horcht den Geschichten von David McMullan, einem der Gründer von Crayford. David ist jetzt 80 (81?) und kommt aus Spanien eingeflogen für solchen Treffen. Eine gute Gelegenheit, trockenen englischen Humor zu genießen. Es ist einfach wundervoll.

Die Gelegenheit war auch günstig, ein paar wiedergefundene Werksbilder mit den Leuten zu besprechen, die die Fahrzeuge damals umgebaut haben:



Das Crayford-Jahr 2013 war ansonsten Mist - Mickey "The Lip", Crayford-Enthusiast seit 30+ Jahren, ist jetzt da wo vermutlich auch die 398+ Crayford-/8er sind und während wir ihn hier vermissen amüsiert er sich mit dem rostigen Zeugs im Himmel. Daher dieses Jahr auch kein CCCC-Weihnachtsessen in Westerham und keine Bilder wie dieses:



Der Forumsbeitrag dazu von 2010: [www.strichacht-forum.de]

Ich darf ansonsten für Liebhaber englischer Karrosserierer noch dieses Werk höchst empfehlen, eine Sammlung von Erzählungen aus dem Leben von David McMullan, nur ganz wenig über Mercedes-Umbauten aber halt die Geschichte eines englischen Kleinserien-Coachbuilders von 1962 bis in die 80er:



Crayford hat in den 70ern sein Geschäft auch auf schuss-sichere Fahrzeuge erweitert und 116er in beschusssicher gebaut, mit sündteuren Scheiben. Dazu gibt es auch Prospekte. Nachdem ein Kunde vorbeikam und die Panzerung mal ausprobieren wollte, mit einem Crayford-Mitarbeiter IM FAHRZEUG, haben die beiden Inhaber das Geschäftsfeld nochmal re-positioniert (aufgegeben). Wie der Kunde das Gewehr auf seinen Flug aus Spanien nach England mitnehmen konnte, darüber schweigt die Geschichte.

Und so weiter und so fort. Es tut sich eine wunderbare Welt auf. German engineering and british creativity.

Ebenfalls 2013 wieder aufgetaucht ist der "Condor", der einzige von Crayford jemals umgebaute 107er, seit Ewigkeiten verschollen:



Bei den 116er Crayfords gab es ein paar Besitzerwechsel, neue Fahrzeuge sind weltweit allerdings nicht aufgetaucht ausser dem einen hier mit dem Kanu auf dem Dach: [ozbenz.net]

Und ja, das England-Bild. Diesmal nicht aus Kent sondern aus Berkshire:



Das ist die Sandham Memorial Chapel. Wikipedia weiss mehr.

Schoenen Gruss,
Christian