Hallo liebe Mitstreiter,

mein 75er 200er 2. Serie hat einen Stromberg mit roter Kappe eingebaut, der Vorbesitzer hat mir einen Ersatz-Vergaser mit gelber Kappe mitgegeben. Frage daher, ist dort der Originale drin oder hat der Vorbesitzer schon umgebaut?

Laut meinen Recherchen muss der Rote mit ATF und der Gelbe mit normalen Motoröl (10W40) befüllt werden. So richtig?

Danke und Gruß
Mmickey

Moin Mmickey,

nö......falsch

Wenn alles RICHTIG ist und nicht nur einfach so die Kappe draufgeschraubt, dann sieht es wie folgt aus:

Rote Kappe.......Original..... Sommer 10W40 / 15W40 je nachdem, was im Motor ist. Im extrem WINTER also lange Dauerhaft unter -10°C ATF.

Gelbe Kappe......Modifizierung... ausschließlich ATF-Öl (z.B. Liqui Moly MB-TASA).

Die Modifizierung wurde meist dann durchgeführt, wenn der Vergaserölverbrauch zu hoch war oder der Motor schlecht am Gas hing.

Bei der gelben Kappe ist eine andere Vergasernadel, ein anderer Dämpfer und eine andere Ölüberströmführung in den Dämpfer eingesetzt.



Gruß Willi

Hallo Willi,

perfekt, vielen Dank.

Kannst Du noch was zu dem Füllstand sagen, sprich wie weit auffüllen? Kann keine Markierung erkennen.

Gruß
Stéphane

Moin Stéphane,

Füllstand bis zur Unterkante vom Gewinde der Befüllschraube.

Ich hab meinen Stromberg umgerüstet. Hier noch einmal ein Bild nach dem Umbau. Dort ist keine Überströmleit mehr vorhanden. Daran kann man beim hineinschauen in den Vergaser feststellen um welchen Typ es sich handelt und ob die Schraubkappe korrekt ist.
[www.strichacht-forum.de]


Gruß Willi

Hi Willi,

vielen Dank .

Was hast Du da gemacht, Umbau von gelben auf roten Stromzwerg?

Gruß
Stéphane

Moin Stéphane,

ich habe meinen Stromberg komplett überholt.....leider nicht ausreichend Fotos gemacht, um einen schönen Bericht zu schreiben.

Hier die Stichpunkte:
- Mittleren Rep-Satz von Ruddies gekauft.
Inhalt:
- ATF-Dämpferkolben
- neue Vergasernadel
- neue Dichtungen (Schwimmerkammer, Vergaserflansch, Startergehäuse, usw.)
- neue Beschleunigermembran
- neue Luftkolbenmembran
Der Umbau ist im Nachhinein pipifax:

Alles vorsichtig auseinander, dazu gibt es die Anleitung von den Nordlichtern:
[www.nordlichter.org]

Und dann eben nur den neuen Dämpferkolben und die neue Vergasernadel verwenden, statt der alten Teile. Ferner entfällt das Überströmröhrchen in den Dämpferkolben....das läuft ausschließlich über Unterdruck durch die neue feine Düse, die in den Überlauf gestöpselt werden.

Die Arbeit ist kein Hexenwerk und das Reinigen und Zusammenbauen ist in der Doku super beschrieben.

Am Ende der Aktion die gelbe Kappe aufschrauben.


Gruß Willi
P.S. eins noch... das Startergehäuse muß sorgfältig wieder an den Vergaser angebaut werden......sprich es dürfen keine Undichtigkeiten toleriert werden.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.07.10 06:32.

Hallo Willi,

kannst Du an dem Bild erkennen, ob um welche Versionen von Vergasern es sich da handelt (noch "rot" oder verbesserte Version mit "gelber" Kappe)? Das Bild stammt von meiner "Vergaser-Orgie" letzte Woche, auf der linken Seite der alte und auf der rechten der "neue" Vergaser, der auch aktuell eingebaut ist.



Danke und Gruss
Stéphane

Moin Stephané,

nein, leiderkann ich auf diesem Bild nicht erkennen, um welchen Dämpfer es sich handelt.

Hintergrund:
Du kann auf Deinem Bild nur andeutungsweise die Dämpferkolben von unten sehen.

Wenn Du oben die Öleinfüllstutzenschraube (rot/gelb) auf schraubst,
dann kannst Du mit viel Glück erkennen, ob Du eine weiße oder schwarze Blume siehst.
Wenn Du den oberen Deckel (drei Schlitzschrauben) abschraubst, dann erkennst Du es zu 100%.

hier die neue Version (ATF):


Weiße Blume neu


Bei der Alten Version Motorenöl ist ein überlaufsaugkanal in den Dämpferkolben (schwarze Blume alt).

Gruß Willi

Alles klar, dann schraube ich das Teil mal auf. Was hast Du eigentlich bei Ruddies für das Umrüstset bzw. die Ersatzdichtungen auf den Tisch gelegt (ungefähr)?

Moin Stephanè,

der komplette mittlere Rep-Satz hat mich um die 69 Euro gekostet.

