Grundvarianten der Automaticgetriebe

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Bei unseren /8-er mit Automatic-Getriebe gibt es prinzipiell zwei Getriebe-Varianten.

a) Bis inklusive Serie 1 sind es Getriebe mit Hydraulischer Kupplung

b) Ab Serie 2 (August 1973) sind es Getriebe mit Drehmomentwandler


Eine Hydraulische Kupplung wird auch als Voettinger-Kupplung bezeichnet. Da haben wir ein Pumpenrad, das vom Motor angetrieben wird und ein Turbinenrad, welches das Getriebe antreibt. Beide liegen einander direkt gegenüber. Wenn das Pumpenrad vom Motor angetrieben wird, dann „wirft“ es das Getriebeöl (ATF) direkt auf die Schaufeln des Turbinenrades. Dieses wird dadurch angetrieben, der Wagen bewegt sich.

Die Hydraulische Kupplung gibt damit nicht mehr Drehmoment durch als der Motor hat.

Die Wandlerkupplung hat dagegen zwischen dem Pumpenrad und dem Turbinenrad zusätzlich ein sich frei drehendes Wandlerrad mit Leitschaufeln (auch Leitrad genannt). Diese Leitschaufeln haben die Eigenschaft, das geworfene Öl leicht abzulenken. Dadurch wird das Turbinenrad speziell bei geringen Drehzahlen langsamer, aber mit höherem Drehmoment angetrieben. Daher kommt der Name Wandlergetriebe.

Das Wandlergetriebe gibt somit insbesondere im Anfahrbereich mehr Drehmoment durch als der Motor hat. Dies macht sich insbesondere positiv bei Anfahren am Berg mit hoher Beladung bemerkbar.

Von außen kann man den Getrieben nicht ohne genaueste Kenntnisse ansehen, ob es ein Wandlergetriebe oder Getriebe mit hydraulischer Kupplung ist _#).
Der Unterschied ist beim Fahren umso deutlicher. Wandlergetriebe fahren bei Normalgebrauch immer im zweiten Gang an, Getriebe mit hydraulischer Kupplung fahren dagegen ausnahmslos immer im ersten Gang an. Wandlergetriebe schalten bauartbedingt wesentlich weicher rauf und runter. Die mit hydraulischer Kupplung schalten die Gänge merklich härter durch; daher auch deren Spitzname "Ruckomatic"

Dann gibt es noch Unterschiede in der Lasterkennung: Je mehr Last auf dem Getriebe, also je schärfer die Beschleunigung des Autos, umso später sollte das Getriebe hochschalten.

Bei Dieselfahrzeugen wird die Last auf zwei verschiedene Arten erkannt: Entweder durch eine Schubstange, die das Gaspedal mit dem Getriebe verbindet ODER durch Unterdruck, der wiederum durch das Gaspedal beeinflusst wird. Benziner haben Lasterkennung durch eine Schubstange UND Unterdruck.

Die Bremsbänder und Lamellenkupplung beider Automatic-Versionen übertragen nicht direkt die Drehkraft, sondern greifen in die Planetensätze ein, damit die unterschiedlichen Übersetzungen zustande kommen. Halten müssen die auch eine ganze Menge, aber die Drehmomentenkraft an sich übertragen sie nicht.

Dieser Beitrag fasst die in diesem Thread geführte Diskussion zu deren grundsätzlichen Unterschieden zusammen; ergänzt um Infos aus diesem Thread.


_#) Hier noch ein Tipp zur äußeren Unterscheidung der Getriebetypen vom Mitglied Stefan Schorlemmer:

Das einfachste äußere Unterscheidungsmerkmal ist der Anlasssperrschalter auf der linken Gehäuseseite.

Gehäuse aus Bakelit und Steckverbindung für den Zusatzkabelbaum ca. 30% nach oben abgewinkelt = hydraulische Kupplung.

Gehäuse aus Aludruckguss und Steckverbindung für den Zusatzkabelbaum gerade nach vorne = Wandler-Automatic.



Helmut 230.6 11:30, 18. Aug. 2013 (UTC)

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