Hallo Leute,

In meiner /8-Werkstatt wurden an der Kardanwelle neue Hardy-Scheiben und ein neues Kardanwellenmittellager montiert. Außerdem war das Anschlußteil (die korrekte Bezeichnung kenne ich nicht) der Hardy-Scheibe am Getriebe verschlissen und wurde ausgetauscht. Das alte Verbindungsstück saß locker auf der Getriebewelle, weil die Verzahnung abgenutzt war.

Nun folgende Probleme:

Auf den ersten Kilometern nach der Reparatur gab es im Stadtverkehr ziemlich eindrucksvolle lastabhängige Geräusche von der Kardanwelle, die an einen kaputten Lüfter erinnern: Rappeln, Wimmern, Jaulen, Heulen. In der Werkstatt daraufhin allgemeine Spekulationen. An der Kardanwelle wurde alles noch mal überprüft: sie läuft frei und alles scheint korrekt montiert zu sein. Der Meister meinte schließlich, es läge daran, daß das neue Zwischenteil am Getriebe dafür die Ursache sin könnte, weil es nicht so abgenutzt wie das alte ist und dadurch irgendwie straffer auf der Getriebewelle sitzt als das alte Teil.
Nach den ersten 20 Kilometern war dieses Jaulen auch wieder verschwunden und ich war erst mal zufrieden.

Nicht verschwunden ist ein unglaubliches Dröhnen und Vibrieren ab Tempo 60 km/h;
Das ganze Auto bebt dann wie eine Waschmaschine im Schleudergang ...
Die Vibration ist lastabhängig: Wenn der Wagen bei getretener Kupplung nur rollt, tritt kein Dröhnen auf. Wenn wieder eingekuppelt wird, setzt das Dröhnen wieder ein.

Ich hab eine ziemliche Krise, weil ich befürchte, daß bei der Kardanwellenreparatur irgendetwas falsch gelaufen ist, was natürlich nie nachweisbar ist und vermutlich in einer teuren Fehlersuche münden wird ...

Was meint Ihr ?

Viele Grüße,
Jan

Moin Jan,

die Kardanwelle ist je nach Modell aus 2 oder 3 Abschnitten zusammengesteckt. Wenn im Rahmen der Instandsetzungsarbeiten die Welle auseinandergezogen wurde und bei der Montage die einzelnen Abschnitte gegeneinander verdreht wieder zusammengesteckt wurden, kann eine Unwucht entstehen und die Welle muß erneut gewuchtet werden. Vielleicht liegt da das Problem...

Gruß
Micha

Vielleicht hilft es auch,nochmal die Verschraubung der Welle (und damit evtl. Verspannungen) zu lösen und wieder festzuziehen



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.07.15 08:02.

Hallo und danke schon mal für Deine Einschätzung.

In der Werkstatt wurde extra noch mal entspannt, das hat anscheinend nichts gebracht.

An neu auswuchten habe ich auch schon gedacht. Ist das teuer ?

Gruß,
Jan

Moin,

die Antriebswelle ist sehr wahrscheinlich nur falsch gesteckt.
Welle auseinandernehmen und einen Zahn weiterdrehen und wieder montieren. Zu 95 % ist das Dröhnen weg. Auf jeden Fall wird sich was ändern. Wenn nicht zufrieden, noch einen Zahn weiter.
Das sollte deiner Werkstatt eigentlich bekannt sein!
Warum neu wuchten?
War doch vorher in Ordnung, oder nicht?

Gruß Lars

Hallo,

> Welle auseinandernehmen und einen Zahn
> weiterdrehen und wieder montieren.

Und das so lange, bis das Dröhnen weg ist. Dann merkt sich das die Werkstatt auch.

Kauf Dir mal ein Reparaturhandbuch für /8, damit du mit der Werkstatt zurechtkommst.

Arne

Die Werkstatt hat nicht markiert, wie die Welle zusammen war, als sie die Verschraubungen gelöst haben, um an das Mittellager zu kommen. Das ist schon ganz schön amateurhaft. Die Zentrierhülste zu tauschen war mit Sicherheit aber richtig, die Teile sind meistens schon ziemlich ausgelutscht und werden meist nicht erneuert.