Der kleine war zu wenig (nur Dichtungen)
Der große zu viel (Schwimmer neu usw.)


Gruß Willi

Hi Willi,

danke Dir! Also ich habe die "schwarze Blume" mit Überlauf, habe gerade in beide Zwerge reingeschat, bestelle mir daher auch den mittleren Satz bei Ruddies.

Seitdem ich mein Abschaltventil elektrisch abgeklemmt habe, läuft er wie eine Eins. Kann aber auch sein, dass sich alles "eingelaufen" hat, Zufall? Benzinverbrauch beim letzten Tanken nun 10,7L (relativ flotte Fahrt), vorher ging unter 14L nichts.

Werde zusammen mit dem neuen Satz und der Umrüstung auf Gelb auch gleich das Abschaltventil erneuern. Hat mich einiges an Suche gekostet, MB liefert die Teile nicht mehr und die diversen Händler haben die Vorräte abverkauft. Einen Händler habe ich noch gefunden, kostet stolze 89.- Euro

Gruss
Stéphane

Moin Stephané,


das Abschaltventil ist Stromlos offen.

Wenn Du den Wagen abstellst wird von einem Zeitschaltrelais für ca. 10sec eine Spannung auf das Ventil gegeben, so, dass das Ventil dann schließt.

wenn der Motor normal läuft, darf eigentlich keine Spannung am Abschaltventil, anliegen.

Vielleicht ist das Relais defekt?!


Gruß Willi

Hallo Willi,

gemessen, nach Abschalten des Motors liegt für ca. 5 sec. 12V an, ansonsten nicht. Sollte also passen. Morgen baue ich das neue Abschaltventil ein, habe den Verdacht, dass trotzdem was nicht stimmt (Verschmutzung, Undichtigkeit?!).

Gruss
Stéphane

Hallo liebe Mitstreiter,

wie war das, ohne Liebe zum Fahrzeug geht da nichts. Ich behaupte mal, das da ohne Geduld nichts geht! . Was ich da in den letzten Tagen an Bruchstücken aus dem Internet zum Thema Stromberg zusammengesetzt habe. Den armen Willi habe ich jetzt auch schon reichlich malätriert.

Folgender Stand, zu dem ich gerne wissen möchte, ob das alles seine Richtigkeit hat:

Vergaser zerlegt und die Papierdichtungen (Pulldown, Schwimmerkammer, Starterdose) vor dem Zusammenbau zusätzlich dünn mit Hylomar bestrichen, hier z.B. für die Kaltstartdose und Schwimmerkammer:



Ebenso habe ich von rot auf gelb umgerüstet, sprich auf den ATF-Dämpfer. Dazu habe ich aber nur dem Dämpfer und nicht (!) die Nadel (oder andere dem Set beiliegende Teile) getauscht, da absolut identisch und die alte Nadel auch unter der Lupe verschleiss-/kratzerfrei war. Besser für später verwenden. Hier noch der Vergleich, einfach weissen Dämpfer eindrehen, oberen Deckel Vergaser festschrauben, gelbe Blume drauf, fertig:


Was mich irritiert, sind Hinweise im Internet wie diese:
"Beim Zusammenbau Düsennadel zentrieren, (Dicke Schraube 1/2 Umdrehung lösen, die Einstellschraube bündig mit dem Schraubenboden einstellen, die Düsennadel muss mit einem leichten Klick auf dem Schraubenboden aufschlagen) und Co-Wert einstellen" Ich finde keine dicke Schraube und wie soll die Düsennadel auf den Boden aufschlagen?! Wahrscheinlich zutreffend für den CDS und nicht auf den CDT zu, richtig?

Bitte schreit, wenn Euch etwas auffällt, was so nicht passt. Einbau des Vergaser morgen - und wehe, er läuft nicht endlich ruhig Oder wie war das mit der Liebe?

Gruss
Stéphane



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.09.10 15:48.

Hallo Meister,
ich meine mal gelesen zu haben das die aelteren Vergaser eine geklemmte Duesennadel haben, wogegen die neueren Vergaser eine Schwimmende haben. Kann das jemand so bestaetigen von den Herren Spezialista unter uns?

Gruss

Mike

Ja, sie ist flexibel montiert, wenn sich die Düsennadel am Kolben leicht neigen lässt.
Sollte bei dem gezeigten Modell auf jeden Fall so sein.

Gruß

Frank

Mercedes 200/8 Benziner
EZ: Juli 1972

Meine Galerie: [www.strichacht-forum.de]

Hallo Frank,

bei mir ist sie flexibel aufgehängt, daran gibt es kein Zweifel.

Die Frage ist, ob sie bei den Vorgängern (wahrscheinlich CDS) eben nicht flexibel aufgehängt ist und daher justiert werden müssen (und damit dieser Hinweis in den Justieranweisungen bezüglich einer nötigen Zentrierungen) auf meinen Vergaser NICHT zutrifft)?! Möchte da nur sichergehen, bevor ich den gelöcherten Metallklumpen wieder einbaue. Dank Krankenstand (darf nicht in die Garage ) wollte ich das noch in Ruhe ausschliessen.

