Ausbau Schließzylinder Tuer

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Auf die Frage, wie man den Schließzylinder aus der Griff der Fahrertüre bekommt, um ihn zu reinigen oder auf eine andere Schließanlage anzupassen, hat unser Forumskollege Kiko eine tolle Anleitung mit sehr guten Bildern erstellt. Vielen Dank an dieser Stelle!

Entstanden ist die Anleitung aus diesem Thread im Forum.


Hier zunächst einmal der Griff der rechten Vordertür. Ich habe übrigens alle Türgriffe, die ich im meinem Ersatzteillager habe, überprüft. Alle haben den gleichen Aufbau. Ich kann daher nicht sagen, ob es unterschiedliche Ausführungen gibt, die dann evtl. anders zerlegt werden. Teile-Nr. des Griffs: A 115 760 06 01.

Die Rückseite sieht so aus (den Dreck und die Haare bitte ich zu ignorieren):

Nun drehen wir die Schraube hinein (im Uhrzeigersinn). Der U-förmige Mitnehmer wandert dadurch nach oben, die Schraube versinkt in der Öffnung. Zu beachten wäre, dass der Schraubendreher entsprechend schlank sein sollte, damit dieser in die Öffnung passt.

Wenn der Mitnehmer ab ist, sieht das Ganze dann so aus:

Jetzt montieren wir den Sprengring ab:

Wenn der Sprengring ab ist, kann nun der mit einer Ringfeder arretierte Halter abmontiert werden:

Hier sehen wir nun das Ergebnis:

Jetzt kann der komplette Schließzylinder von hinten nach vorne vorsichtig herausgedrückt werden. Auch wenn ich es hier nicht gemacht habe: das Beste ist, wenn der Schlüssel vorher eingesteckt wird. Dadurch werden die Schliessplättchen in die richtige Position gedrückt, damit man den Zylinder auch ein wenig drehen kann. Ausserdem können die Plättchen einem nicht um die Ohren fliegen, wenn der Zylinder draussen ist, da sie vom Schlüssel festgehalten werden.
Auf dem Foto sieht man auch die ringförmige Gummidichtung (bei mir ist sie kaputt), die verhindert, dass Feuchtigkeit und Dreck in den Hohlraum wandern kann.

Der demontierte Schließzylinder:

Jetzt kann man vorsichtig die einzelnen Plättchen herausnehmen. Ich habe das mit einer Pinzette gemacht. Wichtig dabei ist, dass man die genaue Position der einzelnen Plättchen markiert. Sofern man das Schloss wieder mit dem gleichen Schlüssel benutzen möchte, muss jedes Plättchen wieder in den zugehörigen Schlitz. Bei mir war das nicht wichtig, da ich das Schloss an einen anderen Schlüssel angepasst habe. Aufpassen muss man auch mit den winzigen Federn, die die Plättchen nach aussen drücken. Sie können herausspringen, wenn das Plättchen herausgezogen wird.

Hier eines der Plättchen mit der zugehörigen Feder. Der Dreck besteht u.a. aus altem Fett, der sich im Laufe der Jahrzehnte verfestigt hat. Dadurch wird die eigentliche Funktion der Federn eingeschränkt. Die Plättchen laufen dann auch nicht richtig, das Schloss hakt.

Daher nutzen wir die Gelegenheit für ein genüssliches (Diesel-)Bad:

Wenn die Plättchen dann sauber sind, sieht das Ganze dann so aus. Man erkennt, dass nicht alle Plättchen gleich sind. Der Schlitz ist jeweils an einer anderen Position angebracht. Bei einigen Ausführungen sind Ziffern eingraviert, mit der die unterschiedlichen Plättchen identifizierbar sind. In diesem Fall konnte ich keine Ziffern erkennen.

Nun zur Funktion. Hier sieht man wie die Plättchen herausschauen, wenn der Schlüssel noch nicht eingesteckt ist. Der Schließzylinder lässt sich nicht drehen:

Wenn nun der (richtige) Schlüssel drinnen steckt, kann der Zylinder gedreht und die Türe entsprechend geöffnet werden. Sollten die Plättchen mal herausfallen, ohne dass die zugehörige Position markiert wurde, dann ist das auch kein Beinbruch. Man kann dann durch Probieren versuchen die Position zu finden. Es ist aber eine mühselige Puzzlearbeit.

Wenn der Zylinder ausgebaut ist, kann man auch den äusseren Deckel abnehmen. Dieser ist aufgedrückt, man kann ihn vorsichtig herausziehen. Bei mir war er stark verbeult. Ich konnte ihn dann eingermassen wieder gerade klopfen. Ausserdem wurde dann alles ebenfalls gereinigt.

Der eigentliche Druckknopf kann ebenfalls ausgebaut werden. Dafür muss man vorsichtig den grossen Sprengring aushebeln. Vorsicht auch hier, da darunter eine Feder sitzt, die einem entgegenspringen kann:

Hier nun der gesamte Mechanismus zerlegt und gereinigt:

Der Zusammenbau geht nun folgendermassen:

Dann den grossen Sprengring einsetzen (Bild leider nicht vorhanden).

Der Schliesszylinder wird dann mit dem zugehörigen Schlüssel eingeführt:

Hier dann noch eine Nahaufnahme vom gesamten System nach dem Zusammenbau (jetzt ohne Dreck und fast ohne Haare):

Bleibt nur noch zu sagen, dass man vor dem Einbau alles schön schmieren sollte. Ich habe dafür ein spezielles Graphitfett vom Mercedes genommen, das speziell für die Türschlösser gedacht ist.


Thorsten Weiss 07:34, 26. Apr. 2014 (UTC)

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