Hallo, Pölbefeuerer!

Manchmal bekomme ich von einer leider nur sehr begrenzten Quelle sauberes, neues Rapsöl. Rapsöl bleibt bekanntlich auch bei kalten Temperaturen flüssig und zündet einigermaßen. Wenn's Minusgrade hat, wird eben ein gewisser Prozentsatz Diesel zugemischt bzw. in den Wochen der größten Kälte ab -5°C oder -10°C notfalls auch pur Diesel gefahren.

Nun tat sich eine Quelle auf, von welcher ich gebrauchtes, relativ sauberes Fritieröl bekomme. Einen "Pölomaten" nach diesem Funktionsprinzip habe ich mir, allerdings mit zweistufiger Filterung (5µ und 1µ) und in wesentlich kleineren Abmessungen und gebaut. Die Filtrierung klappt (zum Leidwesen meines geliebten Weibes) im warmen Heizkeller gut.

Fritieröl besteht allerdings fast ausschließlich aus (für Lebensmittel prinzipiell wesentlich besser geeignetem) Sonnenblumenöl, was allerdings den Nachteil hat, daß es unterhalb ca. +5°C mehr oder weniger streichfähig wird, aber nicht mehr fließt.

Man kann sich da Abhilfe schaffen, indem hier ein bestimmter Teil Diesel (Winterdiesel?) oder Benzin beigemischt wird. Aber wieviel?
Welchen Benzinanteil (oder Dieselanteil) mischt Ihr Eurem Nicht-Rapsöl bei? Und bis zu welcher tiefsten Temperatur ist das Ganze dann verwendbar? Ab wann tankt Ihr reinen Diesel oder nur noch Rapsöl?

Wie ist das Verhältnis der Entmischung? Wie lange bleibt im ruhigen, unbewegten Tank das Benzin-PÖL-Gemisch (oder Diesel-PÖL-Gemisch) gemisch, bis sich die unterschiedlichen Stoffe wieder absetzen?

Wie sind denn Eure Erfahrungen?



Viele Grüße,
Oli.






Prost und viele Grüße,

Birgit Kraft
früher F...H...




Braune Schrift: Geschrieben von zuhause. Schwarze Schrift: Geschrieben von unterwegs. (meistens jedenfalls)

Moin Fritz,

zum Pölen solltest Du Dich mal bei fmso.de oder fmpo.de umsehen. Kurz zusammengefasst: Kaum einer spielt heutzutage noch am Treibstoff rum, um das Auto damit zum Laufen zu bringen. Willst Du mit Öl (flüssig) fahren, dann reicht es beim Strichachter aus, den DÖD (=Düsenöffnungsdruck) anzupassen. Willst Du Festes verfahren, so brauchst Du einen beheizbaren Zweittank und alles zum Umschalten nötige. Die Pieselei (Mischen von Pöl und Diesel) ist und bleibt Killefit.

Liebe Grüße

Peter

Ach, Mischen ist ja an der Tanke recht einfach. Mir wuerde das nix ausmachen, leider habe ich grad keinen Diesel angemeldet. Vielleicht kann Birgit ja mal eine Testreihe machen und uns informieren? Ich wuerde es ja auch mal machen aber unsere Temperaturen sind hier gerade eher um die 30 Grad

Gruss

Mike

Moin Birgit,

in Motoren mit Vorkammer kann man ohne weiteres bis zu 30% PÖL zum Diesel gekippt werden.
Diese Aussage hat sich ein Kollege von mir bei einem unserer Motorenentwickler geholt.

Viele Grüße vom Rande des Westerwaldes

Thomas

"Das Leben ohne /8 ist möglich, aber sinnlos!"

Hallo, Tom!

Ja, klaro. Die vertragen faktisch auch 100% Pöl.
ich meine, wieviel % Diesel ich ins PÖL zugeben muß, um es halbwegs winterfest zu bekommen. Verzeihung, hab mich wohl etwas falsch ausgedrückt.

Viele Grüße in den Westerwald (wo der Wind bekanntlich so kalt pfeift)




Prost und viele Grüße,

Birgit Kraft
früher F...H...




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Moin Birgit,

jau, aber mit 100% Pöl im Winter den Motor zu starten stelle ich mir schwer vor.
Bei 100% PÖL wird ja trotzsdem mit Diesel gestartet und abgestellt.

Die 30% gelten für ein Eintanksystem.

Und, heute pfiff der Wind wieder so kalt.

Viele Grüße vom Rande des Westerwaldes

Thomas

"Das Leben ohne /8 ist möglich, aber sinnlos!"

Männers,

nochmal zum Mitschreiben:

im Vorkammerdiesel mit RESP (=Einspritzpumpe) kann Pöl das ganze Jahr über im Mischungsverhältnis 100 % Pöl, 0 % Sonstiges gefahren werden. Voraussetzung ist lediglich dass der Motor Kompression und einen fitten Starter/Batterie hat. Es werden lediglich neue Einspritzdüsen mit erhöhtem DÖD (=Düsenöffnungsdruck) eingebaut und Abfahrt.

Wenn im Strichroster festes verfahren werden soll, dann braucht es ein beheiztes Zweitanksystem, getankt wird dann mit der Maurerkelle. Auch das ist das ganze Jahr über möglich. Auch hier gilt oben genanntes Mischungsverhältnis. Warmgefahren wird dann mit Pöl oder Diesel bis das KW soviel Wärme liefert, dass das zweite Tanksystem so aufgeheizt ist, dass das vormals Feste Flüssiges wird.

Mischen ist aufwändig und führt zu Rumgeier mit langen Startorgien, belastetem Anlasser, leergelutschten Batterien und ordentlich Pöleintrag ins Möl. Wer Lust drauf hat, soll es machen, verlässliche Aussagen kann man dazu allerdings nicht treffen und ungesund fürs Wägelchen ist es auch. Springt der Wagen z.B. auf Diesel noch solala an, kann es auch schon mit 30 prozentigem Piesel zu Startschwierigkeiten kommen und ein langer Startvorgang entstehen. Auch sind die EInspritzdüsen nicht auf eine Pieselmischung eingestellt. Dadurch kommt es zu einer bescheidenen Verbrennung. Muss man also sowieso die ESD (=Einspritzdüse)s austauschen. Warum dann nicht gleich so einstellen, dass es für 100% optimiert ist?

Und nochmals: Fundierte Informationen findet Ihr unter fmso.de und fmpo.de (fahren mit salat/pflanzen oel.de)

Liebe Grüße

Peter