Sicherungen

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Bei unseren Strich 8-ern befinden sich die Standard-Sicherungen im Motorraum an der Seitenwand zum linken Kotflügel. Der Sicherungskasten ist in der Grundversion von oben mit einem Deckel verschlossen, der nur aufgeklemmt ist. Zum Öffnen einfach aufklappen.
Bei neueren Versionen des Kastens ist der Deckel mittels zweier Schrauben befestigt.

Anmerkung: Je nach Ausstattung mit evtl. Zusatz-Aggregaten, können sich im Bereich des Sicherungskastens noch kleine Zusatz-Sicherungskästchen befinden.

Die typische Montage des Sicherungskastens zeigen diese beiden Bilder (Danke hierfür an Michael aus Köln):

===>> Fahrtrichtng


Das folgende Bild zeigt die Standardbelegung der Sicherungen.
Die Sicherung 1 liegt in Fahrtrichtung ganz vorne und die Nr. 12 in Richtung Spritzwand.

Anmerkung für Diesel: Der Strom für das Vorglühen der Glühkerzen läuft über keine Sicherung.

Datei:Sicherungsbelegung.jpg

Die Sicherungen sind (mit einer Ausnahme) allesamt 8 Ampere Schmelzsicherungen, die jeweils in Federkontakte eingeklemmt sind. Originalerweise haben die Sicherungen einen Keramikkörper, "moderne" Sicherungen gibt's mit Kunststoffkörper.
Die einzige dicke 25 Ampere Sicherung ist kürzer als die anderen; der Federhalter hat ein entsprechendes Zwischenstück. Diese Sicherung hat die Teilenummer N072581025100, bei MB mittlerweile NML. Es gibt sie aber auch z.B. bei MB-Classics

Eine durchgebrannte Sicherung erkennt man im Allgemeinen unmittelbar daran, dass der mehr oder weniger dicke Sicherungsdraht durchgeschmolzen ist.

Achtung: Defekte Sicherungen sollten niemals mittels irgend eines Drahtes überbrückt werden, weil man damit den richtigen Amperewert eh nicht trifft. Entweder ist der Draht zu dünn, dann haut's die Sicherung schnell durch. Schlimmer noch, wenn er zu dick ist, dann ist der notwendige Sicherungseffekt nicht mehr gegeben und man läuft das Risiko von elektrischen Verschmorungen an Stellen, wo man sie wirklich nicht haben will/sollte - im schlimmsten Fall gibt's einen Kabelbrand.

Die Sicherungen können im Lauf der Jahrzehnte an ihren kegelförmigen Kontakten schon mal korrodieren und dann schlechten oder gar keinen Kontakt mehr geben. In solchen Fällen kann man die Kontakte am besten mit Glasfaserpinsel gereinigt werden; manchmal fallen dabei aber die alten Sicherungen auseinander. Man kann im Notfall durch Drehen der Sicherung in ihren Federkontakten die Kontakte wieder durchgängig machen - hält aber nicht lange vor. Am besten also eine angegammelte Sicherung durch eine neue mit dem korrekten Amperewert ersetzen.

Dazu gleich ein wenig elektrotechnische Grundlageninfo von unserem Forumsmitglied "fritz-haarmann" zu den in diesem Thread beschriebenen, tlw. recht unübersichtlichen Störungen, die durch korrodierte Kontakte an Sicherungen und/oder deren Halterungen ausgelöst werden können:

Technisch erklärt: Die Oxydschicht an der Sicherung bzw. an den Kupferkontakten (ums Loch herum gut säubern, es muß metallisch blank sein!) hat einen hohen Widerstand, ist aber kein "totaler" Isolator. Dieser Widerstand ist aber wesentlich niedriger als der Widerstand der Tankanzeige bzw. der Temperaturanzeige. Der Widerstand der Bremslichtbirnchen aber wiederum ist wesentlich niedriger als der Kontaktwiderstand, und dann hast Du genau diesen Effekt.
R (Widerstand in Ohm) = U (Spannung in Volt) / I (Strom in Ampere). Diese Größen stehen immer fest zueinander. Und je höher der Widerstand, desto mehr Spannung fällt an eben diesem ab (und zwar proportional) - und du hast hier eine ganz primitive Reihenschaltung von Widerständen, nämlich von deinem Kontaktproblem (eben der Widerstand der Oxydschicht) und der Widerstand der Glühwendel. Kontaktwiderstand bleibt gleich, Tankanzeige hat hohen Widerstand, also fällt dort auch die hohe Spannung ab, alles paletti erstmal (außer daß die Tankuhr eventuell ein bißchen zu wenig anzeigt). Dann kommt der niedrige Widerstand der Glühwendel dazu, und schon sieht das Verhältnis andersrum aus. Großer Spannungsabfall an dem Übergangswiderstand, kleiner Spannungsabfall an den Leuchten. Somit haben die Glühwendel keine Spannung mehr zu verbraten und es fließt auch nur noch ein geringer Strom, also keine Leistung = kein Licht beim Bremsen. Und es gibt auch nicht mehr genügend Spannung, um die Temperatur- und Tankanzeige (durch den Stromfluß) ausschlagen zu lassen...
Alles klaro?
Fazit: Kontakte putzen, die alte Sicherung möglichst weit weg schmeißen, und dann funzt's wieder. Ergänzend dazu hier noch ein Erfahrungsbericht des Autors in diesem Thread.

Ersatzsicherungen mit Keramikkörper gibt es z.B. bei Heinrici, Werkzeug und Zubehör für Klassiker und auch noch in 8 Ampere Version bei Oldtimer-Ersatzteile-Hermel.
Mercedes bietet sie auch noch an: A1245800010, Ersatzteilkasten

Zum Rausziehen von Sicherungen gibt es eine spezielle Abziehzange A0005810654 . Die sieht in etwa so aus wie dieses US-Angebot: Bild 1 und Bild 2, Quelle: Fuse-Puller-for-Mercedes.

Im Deckel des Sicherungskastens befindet sich ein eingelegter Zettel mit Angabe zur Lage der Sicherungen sowie welche Verbraucher durch sie abgesichert werden.

Die Zettel können zweisprachig sein. Tlw. vorne Deutsch, hinten Englisch, Spanisch...; tlw. beides auf einer Seite.

Im Folgenden drei Beispiele für solche Sicherungszettel:

Belegung 280CE
Belegung 250 BJ 1968
Belegung 230.6 BJ 1971


















































































Dieser Beitrag wurde ursprünglich aus diesem Thread entwickelt.




Helmut 230.6 13:25, 23. Jan. 2012 (UTC), ergänzt: 15. Dez. 2021

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