Datum: 17. Oktober 2010 11:27
Silberling schrieb:
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> Moin Leutz,
>
> gerade erst dieses Thema entdeckt. Ich finde das
> ganze aus zwei Gründen rein populistisches
> Hetzfernsehen erster Güte.
>
> 1. Die Verbrauchsmessung ist so, wie sie hier
> durchgeführt wurde, völlig für die Katz. Beim
> Tanken wurde nicht bis Oberkante Einfüllrohr
> getankt sondern bis zum Abschalten der
> Automatischen Zapfpistole. Das kann schon mal um
> einen Liter variieren, was das in Prozenten auf
> 100 Kilometer hochgerechnet ausmacht kann sich
> jeder selbst ausdenken.
>
> 2. Diesen Punkt finde ich viel wichtiger: Autos
> mit der Komfort-Ausstatung und der aktiven wie
> passiven Sicherheit die sie die "Oldtimer" bieten
> sind heutzutage schlicht und einfach
> unverkäuflich. Einen Dacia Logan (nur als
> Beispiel, ich wollte sowas nicht und will auch
> keine Werbung dafür machen) kann man ohne Klima,
> ohne EFH (=el. Fensterheber), ohne Automatik, ohne Bordcomputer, ohne
> Muschiwärmer, einfach ohne alles kaufen. Der wäre
> dann in etwa auf dem Stand der Alten und hätte
> einen niedrigeren Verbrauch trotz ABS und
> Knalltüten, aber wer macht das? Das Mehrgewicht
> und die aufgewendete Energie schlagen sich halt
> unweigerlich im Spritverbrauch nieder.
>
> Wenn so ein Vergleich aussagekräftig sein soll, so
> müsste man wenigstens vergleichbar ausgestattete
> Fahrzeuge wählen und diese dann auch auf das
> gleiche Gewicht bringen. Denn im Stadtverkehr
> zählt beim Verbtrauch das Gewicht viel mehr als
> z.B. Luftwiderstand.
>
> Und wieso bitte werden die Verbraucher verarscht,
> wie es Nickelbenz schreibt? Der Verbraucher hat
> doch die Wahl. Hier der Top ausgestattet Golf mit
> mächtig Speck auf den Hüften, dort der nackte
> Dacia. Es liegt in der Hand des Verbrauchers, was
> ihm der Autohersteller verkauft, wird ja keiner zu
> irgendwas gezwungen. Nur dumm, wenn man immer
> besser, toller, größer als der Nachbar sein will,
> aber da kann der Autohersteller nichts für, der
> befriedigt nur die Wünsche der Kunden.
>
> Liebe Grüße
>
> Peter
>
> (Im Alltag einen 200er Diesel aus 88 fahrend: 5,5
> l Raps auf 100 km, kein elektronischer
> Schnickschnack, keine Klima, keine Warnsensor für
> offen stehenden Hostenstall...)
Danke Peter für diese Analyse, genau meine Meinung.
Was zählt ist nicht, dem Zuschauer die detaillierten Zusammenhänge zu vermitteln, sondern die "Skandahhhl!"-Stimmung weiter anzuheizen, Frontal21 ist
- wie auch andere Magazine - darauf aus, Empörung und Wut zu erzeugen.
Wenn man Frontal 21 schaut, denkt man danach immer, die Welt geht unter.
Wenn man jedoch manches Thema aus Expertensicht hinterleuchtet, kommt man sehr schnell hinter die Masche der Redaktion. Nur wer kann schon alle Themen wirklich objektiv hinterfragen?
Viele Grüße
Stefan