Arne Ruhr schrieb:
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> Hallo,
>
> > Welle auseinandernehmen und einen Zahn
> > weiterdrehen und wieder montieren.
>
> Und das so lange, bis das Dröhnen weg ist. Dann
> merkt sich das die Werkstatt auch.
>
> Kauf Dir mal ein Reparaturhandbuch für /8, damit
> du mit der Werkstatt zurechtkommst.
>
> Arne

Moin,

und der Fachbetrieb hat auch dafür gesorgt, daß die Hülse schon wieder richtig eingeschliffen ist. Sehr wahrscheinlich ist von der neuen Hülsen nach zwanzig Kilometern -falsch montiert- auch nicht mehr viel übrig. Gelernt ist gelernt! Hurra!
Die ist zu neu und muss sich einschleifen. Man muß sich das nur oft genug selber erzählen, dann glaubt man das irgendwann.
Vielleicht haben die Fachleute die Welle auch ein paar mal fallen lassen, dann muß man allerdings neu wuchten. Das kommt davon, wenn man nur Fronttriebler kann.

Gruß Lars

ahh, das bestätigt mal wieder meine leidvolle erfahrung lieber doch alles selbst zu machen, dann weiß ich wenigstens was schief gelaufen sein könnte und nur ich bin schuld und habe auch kein geld dafür bezahlt. gibts denn niemanden mehr der seinen job kann

bei der mittelverschraubung der welle ist doch eine markierung wie die gewuchtet ist. in der hoffnung, dass die einzelteile zusammen gehören würde ich das mal kontrollieren. und der werkstatt ist auch klar, dass man die verschaubung erst anzieht wenn das auto wieder auf allen 4 rädern steht?

wir hatten das dröhnen letztens beim granada auch, da war es die falsche hardyscheibe (naja, da ist es ne guibokupplung und die war zu hart und ein paar mm zu groß, sch...ford). aber bei benz schließe ich jetzt mal falsche hardy aus.

was ist mit dem mittellager? da kann man doch auch die unterlegscheiben falsch platzieren? und mittellager verkehrt herum geht doch auch, oder?

viel erfolg auf jeden fall bei der fehlersuche.

schöne grüße aus bochum, die wibke

Hallo Wiebke,

Die Verschraubungen wurden auf der Bühne angezogen.

Und wo muß ich nach der Markierung suchen ? Kann man die finden ohne das Mittellager wieder zu demontieren ?
Ich dachte, jede Werkstatt bringt vor der Demontage eine eigene provisorische Markierung mit einem Bleistift o.ä. an.
Bei Dir hört es sich aber so an, als ob generell eine Markierung fest an der Welle angebracht ist.

Ich frage mich übrigens auch: warum soll die Welle plötzlich unwuchtig sein wenn sie es früher nicht war ? Die Werkstatt meinte (sinngemäß), es sei eben so, daß nach dem Lagerwechsel alles nicht mehr so zusammenpasse und aufeinander eingespielt sei wie vorher.

Du hast recht: Wenn man nicht alles selber macht ... Aber: Keine Zeit, keine Bühne, kein Werkzeug (jedenfalls nicht dafür), keine Erfahrung ...

Gruß,
Jan

Moin Jan,

wenn alles auf der Bühne mit hängenden Rädern festgeschraubt wurde, ist das schon mal falsch. Es sei denn, es ist eine Auffahrbühne, wo der Wagen weiterhin auf seinen Rädern steht.

"Das muss sich alles noch einschleifen" ist so ein typischer Spruch zum abwimmeln. Könnte man auch übersetzen mit "Ich hab doch auch keine Ahnung und jetzt nerv nicht und hau ab. Irgendwann gewöhnst Du dich schon dran".

Rechnung schon bezahlt?

Grüsse
Olof

Hallo Olof,

Es war eine Bühne mit hängenden Rädern ...

Rechnung schon bezahlt.
Leider bin ich auch ein leicht abwimmelbarer Mensch, glaube ich. Jedenfalls keiner, der es schafft, in der Werkstatt groß ein Faß aufzumachen ...