Gruss
Stéphane



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.09.10 10:11.

Hab dir eine PN geschickt...

Gruß

Frank

Mercedes 200/8 Benziner
EZ: Juli 1972

Meine Galerie: [www.strichacht-forum.de]

Hi Stephane,

sieht sehr gut aus, was Du gemacht hast. Stopfen hast Du auch eingesetz alles Perfekt.........und wie läuft er nun?

Gruß Willi

Hi willi,

wenn Du das sagst, bin ich schon mal sehr beruhigt . Bin leider (schnief/hust) im Krankenstand und komme wohl erst am Sonntag wieder in die Garage.

Dank einiger interessanter Infos von Frank kenne ich nun auch die genaue Funktionsweise in den verschiedenen Zuständen (Leerlauf, Teilast, Vollgas und Kaltstart).

Gut, dass meine Holde gestern den zerlegten Vergaser nicht auf dem Küchentisch gesehen hat

Melde mich dann hoffentlich so:

Gruss
Stéphane

Hallo Zusammen,

gut, dass ich da zufällig noch mal drübergestolpert bin:

[www.strichacht-forum.de]

Eigentlich völlig logisch, wenn man sich das Funktionsprinzip anschaut, aber dran gedacht hätte ich nicht. Eben befüllt und jetzt geht es gleich in die Garage. Möchte es hier noch mal erwähnen, werde ja nicht der Einzigste bleiben, der auf ATF umgerüstet hat.

Könnte mir gut vorstellen, dass es auch für die alten Dämpfer gut wäre, den Zylinder nach einer Überholung mit Motoröl zu befüllen und nicht erst drauf warten, dass das Öl sich den Weg nach unten durchkämpft. Rückblickend hatte ich es bisher, wie gesagt noch mit dem alten Dämpfer, auch (verkehrt) gemacht, Vergaser eingebaut, dann als letzte Amtshandlung Öl einfüllt und dann Motor gestartet. Da kann doch noch praktisch kein Öl im Dämpferzylinder drin gewesen sein

Gruss
Stéphane

Hurra,

ich melde mich erfreulicherweise tatsächlich so .

zuerst lief es nicht wie geplant, längere Geschichte, daher habe ich nach 2 Stunden dann doch Plan B gezogen und habe den anderen Vergaser fit gemacht (gereinigt, neue Düsennadel / Nadeldüse / O-Ringe), habe den ATF - Dämpfer rübergebaut und wieder alles abgedichtet. Ebenso wurde auch gleich noch alle Dichtungen bis zur Ansaugbrücke zusätzlich mit Dichtmittel abgedichtet. Dann ATF-Öl eingefüllt, auch in den Dämpferzylinder. Und natürlich kam das neue Abschaltventil zum Einsatz.

Nach mehrwöchiger Durststrecke - DAS hat sich gelohnt , gleich angesprungen und .... das ist wie ein neuer Motor -Kaltlaufverhalten TOP, Leerlauf konnte ich problemlos unter 800 /min runterdrehen, selbst dann lief er noch ruhig. Bin aber auf 850 gegangen und habe die CO-Schraube nur grob nach Gehör eingestellt (hier gibt es irgendwann noch mal eine Session mit CO-Tester). Läuft damit trotzdem erste Sahne, unglaublich, wie schön der Motor im Leerlauf laufen kann, föhnt im Leerlauf völlig ohne Aussetzer. Daher erst mal lieber Hände weg und geniessen, bevor ich wieder in den Perfektionwahnsinn verfalle.

Teillastverhalten und Gas wegnehmen nun nicht mehr mit einen harten Schlag und anschliessenden "schwingenden" kleinen Rucklern verbunden, wenn man z.B. Gas vor einer Ampel wegnimmt. Zieht auch sahnig und ruckfrei hoch.

Erstaunlicherweise brauche ich nun auch das Abschaltventil - ohne dieses lief der Motor sporadisch nach, habe es daher wieder angesteckt und macht seinen Job. Hoffe, das ist ein gutes Zeichen, die Jungs von MB habe sich ja wohl seinerzeit was dabei gedacht.

Mein persönliches Fazit: Wer Probleme mit Leerlauf und Co hat, sollte
- Nadeldüse und ggf. Düselnadel tauschen
- Vergaser umfangreich reinigen (vor allem den Kopf vom Abschaltventil)
- Neue Dichtungen, O-Ringe und alles zusätzlich (mit Holymar) abdichten

Der Umbau auf den neuen Dämpfer bringt zusätzlich deutlich erkennbaren Komfort bei Lastwechseln.

Also Merci noch mal an Alle, die mir mit wertvollen Tipps weitergeholfen haben, besonders Willi. Wenn also jemand mal ein Problem mit den 175er Stromberg hat, bin nun recht gut im Thema drin und kann weiterhelfen, so funktioniert das ja sehr "kollegial" im Forum. .

Gruss
Stéphane

Moin Stephané,

oder soll ich besser sagen Mr. Stromberg :o)

herzlichen Glückwunsch!


Ich hoffe es bleibt bei diesem Erfolgsgefühl.

Gute Fahrt.



Gruß Willi