Mit netten Worten hab ich aber auch schon viel erreicht.
Mal sehen, wie ich das regeln werde.


Gruß,
Jan

hallo jan,

an der kardanwelle ist neben diesem schiebestück ne markierung (eine erhebung im metall) und auf dem anderen teil zwei. diese eine muss genau zwischen den beiden anderen sitzen. sieht man nicht sofort, findet man aber wenn man danach sucht. müsste eigentlich auch in eingebautem zustand gehen, die kardanwelle kann man ja drehen.

es kann natürlich sein, dass diese einzelteile nachträglich zusammengewürfelt wurden und sie in anderer position rund gelaufen sind. dann hätte die werkstatt natürlich vorher ne markierung machen müssen.

also, bloß nicht abwimmeln lassen, habe ich oft genug mit mir machen lassen und ärger mich noch heute darüber. viel erfolg auf jeden fall.

beste grüße aus bochum, die wibke

Hi Jan,
Du solltest da auf jeden Fall Stress machen, bzw. es mit netten Worten versuchen. Ich habe bisher drei Mittellager gewechselt und die Welle ist hinterher genau so gut gewuchtet und passt auch genau so gut zusammen wie vorher. Man soll natürlich die Teile aufeinander anzeichnen, bevor man sie löst. Es kann gut sein, dass man die Originalmarkierung nicht mehr sieht im Laufe der Zeit.

Das Mittellager, bzw. dieser Gummibalg kann auch falsch herum montiert werden. Insgesamt ist es für eine halbwegs gute Werkstatt aber überhaupt kein Problem.

Dich mit ein paar halbwarmen Sprüchen abzuspeisen würde ich mir nicht antun wollen. Das ist ja klar, dass die das auf Kulanz erledigen

Viele Grüße

falls das Argument hilft: Der Wagen sollte auf den Rädern stehen, weil sich beim Anheben auf der Bühne die Vorder- und Hinterachse zur Karosse leicht absenken und dann die Geometrie zu Mittellager an der Karosse anders ist. Das kann Verspannungen geben beim festschrauben.

Du schaffst das schon und bisher bin ich auch immer mit netten Worten und nur leichten Nachdruck durchgekommen.

Hallo

Die Kardanwelle hat aber wahrscheinlich keine Markierung. Die sind erst bei den späteren Baujahren, auf jeden Fall ab W123 dran, bei den alten /8 sind die Wellen m. W. nicht ab Werk markiert.

Insofern dürfte die Lage eindeutig sein. Wenn deine Werkstatt die Welle getrennt hat, ohne sie zu markieren, dann haben sie Mist gebaut. Diese Markierung müßte ja auch jetzt noch zu erkennen sein, falls sie jetzt anfangen zu behaupten, sie hätten die Welle markiert..

Außerdem wird das Mittellager erst bei stehendem Fahrzeug, nicht auf einer Zweisäulenbühne angezogen.

Insofern hat deine Werkstatt schlicht und einfach mangelhaft gearbeitet. Als Folge müssen:
Die Welle ausgebaut und komplett neu gewuchtet werden.
Die Zapfenlager noch einmal erneuert werden.
Die Welle korrekt eingebaut und fachgerecht verschraubt werden.

Das muß auch ohne jeden Zweifel deine Werkstatt auf ihre Rechnung erledigen.
Das Wuchten im FAchbetrieb kostet 100 Euro.
Die zwei Zapfenlager dürften so rund 60 bis 90 Euro kosten.
Der Rest ist Arbeit, die können die JUngs evtl. selbst machen, also keine Extrakosten.

Ich würde mich nicht mit weniger zufrieden geben.

Ne schöne Jrooß

Michael

Ein Trauerspiel sonderlichen. Ich würde nicht auf Nachbesserung bestehen. Die machen dann was Anderes kaputt. Such dir eine richtige Werkstatt.

Jan schrieb:
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> Mal sehen, wie ich das regeln werde.


Hallo Jan,

eine (kostenlose) Möglichkeit: Kfz-Schiedsstellen

Gruß
Markus

Hallo allerseits !

Vielen Dank für Eure Teilnahme und Hinweise !
Das wird mir etwas Rückenwind geben.

Gruß,
Jan